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Am 31. Mai dieses Jahres erschien auf dem kleinen finnischen Label FIREBOX RECORDS ein Album mit dem Titel »The Sombre Light Of Isolation«. Wahr­schein­lich war nicht nur ich sehr angetan von dieser Scheibe, die das Debut einer australischen Band mit dem Namen THE ETERNAL darstellt. Ein­ge­hüllt in ein dunkles Kleid von gotischer Schönheit und metallischen Riff-Attacken fabrizieren die Australier Doom der feinsten Sorte.
Um ein wenig Licht in die Unwissenheit hierzulande betreffend der Band und des Albums zu bringen, war Gitarrist Chris Burton kurz nach der Veröffentlichung des Albums so freundlich, Auskunft zu geben.

Hier in Europa sind THE ETERNAL ein nahezu unbeschriebenes Blatt, erzähl' doch mal bitte ein bißchen was über die Band!

Wir spielen erst seit dem Jahre 2002 unter dem Namen THE ETERNAL zusammen. Zuvor war allerdings ein Teil der Band als CRYPTAL DARKNESS aktiv und konnte vor allem in Europa gute Pressestimmen für die drei aufgenommenen CDs erhalten. Nach dem Ende hatten Mark Kelson und meine Wenigkeit aber keine Lust, die Musik bleiben zu lassen. Dafür waren wir viel zu engagiert und auch zu erfreut über die Kritiken. Sollten wir etwa alles, was wir uns in sieben Jahren mit CRYPTAL DARKNESS aufgebaut hatten, so einfach in den Sand setzen?
Folglich begannen wir zusammen mit Chris Stevenson (k), an neuen Songs zu schreiben, damals noch mit Hilfe eines Drum-Computers. Gegen Mitte des letzten Jahres konnten wir in Ryan Buesnel einen brauchbaren Drummer finden und im Prinzip stellten wir damals bereits die ersten Demos für »The Sombre Light Of Isolation« zusammen. Zuletzt konnten wir James Hunt, den ehemaligen Webmaster von CRYPTAL DARKNESS, als Bassisten rekrutieren und in dieser Besetzung ging es schlußendlich auch ins Studio. Wir hatten zuvor lediglich ein Demo namens »Promo 2003« an diverse Labels geschickt und FIREBOX hatten das fairste Angebot zurückgeschickt.

Wie sieht es denn mit musikalischen Vorlieben aus? Eine derart breit gefächerte Melange muß wohl auch derlei Einflüsse haben.

Oh ja, ich für meinen Teil kann nur sagen, daß ich Metal liebe. Wobei ich mich nicht einmal festlegen kann, welche Art von Metal ich bevorzuge. Bei mir kommt von MORBID ANGEL bis hin zu IRON MONKEY so gut wie alles auf den Plattenteller. Wichtig sind mir vor allem Emotionalität, Härte und ein guter Sound. Um für die gesamte Band zu sprechen sind die gemeinsamen Vorlieben auf jeden Fall Doom, aber auch 70er-Hard Rock, IRON MAIDEN, DANZIG und THE TEA PARTY.

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Laß' uns ein wenig über Euer Album plaudern: Wie würdest du denn eure Musik beschreiben? Ich denke, Ihr seid genau in der Mitte zwischen Doom, Gothic und Metal anzutreffen.

Keine schlechte Beschreibung. Wir wollen bewußt, nicht zu sehr an einer Stilrichtung festkleben. Allerdings hat keine andere Art von Musik eine derartige Intensität wie der gute, alte Doom. Wenn es bei uns ans Schreiben von Songs geht, wachsen diese im Proberaum im Laufe der Zeit erst so richtig. So war es auch bei den Aufnahmen zu »The Sombre Light Of Isolation«. Wenn ich mich zurückerinnere, komme ich dahinter, daß wir von jedem Song mindestens eine andere Version in der Schublade gelassen haben.

Ein besonderer Song auf dem Album ist ›Remembrance Scars‹, bei dem Darren White von ANATHEMA zu hören ist. Wie kam es zu dieser Zusammenarbeit?

Mark und Chris waren schon seit längerer Zeit mit Darren in Kontakt. Als er zusammen mit seiner Frau Silvia für zwei Wochen in Australien auf Urlaub war, hat sich die Sache geradezu angeboten. Es war eine besondere Ehre für uns, mit einem unserer Idole gemeinsam einen Song zu spielen.

Ich werde aus den Texten nicht ganz schlau. Gibt es eine Erläuterung dazu?

