UNDERGROUND EMPIRE the ONLINE EMPIRE-Titel
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”UNDERGROUND EMPIRE 7”-Datasheet

Contents:  Cover UNDERGROUND EMPIRE 7

Date:  1994 (created), 25.03.2012 (revisited), 30.09.2016 (updated)

Origin:  UNDERGROUND EMPIRE 7

Status:  published

Task:  from paper to screen

Availability:  original printed issue sold out! Several earlier issues still available; find details here!

Comment:

Auf geht's zur letzten Runde! Denn: Wir können heute mit absoluter Sicherheit sagen, daß es nie wieder eine UNDERGROUND EMPIRE-Ausgabe auf Papier geben wird. Aber: Es ist immer am besten, auf dem Höhepunkt aufzuhören! Und daß UNDERGROUND EMPIRE 7 das beste unserer Analogwerke war, dürfte wohl unbestritten sein.

Dabei war diese Ausgabe eine mehr als schwere Geburt: Während des zweieinhalbjährigen Entstehungszeitraums (UNDERGROUND EMPIRE 6 war im Mai 1992 erschienen, während UNDERGROUND EMPIRE 7 im Oktober 1994 fertiggestellt wurde) sollte mein Studium deutlich anspruchsvoller und somit sehr viel zeitraubender werden, so daß ich längst nicht mehr in diesem Umfang am UNDERGROUND EMPIRE arbeiten konnte wie zuvor. Daß ich dennoch weiterhin am UNDERGROUND EMPIRE festhielt, führte letzten Endes dazu, daß ich mein Studium in den Sand setzte - und somit auch unbewußt die Weichen in meinem Leben gen Journalismus stellte. Denn: Ich mußte schnell feststellen, daß ich das UNDERGROUND EMPIRE einfach nicht aufgeben konnte.

So sollte sich immer mehr Material ansammeln und mehrfach verhinderten verschiedene Vorfälle den richtigen "Absprung", um die Materialsammlung zu beenden und UNDERGROUND EMPIRE 7 fertigzustellen, so daß dies irgendwann nur noch mittels eines gigantischen Gewaltakts bewerkstelligt werden konnte - und ich in dieser Zeit oft genug daran zweifelte, daß mir dies noch gelingen würde. Sicherlich trugen auch mein Perfektionismus und meine Detailverliebtheit eine Mitschuld daran, daß sich UNDERGROUND EMPIRE 7 zu einem solchen Monster auswuchs - daß aber gerade deshalb um so liebenswerter geworden ist. Um ein einfaches Beispiel zu nennen: Allein die Idee zu verwirklichen, alle Bandnamen in allen Artikeln mit einer eigenen Schrift hervozuheben, war eine unglaubliche Sisyphusarbeit - sollte aber in gewisser Wiese das heutige Konzept befeuern, daß wir für jede neue Ausgabe eine neue Schrift für die Überschriften nehmen.

Aber letzten Endes möchte ich keine der durchgemachten Nächte vor dem Computer missen, denn unterm Strich kam dabei ein Heft heraus, dem man ansah, daß es mit Leidenschaft gebastelt worden war, wie ich jetzt mal ganz unbescheiden anmerken möchte - sch... drauf, daß Eigenlob stinkt...

Doch es waren nicht nur meinereiner als Mädchen für alles und die UNDERGROUND EMPIRE-Schreiber, die am Gelingen dieser Ausgabe beteiligt waren. Ein großer Dank gilt auch Michael Bähre für sein Covergemälde!

