UNDERGROUND EMPIRE the ONLINE EMPIRE-Titel
  UE-Home → History → Online Empire 53 → Rubriken-Überblick → ''Metal Paper''-Artikel-Überblick → Joss Whedon et al. – »Buffy - The Vampire Slayer - Buffy Chroniken«-Review last update: 27.03.2024, 15:23:21  

Joss Whedon et al.
Buffy - The Vampire Slayer - Buffy Chroniken
( PANINI COMICS, ISBN: diverse )

Die Welt hat sich im Buffyverse auch ohne das Fernsehen kräftig weitergedreht: Nachdem die Geschichte von Buffy mittels der achten Staffel als Comic weitergestrickt wurde, ist auch die sechste Staffel der Spin-Off-Serie "Angel - Im Bann der Dämonen" mittlerweile in Papierform schon kräftig fortgeschritten. Zudem ist die Comicserie "Buffy Chroniken" aufgelegt worden, die just mit dem Erscheinen des achten Bandes offiziell beendet wurde. Die "Buffy Chroniken" erzählen viele Geschichten, die keinen Zugang zur Serie erhalten haben; sie sind sozusagen die Apokryphen des Buffyverse.

Den Auftakt macht Band 1, "Der erste Stich!", in dem das von "Buffy"-Erfinder Jess Whedon Drehbuch des Films "Buffy der Vampir Killer" originalgetreu umgesetzt wurde und nicht jene lächerliche Machart durchschlägt, die irgendwelche Rändchen im Hollywood-Getriebe seinerzeit für eine gute Idee hielten und dadurch der Welt von Buffy, die wir mittels dieses Artikels schon ausgiebig erforscht haben, einen leider sehr bescheidenen Start verlieh.

Doch die rockenden Elemente waren damals schon geplant, denn auch in diesem ersten Band tauchen eben solche auf: So fragt die Jägerin nämlich den Obervampir-Fiesling Lothos, ob er schon mal in der ersten Reihe eines Bif Naked-Konzerts gekotzt habe. Später hängt bei einem Kampf in einer Seitengasse ein FLEETWOOD MAC-Plakat an der Wand.

Bei der anschließenden Story, die von Buffys Abenteuer in Las Vegas berichtet, behauptet Pike, der zu diesem Zeitpunkt noch Buffys Freund ist, er würde in diesem Veloursanzug wie Kurt Cobain aussehen, der Dean Martin imitiert. Außerdem wird hier später nochmal THE CLASH und ihr ›Should I Stay Or Should I Go‹ zitiert..

Im zweiten Band sind solche Momente nicht präsent, sondern wir müssen bis zum dritten Band, "Mitten ins Herz!" warten, in dem ebenfalls Geschichten aus den frühen Tagen der "Buffy"-Saga erzählt werden. Erneut dürfen THE CLASH antreten - und zwar gleich zweimal - denn Buffy erwähnt, daß Dawn die Band mögen würde - womit wir auch bei einer Seltsamkeit der "Buffy Chroniken" angelangt wäre: Dawn wird nämlich erst in der fünften Staffel als Buffys jüngere Schwester in die Serie eingeführt, so daß es etwas befremdlich wirkt, daß bei diesen frühzeitlichen Geschichten auftritt. Kenner wissen allerdings, daß Dawn eigentlich ein mystisches Wesen ist, dem menschliche Gestalt verliehen wurde. Die Mönche, die diesen Job übernommen hatten, sorgten gleichzeitig dafür, daß den Menschen, die Dawn kennen, auch die zugehörigen Erinnerungen an Dawn und ihre Vergangenheit implantiert wurden. Somit ist es von der Logik her okay, daß Dawen in diesen Geschichten auftaucht, obwohl sie ja eigentlich zu diesem Zeitpunkt noch nicht existiert.

Ebenfalls etwas obskur, wenn auch auf andere Weise, wirkt die Tatsache, daß die verschiedenen Episoden von ganz unterschiedlichen Künstlern umgesetzt wurden, die dementsprechend völlig unterschiedliche Malstile an den Tag legen, die hier nun Seite an Seite vereint sind und nicht immer miteinander harmonieren wollen, so daß das Blättern von einer Geschichte zur nächsten durchaus einer optischen Achterbahnfahrt gleichkommen kann.

Im Band 4, "Die Vampirkönigin!", darf dann unser aller Ozzy herhalten - ja, zugegeben: Das Repertoire der Macher ist in dieser Hinsicht etwas eingeschränkt, aber schließlich ist es notwendig, solche rockende Hinweise einzusetzen, die die breite Masse auch erkennt. So berichtet Cordelia nämlich von einem Quellenfund im Internet über Lilith, der ersten Frau Adams, in dem behauptet wird, daß sie Blut trank und Kinder aß. Dies kommentiert Xander mit dem Hinweis, daß eben jener Mister Osbourne dies auch tun würde. Doch Cordelia berichtigt dies dahingehend, daß sie betont, daß Ozzy lediglich Fledermäuse essen würde und daß seine Kinder seltsam seien.

Bei Band 5, "Blutige Festtage!", sind wir schließlich bei jenen Geschichte angelangt, die allesamt aus der Zeit rund um die dritte TV-Staffel der Serie stammen und die restlichen Bände der "Buffy Chroniken" füllen. Die Vermutung liegt nahe, daß die Serie damals erfolgstechnisch auf einem Höhenflug befand, so daß auch die begleitende Serie von Comic-Heften, denen die Geschichten für die "Buffy Chroniken"-Bände entstammen, gut florierte. Hier fragt Buffy ihren Lehrmeister Giles, der gerade eine reichlich gruselige Geschichte erzählt hat, ob er dies einem MÖTLEY CRÜE-Songbook entnommen habe.

Band Nummer 6, der sich "Nahrungskette!" nennt, erleben wir, wie ein zukünftiges Dämonenopfer zu Hause auf seiner Gitarre ein Liedchen klimpert. Gleichzeitig kann man den Text der ROLLING STONES-Nummer ›Sympathy For The Devil‹ lesen. Und mit diesem Klassiker - woohoo

- endet unser Rundgang mit der Besichtigung der rockenden Elemente der "Buffy Chroniken", denn in den beiden nachfolgenden Bände ist diesbezüglich nichts zu verzeichnen. Doch wir werden uns schon bald im Zeichen von Buffy wiederlesen, denn die sechste Staffel von "Angel - Im Bann der Dämonen" steht kurz vor ihrem Abschluß.

Wer sich derweil mehr über die Papierdimension von Buffy & Co. infomrieren will, nutze am besten folgende Seite:

http://www.slayercomic.net/


Stefan Glas

Stop This War! Support The Victims.
Button: here