HOLOCAUST (GB) – Predator
SLEASZY RIDER RECORDS/H'ART
Man konnte wahrlich nicht sicher sein, ob es jemals wieder ein neues Album dieser NWoBHM-Legende zu hören geben würde, und daher punkten John Mortimer und seine Mannen schon allein durch den "Survival- und Überraschungs-Bonus".
Das allein macht aber selbstredend kein Album gut, kommt HOLOCAUST aber zusätzlich zugute. Klar könnte man auch sagen, die Herrschaften hätten sich ja ohnehin verdammt viel Zeit gelassen und wären quasi dazu "verdammt" gewesen, ein entsprechendes Album aufzutischen und aus diesem Grunde alles andere als ein gelungener Coup eine blanke Enttäuschung gewesen wäre.
Doch das alles ist kein Thema, denn die Herrschaften haben das einzig richtige gemacht und ein Album vorgelegt, das sämtliche Trademarks intus hat, für die man HOLOCAUST seit Dekaden zu schätzen weiß. »Predator« stellt demnach nichts anderes dar als ein tief in der NWoBHM verankertes Album, das auf der einen Seite zwar durchaus auch schon verdammt viele Lenze auf dem Buckel haben könnte, zugleich aber auch von einer Frische und beeindruckenden Leichtigkeit lebt.
Letzteres ist nur dann möglich, wenn man völlig unverkrampft und mit Besinnung auf seine eigenen Stärken an eine Sache herangeht.
Geradezu logisch also, daß es der alte Haudegen John Mortimer immer noch locker schafft, einen bunten Strauß jener Klänge aus dem Ärmel zu schütteln, die er entscheidend mitgeprägt hat. Schließlich verlernt man Radfahren ja auch nicht, auch wenn man einige Jahre auf keinem Drahtesel gesessen ist.
Als Fan der NWoBHM wird man also auch »Predator« auf Anhieb ins schwermetallische Herzchen schließen, denn die Scheibe entpuppt sich schlichtweg als gelungenes wie zeitloses Teil, das den Esprit jener Tage perfekt in die Gegenwart transferiert. Welcome back!
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beeindruckend | 13 |