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”UNDERGROUND EMPIRE 1”-Datasheet

Contents:  MADHOUSE (D, Hamburg)-Interview

Date:  1988/'89 (created), 17.03.2000 (revisited), 22.01.2022 (updated)

Origin:  UNDERGROUND EMPIRE 1

Status:  published

Task:  from paper to screen

Availability:  original printed issue sold out! Several later issues still available; find details here!

Comment:

Es ist schade, daß aus dem Irrenhaus nix mehr rüberkam, denn die Hamburger spielten astlochfreien Bretter-Metal. Doch selbst die sechs Songs des im Schlußwort erwähnten neuen Demos wurden nie veröffentlicht.

Leider muß das Interview schmucklos bleiben, da uns von MADHOUSE nie ein Photo zu Gesicht kam. Also haben wir wenigstens das Logo ein wenig aufgepeppt.

Supervisor:  Stefan Glas

 
 

MADHOUSE (D, Hamburg)-Logo

Ihr »Goin' Crazy«-Demo hatte mir auf Anhieb sehr gut gefallen, so daß ich mich sogleich um ein Interview mit MADHOUSE bemühte. Die Band stimmte zu und somit können wir Euch eine weitere Band vorstellen, die zur Zeit noch weitgehend unbekannt, aber keineswegs uninteressant, ist. MADHOUSE spielen kraftvollen, melodischen Power Metal, eine Stilrichtung also, die momentan recht angesagt ist und auch nicht wenige von Euch interessieren dürfte. Lest also, was die Band zu sagen hatte.

Beim Namen MADHOUSE denkt man eigentlich sofort an ANTHRAX. Seht Ihr das als Vorteil oder Nachteil. Auf jeden Fall dürften viele dadurch sofort mit an den Haaren herbeigezogenen Vergleichen zur Hand sein.

Wir sehen es grundsätzlich als Nachteil an, den Namen MADHOUSE mit ANTHRAX in Verbindung zu bringen, weil wir alle keine Beziehung zu ANTHRAX und ihrer Musik haben. Wir haben damit nichts zu tun und haben uns auch nicht so genannt, weil ANTHRAX ein solches Lied hat.

Ihr nennt Eueren Stil "Pure Metal". Gebt doch bitte dazu mal eine Erklärung ab!

Wir nennen unsere Musik "Pure Metal", weil wir unseren eigenen Stil haben, nämlich immer nur brettern und Gas geben und keine Balladen oder solche Scheiße aufnehmen. Jede Band dichtet sich da dann etwas dazu und die einen nennen es "Black Metal", die anderen "Speed Metal" und wir haben eine Mischung aus Heavy Metal und Speed Metal.

Titel wie ›Slow Death‹ oder ›Tormentors‹ riechen verdächtig nach Klischee. Erläutert bitte Euere lyrischen Ergüsse!

Mit Klischees haben wir wenig im Sinn, wenngleich die Titel so klingen mögen. Beim neuen Demo haben wir darauf geachtet, daß man aufgrund der Titel erst gar nicht auf die Idee kommt, daß die Texte etwas mit Klischees zu tun haben könnten. Wir singen eben über das, worüber wir Bock haben und ansonsten kümmern wir uns nicht weiter darum.

»Goin' Crazy« ist schon ziemlich alt. Wann können wir etwas Neues von Euch erwarten?

Wir hatten vor »Goin' Crazy« schon ein Demo aufgenommen und erst vor kurzem ein ganz neues eingespielt, welches eventuell noch eine Platte wird. Wir hatten mit einer Plattenfirma verhandelt, aber die scheinen ziemlich lahmarschig zu sein. Da muß man jetzt noch abwarten, denn es ist noch nichts hundertprozentig sicher, aber wir sind bester Hoffnung.

Hamburg hat eine große Szene. Ist da eher gegenseitige Unterstützung oder Konkurrenz angesagt?

In Hamburg gibt es zwar sehr viele Bands, aber die machen alle ziemlich unterschiedliche Musik und der Konkurrenzkampf ist groß. Die Freundschaftlichkeit unter den Bands ist recht klein geschrieben. Der HELLOWEEN-Baßmann Markus Großkopf wollte ursprünglich unser Demo produzieren, aber der ist leider auf Tour und wir mußten zusehen, daß wir die Aufnahmen fertigbringen.

Leider mußte ich das Interview etwas kürzen, obwohl die Band noch einiges zur Sprache brachte. Interessant fand ich z. B. noch die Tatsache, daß MADHOUSE von aktuellen Bands wie METALLICA oder vergleichbaren absolut nichtbeeinflußt sind und auch keine allzu hohe Meinung haben, sondern hier eher auf ältere Bands wie LED ZEPPELIN, BUDGIE, KING CRIMSON, etc. verweisen. Uninteressant hingegen fand ich die Sponsoren, die die Band noch aufführte (aufführen mußte), so daß ich davon verschonen will und den Platz an etwas sinnvolleres hängen will und zwar an die aktuellen Demoaufnahmen. Der Stil ist dem des »Goin' Crazy«-Demos sehr ähnlich und auch das Spieltempo ist gleich geblieben, wobei der melodische Moment allerdings etwas stärker berücksichtigt wurde und auch der Sound verfeinert wurde. Die neuen Songs gefallen mir sehr gut und auch die überarbeitete Version von ›Shock‹ kann Pluspunkte gegenüber ihrem Vorgänger erzielen. Es bliebe also zu hoffen, daß diese Aufnahmen bald zu Vinylehren gelangen werden, was MADHOUSE zweifelsohne verdienen, vor allem wenn man bedenkt, welcher Schrott heutzutage... aber den Spruch kennt Ihr schon.

Vorbereitung, Interview & Bearbeitung:
Stefan Glas

MADHOUSE (D, Hamburg) im Überblick:
MADHOUSE (D, Hamburg) – Underground Empire 1-Interview (aus dem Jahr 1989)
MADHOUSE (D, Hamburg) – News vom 19.03.2017
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