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  UE-Home → History → Online Empire 92 → Interview-Übersicht → CELLAR STONE-Interview last update: 27.03.2024, 15:23:21  

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Jetzt, wo endlich alle Zeichen auf ein Ende der Pandemie stehen, und wir endlich wieder Livemusik genießen können, dürfte es für unbekannte Band noch schwieriger als sonst werden. Schließlich gibt es in den nächsten Monaten ein Überangebot an Konzerten, die man als Fan erst einmal finanzieren muß. Für die Griechen CELLAR STONE dagegen geht demnächst ein Traum in Erfüllung, dürfen sie doch im Vorprogramm einiger Gigs der UFO-Abschiedstour spielen. Ihr neues Album »Rise & Fall« wird dabei wohl auch von Musikliebhabern wahrgenommen werden, die ansonsten womöglich nie auf die Formation rund um George Maroulees gestoßen wären.
Der auch bei DIVINER und 4BITTEN tätige Gitarrist stellte sich unserem Fragenparcours.

Euer neues Album unterscheidet sich zwar stilistisch nicht allzu sehr vom Debut, die Songs kommen aber wesentlich direkter und mit zwingenderen Hooks daher. War das Eure Intention?

Nicht direkt. Der wahrscheinlich größte Unterschied ist, daß »Rise & Fall« in Summe deutlich aggressiver klingt. Es stimmt aber definitiv, daß die Nummer direkter ausgefallen sind. Wir haben wesentlich mehr Augenmerk auf Melodien, Refrains und prägnante Riffs gelegt. Wesentlich war aber auch die Produktion, die auch einen gewaltigen Unterschied der beiden Scheiben ausmacht. Wir konnten mit Jordan Westfall arbeiten, der unter anderem die letzte BLACK STONE CHERRY-Platte produziert hat. Er hat wirklich einen Wahnsinnsjob erledigt, der Mix ist einfach unfaßbar gut geworden. Im Nachhinein betrachten wir »One Fine Day« zwar immer noch als gutes Album, auf unserem neuen agieren wir aber in vielen Belangen verbessert.

CELLAR STONE-Bandphoto 1

An den "Cherries" scheint Ihr generell einen Narren gefressen zu haben. Verständlich, die können ja auch wirklich viel. Wie aber seid ihr an Chris Robertson persönlich herangekommen, der in ›War We Can Win‹ an der Gitarre zu hören ist?

Damit hätten wir nie gerechnet! Wir sind schon lange Fans der Band, und vor allem das letzte Album hat einen ganz besonderen Status bei uns. Deshalb haben wir ja auch bei Jordan angefragt, ob er unser Album abmischen möchte. Da er unsere Musik mochte, hat er zugesagt, und wie es der Zufall wollte, war Chris bei Jordan im Studio zu Besuch, als er unsere Songs in Arbeit hatte. Nun, da auch Chris unsere Nummern zusagten, haben wir die Chance beim Schopf gepackt, und ihn gefragt, ob er mitspielen wollte. Der Rest ist inzwischen Geschichte, auch wenn es für uns immer noch surreal wirkt. Damit ist ebenso ein Traum für uns in Erfüllung gegangen, wie mit dem Angebot die Tour mit UFO zu spielen.

Der Mix ist in die Staaten über die Bühne gegangen, die Produktion aber nicht, oder?

Nein. Die Produktion fand in einem winzigen Dorf auf einer ägäischen Insel statt. Dort habe ich mein Homestudio eingerichtet. Das war für die Vorproduktion auch so angedacht, nicht aber für den gesamten Aufnahmeprozeß. Allerdings konnte ich gar nicht anders, denn just in dieser Zeit wurde über Griechenland ein Lockdown verhängt. Das heißt, ich war im Prinzip in meinem Studio eingesperrt. Dank der Technik konnte ich mich aber zumindest mit meinen Bandkollegen austauschen, und wir uns Songfragmente zur weiteren Bearbeitung zukommen lassen. Als sich die CoVid-Geschichte dann zum ersten Mal ein wenig beruhigt hatte, war es den Jungs gestattet, mich zu besuchen, und wir haben gemeinsam die Scheibe fertiggestellt.

Wie lange hat es denn im Endeffekt gedauert, ehe »Rise & Fall« in trockenen Tüchern war?

Fast ein Jahr. Als ich im Februar 2020 begonnen habe, war von dem Virus bei uns noch nichts zu bemerken. Daß ich dann aber fast vier Monate deshalb in meinem Studio verbringen würde, war nicht abzusehen. Dadurch hat sich die Fertigstellung ebenso verzögert, wie durch weitere Lockdowns und Pandemie-Sanktionen. Im Endeffekt gingen das gesamte Jahr 2020 und die ersten Monate von 2021 dafür drauf. Das war keineswegs so geplant.

CELLAR STONE-Headline

Da das Album in Summe überaus positiv klingt, scheint sich die Pandemie aber nicht auf die Stimmung geschlagen zu haben, oder?

Auf die Musik nur wenig. Vielleicht sind meine Riffs im Laufe der Isolation ein wenig heftiger geworden, aber das war's dann auch. Auf die Texte dagegen hat sich die Situation sehr wohl ausgewirkt. Ebenso all die anderen furchtbaren Vorkommnisse auf unserer Erde, und ganz speziell einige Geschehnisse die sich hier bei uns so abgespielt haben. Für die Texte war die Pandemie also durchaus inspirierend, wenn auch nicht zwingend im positiven Sinne.

Apropos Inspiration: Aus Eurem neuen Album sind in erster Linie LED ZEPPELIN, BLACK LABEL SOCIETY und GODSMACK als solche herauszuhören. Liege ich richtig, und habe ich weitere Szenegrößen vergessen?

Völlig richtig, alle drei Bands schätzen wir sehr. Sehr wichtig waren, und sind noch immer, aber auch BLACK SABBATH, ALICE IN CHAINS, STONE SOUR, METALLICA, THIN LIZZY, und natürlich BLACK STONE CHERRY.

http://www.facebook.com/cellarstoneband/

Vorbereitung, Interview & Bearbeitung:
Walter Scheurer

CELLAR STONE im Überblick:
CELLAR STONE – Rise & Fall (Rundling-Review von 2022 aus Online Empire 91)
CELLAR STONE – Online Empire 92-Interview (aus dem Jahr 2022)
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