UNDERGROUND EMPIRE the ONLINE EMPIRE-Titel
  UE-Home → History → Online Empire 92 → Interview-Übersicht → GUTTER CREEK-Interview last update: 27.03.2024, 15:23:21  

GUTTER CREEK-Logo

Das zu Beginn dieses Jahres veröffentlichte Debutalbum der Formation überraschte zweifelsohne durch die Klasse der darauf enthaltenen Tracks. Noch vielmehr aber aufgrund der Tatsache, daß wir damit ein Stück herzhaften, gut abgehangenen Hard/Heavy Rock erhalten haben. Bei GUTTER CREEK sind nämlich ausnahmslos Musiker engagiert, die üblicherweise für heftigere Sounds sorgen.
Das von WRECK-DEFY-Gitarrist Matt Hanchuck initiierte Unternehmen liefert jedoch eher gemäßigteres, dabei aber permanent fett groovendes und überaus eingängiges, ausgewogen klingendes Material. Ebenso gut scheint auch die Besetzung zu harmonieren, zu der momentan der ebenso aus Kanada stammende Drummer Derrick Kroll (unter anderem ex-EVIL SURVIVES und -DYREWOLF, aktuell auch bei EXPIRED UTOPIA tätig) und der für den Gesang engagierte Däne Søren Adamsen (ehemals ARTILLERY, CRYSTAL TEARS, CRYSTAL EYES, und einige andere) zählen.
Matt erzählte uns alles Wissenwerte über die Band und das Album.

GUTTER CREEK-Headline

Wie kam der Stein denn überhaupt ins Rollen?

Das war keine sonderlich spektakuläre Geschichte. Ich hatte mich mit Derrick Kroll und unserem ersten Bassisten Justin darauf geeinigt, eine Kooperation einzugehen, um dem Heavy Rock zu frönen. Das war eigentlich alles. Zu Beginn war auch noch ein anderer Sänger mit dabei, doch der konnte sich mit unserer musikalischen Ausrichtung dann doch nicht identifizieren. Derrick hat dann Søren vorgeschlagen, der Rest ist mittlerweile Geschichte.

Gab es eine bestimmte Intention, als Ihr mit dem Komponieren begonnen habt?

Nicht unbedingt. Die einzige Zielvorgabe war, Musik zu komponieren, die an unsere Idole aus den 70er und 80er Jahren angelehnt ist.

GUTTER CREEK-Singleshot: Matt Hanchuck

Hattest Du Søren bereits im Sinn, als Du mit dem Komponieren begonnen hast?

Ja, er war im Endeffekt die erste und einzige Wahl, nachdem der ursprünglich als Sänger eingeplante Kerl offensichtlich gar nichts mit unserer musikalischen Ausrichtung anfangen konnte.

Wie bist Du mit ihm in Kontakt gekommen?

Das war ganz einfach. Dank der sozialen Medien hat es sofort, und ohne Probleme funktioniert.

Wie lange hat es denn gedauert, bis das Album komplett fertiggestellt war?

Die Gitarrentracks war in wenigen Tagen erledigt, der Baß auch. Für die Schlagzeugaufnahmen haben wir vielleicht eine Woche benötigt, und auch der Gesang hat nicht vielmehr als eine Woche in Anspruch genommen. Danach kamen noch der Mix und das Mastering, wofür auch noch so an die zehn Tage draufgegangen sind.

Wie ist das Songwriting generell abgelaufen?

Üblicherweise arbeite ich so lange an Riffs bis sich eine für mich brauchbare Sache daraus ergibt. Das kann manchmal ganz schön lange dauern. Das Coole bei »Gutter Creek« war, daß die Ideen für die Songs regelrecht aus mir herausgesprudelt sind. Einige Tracks waren innerhalb von noch nicht mal einer Stunde aufnahmefertig. Bridge, Chorus und Melodien inklusive!
Es ging aber auch nicht darum, irgendwelche komplexen Riffs miteinander zu verknüpfen. Es stand vielmehr die Effektivität des Riffs und des Songs an sich im Vordergrund.

GUTTER CREEK-Singleshot: Søren Nico Adamsen

Ein nicht unwesentlicher Faktor von »Gutter Creek« scheinen auch die Texte zu sein. Wer war dafür verantwortlich?

Danke, das kann man so stehen lassen. Der Großteil geht auf Sørens Kappe, zu einigen Tracks habe aber auch ich etwas beigetragen.

Woher stammen die Inspirationen für die Texte?

Hmm, das solltest Du besser Søren fragen. Seine Texte kann ich nämlich auch nur interpretieren. Ich selbst wollte lediglich vermeiden, daß sich die Texte nicht weit genug von jenen von WRECK-DEFY unterscheiden.

