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  UE-Home → History → Online Empire 45 → Review-Überblick → Rundling-Review-Überblick → PICTURES OF PAIN – »The Reckoning«-Review last update: 27.03.2024, 15:23:21  

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PICTURES OF PAIN – The Reckoning

PITCH BLACK RECORDS/TWILIGHT

Mit ihrem aktuellsten Neuzugang lassen uns die Macher des zypriotischen Labels PITCH BLACK RECORDS wissen, daß sie es längst zu internationaler Bekanntheit gebracht haben, denn mit PICTURES OF PAIN haben die Insulaner nun auch einen skandinavischen Arbeitnehmer anzubieten. Genauer gesagt stammt das Quintett aus Norwegen und beherbergt einige Musiker in ihren Reihen, die bereits bei durchaus bekannten Namen ihre Finger im Spiel hatten. Gegründet wurde das Unternehmen im Jahr 2004 zunächst von Schlagzeuger Frode Gundersen (ex-NUMBED) und dem ehemaligen MINDCRIME-Sänger Hans Helge Iversen. Schon nach kurzer Zeit konnte das Line-up durch Roy Ostrem (Baß, unter anderem ex-ENDLESS), den ebenso ehemaligen NUMBED-, sowie jetzigen THUNDRA- und EVIG NATT-Mann Rune Fredriksen an der Gitarre und den zweiten Gitarristen Arne Marton Tangjerd vervollständigt werden. Als besonderer Förderer der Band entpuppte sich in den Anfängen offenbar der ehemalige EINHERJER-Musiker Stein R. Sund (und mittlerweile sowohl EVIG NATT wie auch THUNDRA), der im November 2005 das selbstbetitelte Demo der Burschen aufgenommen hat und auch bei der zweiten Veröffentlichung »From The Ashes« seine Finger im Spiel hatte. Mit diesem 2006er Demo wurde die Karriere der Band auch so richtig losgetreten, denn es folgten - neben einer Menge an positiven Reviews - unzählige Konzerte (unter anderem als Opener für VOLBEAT, KAMELOT, Doro, SCAR SYMMETRY, KEEP OF KALESSIN, ENSIFERUM und LEAVES' EYES), die in der Finalteilnahme für den "Wacken Metal Battle" anno 2007 gipfelten.

In der Zwischenzeit komponierten die Jungs aber selbstredend weitere Songs, und diese - von Andy LaRocque mit dem entsprechenden Endschliff versehen - stellen nun die Basis des ersten Langeisens dar. Dazu kredenzt man uns löblicherweise auch noch zwei alte Demo-Songs, die im Sinne von Bonustracks das "Grande Finale" darstellen und einen ordentlichen Szeneneinstand abrunden. Die Norweger, denen man die Etikette "Melodic Metal" verpaßt hat, wissen zwar durchaus, auch solchen zu offerieren, haben jedoch wesentlich mehr zu bieten, als bloß die besagte Gangart. An sich ist es schwierig, das musikalische Treiben auf »The Reckoning« umfassend zu beschreiben, immerhin aber lassen sich sämtliche Zutaten einwandfrei dingfest machen. Meiner Meinung nach haben wir es hierbei mit einer fulminaten Melange aus zumeist recht heftigem Heavy Metal mit dezenten Thrash-Versatzstücken zu tun, der zwar sehr wohl auch jede Menge an Melodien intus hat, auf der anderen Seite aber sehr wohl auch Anleihen aus dem Melodic Death Metal aufweist und zudem mit partiellen Black Metal-Parts durchzogen worden ist.

Das klingt vielleicht wirr, ist es aber nicht wirklich, zumal die Band überaus ambitioniert wirkt und durchaus imstande scheint, den Überblick behalten zu können. Doch leider entgleitet den Norwegern aber eben dieser gelegentlich, so daß viel eher Ratlosigkeit beim Zuhörer entsteht. Möglichst viele Ideen in einzelnen Songs unterzubringen, ist zwar löblich, doch leider entsteht genau dadurch bei »The Reckoning« phasenweise der Eindruck, PICTURES OF PAIN wären noch nicht ganz so gefestigt in ihrem eigenen Stil. Talentierte Musiker sind hier fraglos am Start und über weite Strecken macht es auch reichlich Spaß, dem "Treiben" zu lauschen, doch im Endeffekt klingen die Kompositionen zum Teil doch noch etwas zu verworren und lassen zudem auch Hooks und zwingende Momente vermissen.

Weniger wäre auf »The Reckoning« definitiv mehr gewesen, denn die Songs wissen von den Strukturen her zwar durchaus zu gefallen, doch was "Abwechslungsreichtum" betrifft, wurde hier auf jeden Fall über das Ziel hinaus geschossen. Dadurch mangelt es im Endeffekt leider an Eingängigkeit und erschwert den Hörgenuß. Aber wer weiß, vielleicht hat sich die Truppe dieses "gewisse Etwas" auch nur für das nächste Album vorbehalten, neugierig darauf machen die Norweger mit diesem Erstling auf jeden Fall.

http://www.picturesofpain.com/

frode@picturesofpain.com

ordentlich 8


Walter Scheurer

 
PICTURES OF PAIN im Überblick:
PICTURES OF PAIN – The Reckoning (Rundling-Review von 2010 aus Online Empire 45)
PICTURES OF PAIN – News vom 11.01.2009
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