Mark ist unser Texter, ich bin diesbezüglich leider ein wenig überfragt. Allerdings muß ich zugeben, daß wir auch nicht die größten Lyriker unter der Sonne sind. Uns ist es wichtiger, daß die Emotionen des Songs zur Geltung kommen. Der Text wird dabei nur als Hilfsmittel verwendet. Wir schreiben aber weder über das Erschlagen von Drachen, noch sind wir depressive Weltverbesserer. [lacht]

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Es ist eigentlich ein großer Nachteil, in Australien zu Hause zu sein, während der Großteil des Publikums wahrscheinlich hier in Europa zu finden ist?

Generell sind wir eigentlich sehr zufrieden hier. Als Künstler kannst du in Australien noch die sogenannte "künstlerische Freiheit" genießen, was ja vor allem in den Staaten, aber auch in manchen Ländern Europas, nicht unbedingt möglich ist. Außerdem existiert bei uns eine recht gut organisierte Doom-Szene. Die bei euch bekannteste Band dürften wohl VIRGIN BLACK sein, aber mit STONE WINGS, RAVEN BLACK KNIGHT, LYCANTHIA und MOURNFUL CONGREGATION existieren noch einige, meiner Meinung nach sehr hoffnungsvolle Band dieser Richtung. Man hilft sich gegenseitig, organisiert Gigs, tauscht Erfahrungen aus und ähnliches. Wir haben aber auch eine Menge Freunde und Bekannte aus anderen Metal-Genres, in Australien scheint noch tatsächlich eine "Szene" zu bestehen.

Generell scheinen "Doom-Köpfe" ein besonderes Nahverhältnis zueinander haben. Hast Du eine Erklärung dafür?

Vielleicht liegt es daran, daß Leute, die solche Musik mögen, wesentlich mehr Wert auf Intensität und Emotionalität legen, weshalb Doomer untereinander auch Beziehungen über die musikalische Seelenverwandtschaft hinaus pflegen.
Durch die moderne Technik geht zwar auf der einen Seite sehr viel an persönlichen Kontakten verloren, allerdings besteht als Ausgleich die Chance, sich weltweit mit Gleichgesinnten auszutauschen. Wir haben das Glück, in Mark einen ziemlichen Experten auf dem Computer in unserer Band zu haben, der Kontakte zu anderen Doom-Heads in den unterschiedlichsten Ländern pflegt.

Was werden wir denn in nächster Zeit von THE ETERNAL erwarten können?

Wir werden noch in diesem Jahr auf Tournee bei euch in Europa sein! Kein Scherz! Gegen Ende des Sommers absolvieren einige Gigs in Australien, um dann über Hongkong, wo wir auch schon für einen Auftritt gebucht sind, auf die "Doomination Of Europe"-Tournee zu gehen. Wir werden um die 20 Konzerte spielen, allerdings weiß ich noch nicht genau, in welchen Ländern wir auftreten werden.

Diese Tour, die THE ETERNAL nach Portugal, England, Finnland, Holland, Ungarn und Deutschland verschlagen hatte, konnte Chris aber nicht mehr absolvieren, da er im Juli aus eigenen Stücken (in erster Linie waren es familiäre Gründe) die Band verlassen hat. Bis Ende November konnte noch kein Ersatzmann gefunden werden und als ob das Dilemma für die Herren Stevenson, Kelson und Hunt nicht schon ausreichend genug wäre, hat sich auch Drummer Ryan Buesnel aus der Band ausgeklinkt. Man darf also gespannt sein, was die nähere Zukunft für THE ETERNAL bringen wird.

http://www.the-eternal.com/

the_eternal@blackguild.com

Vorbereitung, Interview & Bearbeitung:
Walter Scheurer

THE ETERNAL (AUS) im Überblick:
THE ETERNAL (AUS) – Kartika (Rundling-Review von 2009 aus Online Empire 38)
THE ETERNAL (AUS) – The Sombre Light Of Isolation (Rundling-Review von 2004 aus Online Empire 20)
THE ETERNAL (AUS) – Online Empire 17-"Rising United"-Artikel (aus dem Jahr 2003)
THE ETERNAL (AUS) – Online Empire 21-Interview (aus dem Jahr 2004)
THE ETERNAL (AUS) – News vom 28.01.2007
THE ETERNAL (AUS) – News vom 09.06.2008
THE ETERNAL (AUS) – News vom 21.01.2009
THE ETERNAL (AUS) – News vom 28.10.2009
THE ETERNAL (AUS) – News vom 14.01.2012
THE ETERNAL (AUS) – News vom 12.06.2017
THE ETERNAL (AUS) – News vom 22.10.2018
THE ETERNAL (AUS) – News vom 16.04.2020
Soundcheck: THE ETERNAL (AUS)-Album »Sleep Of Reason« im "Soundcheck Heavy 85" auf Platz 22
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