Michael war schon seit Jahren Leser des UNDERGROUND EMPIRE gewesen und trat irgendwann an mich heran, daß er gerne das Cover des nächsten UNDERGROUND EMPIRE malen würde. Da seine Arbeitsproben vielversprechend waren, gab ich ihm den Zuschlag, sofern wir ein Motiv finden würden, das meinen Vorstellungen entsprach. Ich weiß noch, daß sich unter seinen ersten Vorschlägen unter anderem jenes Gemälde befand, das später für den Re-Release der »Down Town«-Scheibe der Holländer EMERALD via IRON GLORY RECORDS verwendet wurde. Ein weiteres Werk sollte später in abgewandelter Form bei der PAYNE'S GRAY-CD »Kaddath Decoded«, deren Artwork wohl Michael Meisterstück darstellt, Verwendung finden. Da ich mich aber für keines der Motive entscheiden konnte, vertröstete mich Michael, daß er gerade an einem neuen Gemälde arbeiten würde, das er nicht nur als seine bislang beste Arbeit ansehen würde, sondern das er sich sich sehr gut fürs UNDERGROUND EMPIRE vorstellen könne.

Erstmals sollte ich besagtes Werk vor der Show von DREAM THEATER am 15. April 1993 in der Frankfurter "Batschkapp" sehen, denn Michael hatte eben jenes damals noch unvollendete Werk mitgebracht, um es mir zu zeigen. Beim ersten Blick wußte ich, daß dies das perfekte Cover für UNDERGROUND EMPIRE 7 sein würde! Daß es dann auch noch den Titel "Kingsbane" trug und somit auf eine Band, die im Heft per Interview vorgestellt wurde und demzufolge so etwas wie der heimliche Titelkandidat war, hinwies, war das Tüpfelchen auf dem "i".

Doch bis es wirklich den Umschlag zierte, verging noch einige Zeit: So schickte mir Michael irgendwann das vollendete Original, das ich scannen ließ (Jepp, wir befinden uns immer noch in einer Zeit, in der hochwertige Scanner nahezu unbezahlbar waren!), um dann schon mal probieren, wie man Logo und die Bandnamen am besten einpassen könne. Einige Zeit später meldete sich Michael bei mir und flehte mich an, ihm das Original nochmal zurückzuschicken, da er unbedingt noch eine Änderung vornehmen müsse - so daß mit dem ersten Scan schon mal Essig war... Doch seine Änderung erbrachte wirklich eine Verbesserung, denn der Kopf des sitzenden Mannes war in der früheren Version schon verdächtig in Richtung Conehead-Eierkopf gegangen; wenn man sich das Cover ganz genau anschaut, sieht man in der Tat, daß an dieser Stelle "nachgearbeitet" wurde.

Nachdem dann das überarbeitete Werk wieder bei mir eingetroffen und erneut gescannt war, sollte das zuvor entwickelte Coverkonzept umgesetzt werden: Ja, hier wurde wirklich erstmals in der UNDERGROUND EMPIRE-Geschichte ein Cover komplett am Computer gebaut, während zuvor das Logo und die Bandnamen mittels klassischer Reprotechnik auf dem Cover verewigt wurden. Daher war es möglich, das UNDERGROUND EMPIRE-Logo dreidimensional zu entwerfen und ihm zudem einen Farbverlauf zu verpassen, den ich auch den Bandnamen am unteren Seitenrand verpaßte.

Als dann UNDERGROUND EMPIRE 7 bis hin zum Cover fertiggestellt war und sich kistenweise bei mir zu Hause stapelte, mußte ich schnell feststellen, daß die 2.000 Exemplare hinten und vorne nicht reichen würden. Wir hatten daher sogar notgedrungen mit dem Grundsatz gebrochen, daß jede Band, die ein Demo geschickt hatte, auch ein Freiexemplar bekommt. Bei über 500 Demobesprechungen war diese Rechnung nicht schwer anzustellen, so daß wir angesichts des viel zu rasch schmelzenden Berges mit UNDERGROUND EMPIRE 7-Exemplaren irgendwann den Versand dieser Freiexemplare einstellten. An dieser Stelle sei allen Bands, die kein Exemplar erhalten haben, ein herzliches "Sorry!" gesagt.

