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”UNDERGROUND EMPIRE 7”-Datasheet

Contents:  -''Metal Paper''-Artikel

Date:  09.06.1994 (created), 04.04.2022 (revisited), 04.04.2022 (updated)

Origin:  post-UNDERGROUND EMPIRE 7

Status:  published

Task:  from paper to screen

Availability:  original printed issue sold out! Several earlier issues still available; find details here!

Comment:

Unser Start mit Matthias Herr war das Interview in UNDERGROUND EMPIRE 4 gewesen, und dies stellte die letzte Stippvisite dar, denn die beiden quasi zeitgleich erschienenen Bücher, die Neuauflage von "Vol. 1" und "Vol. 4", waren die letzten Veröffentlichungen von Matthias Herr.

Supervisor:  i.V. Stefan Glas

 
 

Matthias Herr
Matthias Herr's Heavy Metal Lexikon - Vol. 1 (Neuauflage)
( Eigenverlag )

Mit inzwischen schon vier Bänden ist das "Heavy Metal Lexikon" von Matthias Herr schon recht umfassend, von dem vor kurzem auch eine überarbeitete und erweiterte Version des ersten Bandes erschien. Dabei ist man zum zweispaltigen Blocksatz gewechselt, was die Lesbarkeit verbessert, ebenso wie sich der Druck sowie die Qualität der abgedruckten Cover und Bandphotos gesteigert hat.

Beim "Heavy Metal Lexikon" handelt es sich aber nicht um ein Nachschlagewerk á la "Metal Bible", in dem akribisch jeder offizielle und inoffizielle Erguß der ausgewählten Band aufgelistet wurde, sondern hier gibt's außer den offiziellen LPs und EPs an Releases so gut wie nichts zu finden. Dafür findet man im "Heavy Metal Lexikon" aber das, was in der "Metal Bible" komplett fehlt: die Storys der Bands, meist vom ersten Zusammenwirken an, bis zum (fast) heutigen Zeitpunkt beziehungsweise bis zum Zeitpunkt, an dem sich die Band verabschiedete. Daß dies alles aus der ziemlich persönlichen Sicht eines Fans geschrieben wurde, macht das Buch sehr abwechslungsreich, da man nicht ständig nur mit der Auflistung irgendwelcher Daten zubombardiert wird, sondern auch desöfteren Ausflüge zu irgendwelchen total musikfremden Themengebieten unternommen werden (so zum Beispiel die Aufklärung über Trabbis, die man in Band 2 unter der Überschrift DEEP PURPLE findet). Daß hieraus allerdings auch einige Unstimmigkeiten zwischen Leser und Autor resultieren, ist wohl jedem klar. So werden wahrscheinlich die meisten von Euch - genau so wie ich - nicht immer mit der Gewichtung der Bands (und somit auch mit dem ihnen zugeteilten Platz) einverstanden sein (zum Beispiel eine halbe Seite MEGADETH, zwei Seiten QUEENSRŸCHE, dafür aber vier Seiten DEATH), aber das ist etwas, womit man als halbwegs intelligenter Mitteleuropäer eigentlich keine Probleme haben sollte. Im Gegenteil - an mancher Stelle wird man daher sicherlich auch mal nachlesen, warum der Autor einer Band "sooo viel mehr Platz" zuteilt als den eigenen Faves und sich somit auch mal mit Bands beschäftigen, die man anderenfalls wahrscheinlich keines Blickes gewürdigt hätte. Ebenfalls Licht- und Schattenseiten wirft das Konzept auf, Bands nicht nach Schubladen sortiert zu präsentieren, sondern sie in einem kunterbunten Mix vorzustellen. Dies mag wirklich nervig für all diejenigen sein, die sich nur für eine Schublade interessieren, allen etwas weiträumiger interessierten Fans kommt dieser Abwechslungsreichtum aber sicherlich zugute.

Langen Textes kurzer Sinn: Das "Heavy Metal Lexikon" ist sicherlich was für jeden, der etwas mehr über die Macher seiner Lieblingsmusik erfahren möchte und auch für all diejenigen, die "nur" ihren Musikhorizont etwas erweitern wollen. Nicht unbedingt objektiv - dafür aber informativ und auf jeden Fall lesenswert.


Andreas Thul

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