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  UE-Home → History → Online Empire 95 → Interview-Übersicht → HEAVENS EDGE-Interview last update: 27.03.2024, 15:23:21  

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Auch wenn der Name dieser Band ein wenig in Vergessenheit geraten ist, dürften sich immer noch Fans finden, die sofort hellhörig werden, wenn von HEAVENS EDGE die Rede ist. Klar doch, die Truppe aus Philadelphia wußte, zu Beginn der 90er Jahre mit ihrem selbstbetitelten Debut für lässigen Hard Rock-Sound zu sorgen, und war damit auch immer wieder auf MTV zu sehen.
Weshalb es danach trotzdem recht bald ruhig um die Formation geworden war, erörterte Schlagzeuger David Rath für uns, der auch bereitwillig über das Comeback Auskunft gab.

HEAVENS EDGE-Bandphoto 1

Warum ist die Band denn einst sang- und klanglos von der Bildfläche verschwunden?

Das Hauptproblem war mit Sicherheit der damalige Zeitgeist. Ich zähle zwar nicht zu jenen, die auch Dekaden später noch lamentieren, daß diesem "Phänomen Grunge" die alleinige Schuld gegeben werden muß, daß der klassische Hard Rock vom Markt verdrängt wurde, einen Zusammenhang gibt es aber definitiv. Die Zeit war einfach reif für Veränderungen. Da in jener Phase die Musik dermaßen glattgebügelt war, und den Kids dadurch der rebellische Faktor des Rock'n'Roll abhandengekommen ist, war diese Entwicklung zwar vom Business mitbestimmt, aber dennoch logisch. Auch die Veränderung von Outfits und Frisuren, wurde von der Musikindustrie gewissermaßen diktiert. Man hatte also kaum eine Chance in irgendeiner Form erfolgreich zu bleiben, wenn man sich nicht angepaßt hätte. Nicht zuletzt deshalb kamen wir zur Erkenntnis, daß es nicht mehr allzu viel Sinn machen würde, die Band weiterhin zu betreiben. Nicht, daß wir uns außer Stand gesehen hätten, Songs zu komponieren, die bei den Fans angekommen wären. Allerdings hätte sich wohl kaum ein Radiosender dafür interessiert, und ohne deren Unterstützung war man aufgeschmissen.

Klingt logisch. Habt Ihr Euch denn danach frustriert aus dem Business verabschiedet?

Zunächst war die Enttäuschung in der Tat groß, und wir zogen uns zurück. Ich persönlich hatte aber das Glück bei ROADRUNNER RECORDS einen Job zu bekommen, und war demnach in den letzten Dekaden alles andere als "Out of Business". Genau genommen war das Gegenteil war der Fall, weshalb ich die Entwicklung der Szene mitverfolgen konnte.

HEAVENS EDGE-Bandphoto 2

Hatte Deine berufliche Laufbahn etwas der Reunion zu tun?

Nein, denn ursprünglich galt es, nur eine Show im Original-Line-up beim 2013er "Firefest" in England zu absolvieren. Nahezu unmittelbar nach der Anfrage haben wir mit den Vorbereitungen dafür begonnen. Schließlich war klar, daß wir nicht nichts Halbgares liefern wollten, sondern eine echte Show! Auch bezüglich Reuniongeschichten habe ich einiges im Business gelernt. So etwas macht nur dann Sinn, wenn alle an einem Strang ziehen. Das hat uns einen Ruck gegeben, uns zum Weitermachen motiviert und Früchte getragen. Bald darauf kamen nämlich weitere Showangebote ins Haus.

HEAVENS EDGE-Headline

Das bedeutet, daß die neue Scheibe als Konsequenz daraus zu sehen ist, oder?

Absolut! Auch wenn wir zwischenzeitlich, als unser Bassist George Guidotti seinen Kampf gegen den Krebs verloren hatte, alles wieder beenden wollten. Es dauerte eine gewisse Zeit, aber nicht allzu lange, ehe uns Mark Evans, unser Sänger, davon überzeugen konnte, mit Jaron Gulino als neuem Mann am Baß weiterzumachen. Danach ging es aber in der Tat sehr flott. Wir hatten zudem das Glück, daß unsere Aufnahmesessions in Lockdown-Pausen stattgefunden haben. Das bedeutet, wir konnten als Team die Songs nicht nur komponieren, sondern auch aufnehmen. Ein weiterer Punkt, den ich als sehr wichtig schätzengelernt habe. Ein Fan merkt sofort, ob eine Band im Kollektiv tätig ist, oder nicht!

https://www.heavensedge.net/

Vorbereitung, Interview & Bearbeitung:
Walter Scheurer

HEAVENS EDGE im Überblick:
HEAVENS EDGE – Online Empire 95-Interview (aus dem Jahr 2023)
HEAVENS EDGE – News vom 09.10.2007
Soundcheck: HEAVENS EDGE-Album »Heavens Edge« im "Soundcheck Metal Hammer 13-14/90" auf Platz 6
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