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  UE-Home → History → Online Empire 65 → Review-Überblick → Do It Yourself-Review-Überblick → JACOBS MOOR – »The Evil In Me«-Review last update: 27.03.2024, 15:23:21  

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JACOBS MOOR-CD-Cover

JACOBS MOOR

The Evil In Me

(6-Song-CD: € 7,-)

Die Resonanz auf das Debut »All That Starts« war nicht nur in der Heimat überaus positiv, der abwechslungsreiche Metal der österreichischen Formation wurde nahezu überall ausschließlich freudig in Empfang genommen. Um nicht ebenso schnell wieder in Vergessenheit zu geraten, liefert das Quintett - in dem sich mit Ritchie Krenmaier übrigens ein verdienter Recke der rot-weiß-roten Szene finden läßt, hat der Frontmann unter anderem doch auch schon bei SURRENDER, BIG HEAT und STYGMA(TA) IV mit seiner charismatischen Stimme für Furore gesorgt - eine EP, auf der neben zwei brandneuen Titeln auch einige Nummern des Erstlings in rohen Liveversionen zu hören sind.

Wie schon auf dem Debut, ist Ritchies Beitrag ein nicht unerheblicher, und selbstredend hat sich auch an der stilistischen Vielfalt der Band nichts geändert. Im Vergleich zum früheren Schaffen des gebürtigen Oberösterreichers agieren JACOBS MOOR jedoch deutlich heftiger, ebenso ist seine Stimme über weite Strecken um einiges aggressiver als früher. Nachzuvollziehen auf imposante Weise im eröffnenden Titelsong dieser EP, in der Ritchie seine bislang wohl aggressivste und bissigste Performance überhaupt liefert und auf garstig-derbe Weise kreischt und schreit. Dieser Mehranteil an Brachialität ist aber dennoch nur Beiwerk, denn das Fundament von JACOBS MOOR ist in erster Linie Prog-Metal, der sowohl Zutaten aus dem Power Metal wie auch aus dem Thrash intus hat. Nicht zuletzt dadurch erweist sich ›The Evil In Me‹ bei aller zwischenzeitlicher Heftigkeit als einprägsame, Hook-dominierte Metal-Komposition, die sich auf Anhieb ins Gedächtnis einprägt. Nicht minder zugänglich kommt auch das etwas getragener intonierte, dezent verspielte und von der Atmosphäre an heftigere THRESHOLD erinnernde ›Away‹ aus den Boxen. Keine Ahnung, ob diese beiden neuen Tracks einen Vorgeschmack auf den zweiten Longplayer darstellen, als überaus gelungen sind jedenfalls beide Tracks zu bezeichnen.

Übrigens: Auch wer das Debut bislang noch nicht kennt, erhält mit dieser EP einen guten Überblick, schließlich gibt es einige der Tracks davon, die bei der CD-Release-Show im "Alten Schlachthof" in Wels im April 2014 mitgeschnitten wurden, als Bonus-Teil dieser EP zu hören.

Eine deftige Version des zugleich brettharten, aber dennoch melodischen ›Between The Lies‹ macht (nach dem atmosphärischen Intro ›Moor‹) den Anfang und läßt auf Anhieb erkennen, daß die Band auch live überaus tight agiert. In dieser Tonart geht es logischerweise auch weiter, zunächst mit dem absolut hitverdächtigen Ohrwurm ›Faceless Man‹, das von den Gesangsmelodien her etwas an den alten BIG HEAT-Track ›Tears Of Sahara‹ denken läßt. Danach wird der Hörer mit dem zunächst an härtere DREAM THEATER gemahnenden, in weiterer Folge zu einem brachialen Riff-Monster in feister MORGANA LEFAY-Machart mutierenden ›Unfound‹ förmlich niedergeschmettert. Das mit einem Modern Metal/Neo Thrash-Anstrich versehene, auf Anhieb in die Kniegelenke abzielende ›The Truth‹ beendet die Vorstellung der wohl momentan hoffnungsvollsten Truppe der Alpenrepublik.

Wär' fein, wenn sich die Formation damit zumindest einigermaßen etablieren könnte und nicht ein ähnliches Schicksal erleiden muß wie Ritchie' frühere Formation(en).

http://www.jacobsmoor.com/

info@jacobsmoor.com

modernisiertes Stygma


Walter Scheurer

 
JACOBS MOOR im Überblick:
JACOBS MOOR – Demo (Do It Yourself-Review von 2013 aus Online Empire 57)
JACOBS MOOR – Pandemia (Do It Yourself-Review von 2023 aus Online Empire 97)
JACOBS MOOR – The Evil In Me (Do It Yourself-Review von 2015 aus Online Empire 65)
JACOBS MOOR – Online Empire 73-"Rising United"-Artikel (aus dem Jahr 2017)
JACOBS MOOR – News vom 21.06.2019
JACOBS MOOR – News vom 21.01.2020
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