Da sieht man mal, was ein exzentrisches Merkmal alles bewirken kann: SKITZO waren vor Jahren mal mit einem alten Demo im ROCK HARD besprochen worden, wo man sich über das Markenzeichen der Band, bei Liveauftritten mit grüner Soße um sich zu spucken, lustig machte. Dieses Element muß sich aber so tief in mein Gehirn eingegraben haben, daß ich, als ich vor einigen Wochen ein brandneues Demo von SKITZO erhielt, als ich nur den Briefumschlag mit der Aufschrift "SKITZO" in die Hände nahm, sofort murmelte, "Das sind doch die mit der grünen Soße!" Wiedererkennungswert hoch unendlich! Andererseits haftet dieser Mist aus Zeiten, als SKITZO noch aus gerade der Pubertät entsprungenen Jünglingen bestand, der Band, die heute sehr ernsthaft Musik macht und konkurrenzfähige Qualität zu erzeugen imstande ist, immer noch an. Und folglich ist dies keineswegs mehr hilfreich.
Thrash mit ziemlich guten Breaks lassen SKITZO auf »The Skulling« viermal hören. Powervoll produziert mit echt hörenswerten Gitarrenparts durchsetzt. Zur Auflockerung gibt's noch sporadische, gut eingesetzte Samples. Allerdings konnte man sich noch nicht so hundertprozentig von den Klischees der Vergangenheit trennen und schlägt textlich gnadenlos zu! Einen Songtitel wie ›Love Butcher‹ find' ich einfach todwitzig, richtig schnucklig. Dann noch das förchterliche Cover - echt, Jungs, wen wollt Ihr damit heute noch schocken? Jetzt erzählt bloß nicht, daß dies die Offenbarung Eures innersten Selbst sei. Das glaubt Euch ebensowenig niemand!
Sei's drum, Freunde des gutgemachten und etwas extremen Thrash, werden hier bestimmt ihre Freude haben. Ob man auch heute noch die grüne Soße verwendet, darüber schweigt man sich aus... Sorry, ist mir so rausgerutscht.