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PHLEGMATIC TABLE – Waiting For The Wolf

TOTAL METAL RECORDS (Import)

Daß in der Kürze oftmals die Würze liegt, dürften sich auch die Burschen von PHLEGMATIC TABLE gedacht haben. Deren aktuelle EP bringt es nämlich bei fünf Songs auf nicht einmal 15 Minuten Spielzeit, und das ohne Einleitung oder etwaige Zwischenspiele. Das weißrussische Trio mit dem eigenwilligen Bandnamen dürfte obendrein auch eine nicht gerade konventionelle Auffassung von Songwriting besitzen, wodurch ihnen nicht nur ein hohes Maß an Eigenständigkeit, sondern auch reichlich Aufmerksamkeit sicher sein dürfte.

Während der flotte Opener ›Chocolate Ice Cream‹ noch eher in schrägen Alternative/Crossover-Gefilden anzusiedeln ist und man obendrein eine amtliche Dosis Indie Rock (vor allem die "unmetallisch" klingende Schrammelgitarre läßt mich daran denken) einfließen hat lassen, kommen mir durch den flockigen Groove sowie den dezent funkig tönenden Baß im Titeltrack sowie im "Shortie" ›Fridge‹ dann inzwischen leider fast vergessene 90er Heroen wie MIND FUNK in den Sinn, auch wenn einen gen Jazz tendieren Klampfe hier außer schräg nur schief klingt.

Daß jene Epoche generell die einflußreichste für den Dreier darstellt, beweist das "angegrungte", melancholische ›Another Morning‹, das durch den geraunzten Gesang eine schwere ALICE IN CHAINS-Schlagseite abbekommen hat, ansonsten aber ohne (!) weitere Einsprengsel auskommt und somit logischerweise zur direktesten Nummer des Albums geworden ist.

Trotz einer zunächst entspannt-fokussierten Herangehensweise haben die Burschen mit ›Dirty Shoes‹ dann sogar noch einen Track mit absoluter Mitmach-Garantie und Hitpotential am Start. In dieser Nummer wissen die massiven, komplexen Thrash-Riffs auf Anhieb, den Nacken in Bewegung zu versetzen, während ein latenter, verquerer PRIMUS-Groove gleichzeitig auch das Tanzbein in Bewegung zu versetzen versteht. Wenn diese Nummer live nicht für Großalarm sorgt, muß die Band wohl in einem Gehörlosen-Zentrum aufgegeigt haben...

Fazit: Ein zwar verdammt kurzes, dafür um so unterhaltsameres (wenn auch zugebenermaßen nicht wirklich von Beginn an zu erfassendes) Hörerlebnis. Auf weitere Scheibletten dieser Truppe darf man sich jetzt schon freuen!

Wobei: Für den nächsten Versuch darf die Spieldauer gerne auch länger ausfallen...

gut 11


Walter Scheurer

 
PHLEGMATIC TABLE im Überblick:
PHLEGMATIC TABLE – Waiting For The Wolf (Rundling-Review von 2015 aus Online Empire 64)
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