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URIAH HEEP
MAYQUEEN

Annweiler, Trifels-Festival

24.08.2002

Versucht man einen Politiker zu finden, der nicht nur die beiden Worte Rock und Kultur buchstabieren kann sondern beide auch noch im gleichen Atemzug nennt, endet dies im Normalfall wie bei der Suche nach einer Ballade im Repertoire von SLAYER - Ergebnis: nicht vorhanden.
Um so interessanter war zu lesen, daß dieses Konzert nicht nur im Rahmen des "Kultursommers Rheinland-Pfalz" abgehalten, sondern sogar noch von Landesvater Kurt "bin ich jetzt im Fernsehen" Beck persönlich beschirmt wurde. Ob dieser allerdings tatsächlich davon wußte ...?!?

Die Organisation des Festivals war gut gelungen: Da auf dem altehrwürdigen Trifels Parkplätze eher Mangelware sind, hatte man in der Stadt einige öffentliche "Park"-Plätze um ein "Ride" erweitert und ließ den ganzen Abend kostenlos Busse direkt zum Festivalgelände und zurück pendeln. Dies hätte auch vorzüglich funktioniert - wenn nicht ein paar besonders "Schlaue" (und wie aus den Kennzeichenzu ersehen, vornehmlich Eingeborene) trotzdem unbedingt mit dem Auto so hoch wie möglich den Berg besteigen wollten, den Bussen die Zufahrt versperrt hätten.
Das Festivalgelände selbst war umzäunt und mitgebrachte Getränke mußten am Eingang zurückgelassen werden, was sich allerdings bei den recht humanen Verpflegungspreisen innerhalb des Geländes als nicht allzu nachteilig herausstellte. Gepfeffert hingegen waren die Ticketpreise - 25 Euro an der Abendkasse für einmal Coverband und einmal Hauptact - da waren URIAH HEEP zusammen mit BARCLAY JAMES HARVEST zwei Wochen vorher in Colmar ganze 11 Euro billiger! (Kultur hat eben ihren Preis, Kollege Thul - sg)

Fast pünktlich gegen 20 Uhr betrat dann SWR1-Moderator "Extralustig" die Bühne, um den entscheidenden Tip für die nächsten zwei Stunden abzugeben: "... wenn man die Augen schließt, könnte man fast meinen, QUEEN seien wieder da." So waren MAYQUEEN denn auch musikalisch alles andere als schlecht, vor allem die superbe Intonation von ›Bohemian Rhapsody‹ wußte zu überzeugen - ganz im Gegensatz zu dem übertrieben lausbubenhaften Auftreten von Sänger Mirko Bäumer, das leider jegliches königliche Feeling zwischen den Songs bereits im Keim erstickte. Bassist Rolf Sander wollte ebenfalls nicht ganz ins Bild passen, da er an diesem Abend - ganz anders als auf der Website der Band - aussah, als sei er gerade von einer Death Metal-Combo entflohen. Nervigster Faktor war allerdings Background-Sängerin Susann de Bollier, die zwar stimmlich durchaus gewaltig war, aber immer dann, wenn sie gerade nichts zu singen hatte, versuchte, dieses Vakuum durch möglichst rhythmische Zuckungen zu kompensieren. Sorry - aber dann sollte man lieber für ein paar Minuten die Bühne verlassen...

URIAH HEEP-Liveshot

Nach einer relativ langen Umbaupause, enterten dann endlich URIAH HEEP die Bretter und luden ein zum letzten URIAH HEEP-Konzert 2002 auf deutschem Boden. Die Band stieg mit einer überragenden Spielfreude in die Show ein - und ich hatte mal wieder den Eindruck, daß es den Engländern irgendwie schon gelungen war, sich noch einmal zu steigern! Während der Rest der Band um die Wette strahlte schien einzig und allein Bernie Show nicht ganz glücklich mit seinem Monitor-Soundmenschen zu sein - seinen Gesten und seiner Mimik nach zu urteilen, war er kurz davor, besagten Techniker eigenhändig zu erwürgen, besann sich dann aber doch eines besseren, rannte zum Bühenrand, um selbst Hand an die Regler zu legen. Im Publikum war von Problemen allerdings nichts zu hören - selten konnte man vor allem gerade Bernie so klar und deutlich vernehmen.

URIAH HEEP-Liveshot

Leider bot die Setlist keinerlei Überraschungen gegenüber der letztjährigen "Magician's Birthday"-Tour - außer vielleicht der freudigen Überraschung, daß man das namensgebende Monumentalwerk nochmals in voller Pracht vernehmen durfte. Trotzdem schade, wäre es doch gerade interessant, die aktuellen URIAH HEEP mit neuem und frischem Material erleben zu dürfen. Nach ausgedehnten Soli und dem obligatorischen Schlußsong ›Lady In Black‹ ging's für viele glückliche Gesichter wieder zurück in die Busse und anschließend in Richtung Heimat.


Andreas Thul

Photo: Andreas Thul

MAYQUEEN im Überblick:
MAYQUEEN – Plays QUEEN (Do It Yourself-Review von 2000 aus Online Empire 5)
MAYQUEEN – ''Y-Files »div«''-Special (aus dem Jahr 0000)
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URIAH HEEP – 50 Years In Rock (Rundling-Review von 2020 aus Online Empire 85)
URIAH HEEP – Easy Livin' - The Singles A's & B's (Rundling-Review von 2007 aus Online Empire 30)
URIAH HEEP – Live At Koko (Rundling-Review von 2015 aus Online Empire 62)
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URIAH HEEP – Rock Station 7-"Living Underground"-Artikel (aus dem Jahr 2001)
URIAH HEEP – Online Empire 12-"Living Underground"-Artikel (aus dem Jahr 2002)
URIAH HEEP – Online Empire 13-"Eye 2 I"-Artikel: »The Magician's Birthday Party« (aus dem Jahr 2002)
URIAH HEEP – Online Empire 19-"Living Underground"-Artikel (aus dem Jahr 2004)
URIAH HEEP – Online Empire 20-"Eye 2 I"-Artikel: »Gypsy« (aus dem Jahr 2004)
URIAH HEEP – Online Empire 23-"Eye 2 I"-Artikel: »Classic Live« (aus dem Jahr 2005)
URIAH HEEP – Online Empire 24-"Eye 2 I"-Artikel: »The Ultimate Anthology« (aus dem Jahr 2005)
URIAH HEEP – Online Empire 25-"Living Underground"-Artikel (aus dem Jahr 2005)
URIAH HEEP – Online Empire 28-"Living Underground"-Artikel (aus dem Jahr 2006)
URIAH HEEP – Online Empire 68-"Living Underground"-Artikel (aus dem Jahr 2016)
URIAH HEEP – News vom 01.02.2007
Soundcheck: URIAH HEEP-Album »Into The Wild« im "Soundcheck Heavy 134" auf Platz 18
Playlist: URIAH HEEP-Album »Wake The Sleeper« in "Playlist Heavy 115" auf Platz 3 von Stefan Glas
Playlist: URIAH HEEP-Album »live @ Justizvollzugsanstalt Rottenburg« in "Playlist Heavy 114" auf Platz 3 von Stefan Glas
unter dem ehemaligen Bandnamen SPICE:
SPICE – News vom 02.01.2008
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