Kurz: Wenige Wochen nach Veröffentlichung war UNDERGROUND EMPIRE 7 ausverkauft, doch die Bestellungen trudelten weiter ein munter ein. Da war guter Rat wahrhaft teuer! Also starteten wir die Operation "UE7-Nachdruck", bei der weitere 750 Exemplare entstanden, wobei ich mir zusammen mit Drucker Willi Bücker einen Spaß daraus machte, auf manchen Seiten kleine Veränderungen einzuführen, so daß sich beide Auflagen also durchaus unterscheiden. Ich werde bei den Onlineversionen der Stories jeweils auf diese kleinen, aber feinen Unterschiede hinzuweisen; so kann man beim Cover schon mal sagen, daß beim Nachdruck mehr Farbe gefahren wurde, so daß das Cover etwas kräftiger und knalliger aussieht - selbst nachdem mittlerweile 17 Jahre lang das Licht seinem Ausbleichjob nachgehen konnte, was dann durchaus zeigt, daß die seinerzeit extra aufgebrachte Druckschicht Siegellack voll und ganz Sinn gemacht hat. Apropos: Falls ein Besitzer der Erstauflage dies am lebenden Objekt nachvollziehen möchte, sei gesagt, daß es von der Zweitauflage noch eine Handvoll Restexemplare gibt. :-)

Wie man also sieht - wir konnte damit immerhin die Nachfrage befriedigen, die wirklich außergewöhnlich hoch war, was auch damit zusammenhing, daß sämtliche Magazine mit guten Besprechungen zur Stelle waren, so daß zu den vielen Stammlesern auch eine Menge neue Leser hinzukamen.

Unglaublich freut mich auch heute im Rückblick noch, wieviele besagter Stammleser während der langen Fertigstellungsphase mich einfach mal so anschrieben und das Heft vorbestellten, indem sie 5 Deutschmärker beilegten; oft genug lag ein Brief im Stile "Falls Eure neue Ausgabe jemals rauskommen wird, möchte ich sie natürlich so früh wie möglich bekommen, so daß ich Dir hiermit schon mal die Kohle schicke. Und falls es nie erscheinen wird, dann trink' mit der Kohle einfach einen auf mich!" Meinen ehrlich empfundenen Dank an Euch alle, die damals so unsagbar cool drauf waren!

Als Krönung sollte dann Matthias Breusch bei seiner Besprechung der Ausgabe im ROCK HARD dazu aufrufen, daß die Leute statt der gewünschten 5 Mark einfach 10 Mark zu schicken, was unglaublich viele Besteller in der Tat wirklich machten. Ich bedankte mich damals, indem ich einfach zusätzlich zu UNDERGROUND EMPIRE 7 eine alte Ausgabe beilegte - mit dem Hinweis, sie mögen sie einfach an einen Fruend weiterschenken, sofern sie schon im Besitz dieser "Bonusausgabe" seien; mich kostete es ohnehin das gleiche Porto, und ansonsten sah ich diese Aktion damals schon im Lichte der "Altpapierbeseitigung" - wie das ja heute noch bei den Nachbestellungen gilt, wo der zu entrichtende Obulus auch kaum mehr als das Porto deckt.

Doch wie konnte Mister Breuschl überhaupt auf diese Idee kommen, einfach mal einen neuen Verkaufspreis anzusetzen? Nun ja, wir waren schon damals sehr gut befreundet, so daß ich irgendwann mal beiläufig den wirklichen Selbstkostenpreis für ein Exemplar von UNDERGROUND EMPIRE 7 nannte - woraufhin er mich ungläubig fragte, ob ich denn geistig noch ganz gesund sei... Nun ja, meine Antwort auf eine solche Frage lautete in der Regel in etwa: "UNDERGROUND EMPIRE ist mein Hobby, und Hobbies kosten nun mal Geld. So wie andere Leute einige Tausender springen lassen, um Tennis zu lernen und es doch nie auf die Reihe kriege, mache ich eben das UNDERGROUND EMPIRE! Abgesehen davon, habe ich die Druckkosten schon bezahlt, so daß dann letzten Endes jede verkaufte Ausgabe hilft, den Verlust ein wenig zu schmälern..."

