EPICA (NL) – Requiem For The Indifferent
NUCLEAR BLAST RECORDS/EAST WEST
Sie waren immer schon ein wenig "anders" als die meisten jener zahlreichen Bands die ebenso eine Dame am Mikro haben und mit melodischem Metal an den Start gehen. Nicht zuletzt dadurch könnte es auch sein, daß EPICA bislang verkaufstechnisch weder mit LACUNA COIL, noch mit EVANESENCE und schon gar nicht mit NIGHTWISH mithalten konnten. Doch darauf hat es die Truppe rund um Stimmwunder Simone Simons offenbar auch erst gar nicht angelegt, denn mit ihrem symphonisch angelegten, vom Gothic Metal in nur geringem Ausmaß infiltrierten Material spricht man auch eine andere Klientel an. Nichtsdestotrotz schaffte man es mit dem letzten Dreher »Design Your Universe« in die Top 40 der deutschen Charts. Nicht übel, keine Frage - im Vergleich zum erwähnten Wettbewerb aber nur ein "Lüfterl".
Wie auch immer, ihre Klientel jedenfalls wird nunmehr dieser Tage erneut einen Kniefall tätigen, denn die NiederländerInnen haben ihre aktuellen Tracks noch ein wenig tiefschürfender angelegt und das Gesamtklangbild erneut um diverse Facetten erweitert. Der symphonische Anteil der Kompositionen tendiert nunmehr noch weiter in Richtung Klassik und erinnert durch seine Vielschichtigkeit an die ohnehin längst zur "Schwesterband" gewordenen Kollegen von KAMELOT. So ist »Requiem For The Indifferent« ebenso wie das letzte Werk der erwähnten multinationalen Ikone zunächst etwas sperrig wirkt, mit jedem Durchlauf aber wächst und zudem jede Menge an verspielt-proggigen Details offenbart, die für den Gesamteindruck ungemein wichtig sind. Weiters unbedingt wichtig zu erwähnen: die Death Metal-Gesangspassagen von Mastermind Mark Jansen, der es sich bislang noch nicht erlaubt hatte, dermaßen viele Kontrapunkte zu setzen. Gelungen, der Herr, wie das gesamte Album ein packendes Hörerlebnis geworden ist!
Auf die Live-Umsetzung des aktuellen Materials darf man gespannt sein - die Vorzeichen sprechen jedenfalls für intensive wie imposante Abende!
beeindruckend | 13 |