Existiert bei Dir die Musik bereits, bevor die Texte entstehen?

Bei mir schon. Warum, weiß ich auch nicht so genau. Bis jetzt habe ich aber immer so gearbeitet.

Gelungen ist Euch auch das Artwork. Wer hat es denn entworfen?

Oopps, da hast Du mich auf dem falschen Fuß erwischt. Die Dame hat Talent, keine Frage. Sie hat schon einiges für unser Label DOC GATOR RECORDS gemacht, aber ihr Name fällt mir leider nicht ein. Der Vorschlag kam von unserem Label. Als ich die ersten Arbeiten gesehen habe, war ich auch sofort einverstanden, und bin mit dem Cover auch sehr zufrieden.

GUTTER CREEK-Singleshot: Derrick Kroll

Hast Du eine Idee, was mit »Gutter Creek« für Euch möglich sein könnte?

Schwierige Frage. Ich kann noch nicht einmal abschätzen, ob sich die Vinyl-Auflage oder die CD-Version mit Neil Youngs ›Heart Of Gold‹ als Bonus track besser verkaufen wird. Das ist insofern ein wenig schade, da ich eher annehme, daß unsere Fans potentielle Vinylkäufer sind. Doch ich hab' aus der Vergangenheit auch gelernt, das 50 Minuten Musik auf Vinyl das qualitative Maximum darstellen, und wir daher schweren Herzens unsere Coverversion nicht auf der LP verewigt haben.
Als nächstes wollen wir Liveshows spielen. Unbedingt! Dafür sieht es momentan sogar wirklich gut aus. Wir haben für Spätsommer/Herbst einige Gigs hier in Kanada gebucht, und auch mit Søren ist alles geklärt. Er wird nach Winnipeg fliegen, wo wir zunächst einmal einige Tage in einem Proberaum verschanzen, und die Songs üben werden. Ebenso beschlossen ist, daß wir diese Tour inklusive der Vorbereitung mitfilmen, und dann unserem Label zur Verfügung stellen. Das Material soll auf der nächsten Scheibe als Bonusmaterial verwendet werden.

Das heißt, ein zweites GUTTER CREEK-Album ist keine Fiktion?

Nein! Das wird es definitiv geben! Die Songs dafür stehen zu einem Großteil sogar schon. Allerdings muß noch einiges ausgearbeitet und arrangiert werden. In Summe wird das Album wohl um einiges härter ausfallen, auch wenn das kein Plan gewesen war, sondern einfach so entstanden ist. »Gutter Creek« stellt hoffentlich nur den Anfang einer langfristigen Kooperation dar. Das wär' zumindest der Plan, den wir als Band geschmiedet haben.

Da habt Ihr ja einiges vor in nächster Zeit. Wird denn der Fokus weiterhin auf GUTTER CREEK gelegt werden, oder bleibt Ihr allesamt nach wie vor auch in andere Bands und Projekte involviert?

Was GUTTER CREEK betrifft, steht definitiv die Fertigstellung des zweitens Albums an oberster Stelle der Agenda. Ansonsten kann ich nur für mich sprechen, auch wenn ich weiß, daß Søren einige anderen Baustellen zu betreuen hat.
Ich werde mich demnächst mit WRECK-DEFY daran machen, das fünfte Studioalbum »Dissecting The Leech« fertigzustellen. Wann genau dieser erscheinen wird, kann ich zwar noch nicht sagen, ich bin aber bereits mit dem Mix beschäftigt. Danach soll unsere Cover-EP »We Got You Covered« einen Nachfolger erhalten, auch dafür sind die Songs schon in Arbeit. Wenn alles klappt, sollte 2024 dann die sechste WRECK-DEFY-Scheibe erscheinen, erste Songideen existieren schon dafür. Auch mit meinem Industrial-Projekt, das klingen wird wie eine Mischung aus RAMMSTEIN, MINISTRY und DIE KRUPPS, und bei dem sowohl mit einem Drummer als auch mit Techno-Beats gearbeitet werden soll, komme ich ganz gut voran. Ich bin also wirklich gut beschäftigt, Ihr braucht Euch kein Sorgen zu machen, daß mir langweilig wird. [lacht]

http://www.facebook.com/gutter-creek-100636268956637/

Vorbereitung, Interview & Bearbeitung:
Walter Scheurer

GUTTER CREEK im Überblick:
GUTTER CREEK – Gutter Creek (Rundling-Review von 2022 aus Online Empire 91)
GUTTER CREEK – Online Empire 92-Interview (aus dem Jahr 2022)
© 1989-2024 Underground Empire


Stop This War! Support The Victims.
Button: here