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ARTIST STATION RECORDS/SOULFOOD
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40 Jahre ELOY. Ein Anlaß, den es zu feiern gilt! Und das tut der deutsche Wegbereiter der Progressive-Musik ausgiebig: Nicht nur daß man vor einigen Monaten nach fast zwölfjähriger Abstinenz in »Visionary« ein gelungenes neues Album veröffentlichte, jetzt folgt für ELOY-Fans das definitive Schmuckstück: »The Legacy Box«. Die Doppel-DVD im geschmackvoll gestalteten Digipack (der häßliche FSK-Schandfleck ist glücklicherweise nur ein Aufkleber, den man mit den bekannten Techniken vorsichtig ablösen kann) erzählt auf der ersten DVD die komplette Geschichte der Band von den ersten Anfängen bis heute, wobei nicht nur die heutigen Musiker, sondern auch ehemalige Bandmitglieder oder verschiedene Wegbegleiter von der Plattenfirma oder der Livecrew zu Wort kommen. Angereichert werden die Interviewsequenzen mit Photos und Filmaufnahmen, so daß nach diesen anderthalb Stunden keine Frage in Sachen ELOY mehr offenbleiben sollte.
Der zweite Rundling ist mit "Clip Collection" übertitelt, wobei man bedenken sollte, daß es in den Siebzigern keine Musikvideosender gab und ELOY später sicherlich kein potentieller MTV-Darling waren, so daß man hier also keine standardmäßigen Videos erwarten darf. Das man daran ablesen kann, daß die 15 Clips (+ 4 Bonusclips, u.a. das kultige "Schrottplatzvideo" zu ›I Work It Out‹) eine Spieldauer von 104 Minuten haben und somit allein schon längenmäßig nicht in das übliche Schema passen. Vielmehr entstammen die Clips teilweise Auftritten bei Fernsehshows oder Livemitschnitten, doch sie helfen, die Vielseitigkeit von ELOYs Musik zu dokumentieren, von den eher spacerockigen bis psychedelischen Siebzigern über die poppigeren Phasen in den Achtzigern (wo man nichts desto trotz eine Weltklassenummer wie ›Rainbow‹ schuf) bis hin zum ebenso fesselnden Neubeginn in den Neunzigern.
ELOY sind ohne Frage eine der besten und wichtigsten deutschen Bands für jene Musik, die man mit dem Begriff "Progressive" umfassen kann, und »The Legacy Box« ist ein Prachtwerk, das ein hervorragendes Portrait zeichnet. Bleibt noch die Hoffnung auf einen zweiten Teil mit Livemitschnitten oder vielleicht weitere ELOY-Livekonzerte!
http://www.eloy.de/
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