In der Tat war UNDERGROUND EMPIRE 7 ein wirtschafliches Harakiri-Unternehmen, denn aufgrund des riesigen Umfangs waren die Herstellungskosten so enorm, daß ich unterm Strich ziemlich genau 12 Mark Selbstkosten pro Exemplar hatte und zusätzlich dann noch Porto zahlen mußte - die von den 5 Mark Verkaufspreis auch noch abgezogen werden mußten. Demzufolge war es doppelt wahnsinnig, einen Nachdruck in Auftrag zu geben, denn mit diesen zusätzlichen 750 Exemplaren sollte mein Verlust natürlich nochmal in die Höhe getrieben werden - die Tatsache, daß die Druckplatten noch existierten und erneut verwendet werden konnten, änderte daran kaum etwas.

Es fielen aufgrund der Fatboy-Konfiguration und der (geplanten...) Auflagesteigerung auf 2.500 Exemplare von UNDERGROUND EMPIRE 7 nicht nur mehr Material (Offsetfilme, Papier, Druckerschwärze, etc.) und Zeit für den Druck an, sondern die Dicke machte es unmöglich, daß die Hefte noch in Handarbeit gebunden werden konnten, sondern es war notwendig, daß eine professionelle Buchbinderei beauftragt werden mußte - und die Wahl eines Unternehmens in einem Vorort von Saarbrücken sollte sich leider als die größte Fehlentscheidung im Hinblick auf UNDERGROUND EMPIRE 7 herausstellen: Dieser Pfuscherverein sollte so schlampige Arbeit abliefern, daß die Seitenzahlen mit den umblätternden Händen von Seite zu Seite "wanderten" und teilweise angeschnitten oder sogar ganz abgeschnitten wurden. Außerdem hatte man so viele Ausgaben komplett zerschossen, daß anstatt geplanten 2.500 Ausgaben, für die auch genügend Rohmaterial angeliefert worden war, nur etwas mehr als 2.000 Exemplare herauskamen. Doch außer flauen Ausreden und Schuldzuweisungen in alle möglichen absurden Richtungen hatte der Boß des Unternehmens nicht auf Lager - kassierte aber dennoch eine vierstellige Summe für die geleistete "Prachtarbeit". Letzten Endes blieb mir keine Alternative, da die Firma nach einigen Drohgebärden die Herausgabe der Hefte verweigerte, bevor die Rechnung nicht bezahlt war - und ein kompletter Neudruck der Ausgabe hätte dem Projekt UNDERGROUND EMPIRE 7 endgültig den Todesstoß versetzt. An den Namen dieses Saftladens kann ich mich nicht mehr erinnern, was wohl auch besser so ist, denn selbst heute könnte ich mich noch so über den von ihnen verzapften Bockmist ärgern, daß ich wohl spontan hinfahren würde, um ihnen nochmal die Meinung zu geigen. Doch ich möchte mal vermuten, daß eine Firma, die derartig "tolle" Arbeit leistet, ohnehin schon längst vom Pleitegeier zerpflückt worden ist!

Bei der zweiten Auflage sollte die Buchbindearbeit dann wieder die pensionierte Kollegin von Drucker Willi zum Einsatz kommen, die wie zuvor tadellose Arbeit erledigte - und zwar noch zu einem deutlich geringeren Preis als obige "professionelle" Buchbinderei! Handwerk hat eben doch goldenen Boden!

Und das soll uns vorerst mal als passendes Schlußwort für dieses "Extra-Info" dienen, so daß wir uns nun endlich dem Inhalt von UNDERGROUND EMPIRE 7 widmen können!

Supervisor:  Stefan Glas

 
 

UNDERGROUND EMPIRE 7-Cover

 
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