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”Y-Files”-Datasheet

Contents:  SNAP-HER/WHOLE SCENE DEEP/JET BUMPERS-''Living Underground''-Artikel

Date:  02.07.1997 (created), 02.07.2022 (revisited), 02.07.2022 (updated)

Origin:  FEEDBACK

Status:  published

Task:  from paper to screen

Supervisor:  Stefan Glas

 
 

SNAP-HER
WHOLE SCENE DEEP
JET BUMPERS

Kaiserslautern, Fillmore

Die lange Punkrock-Nacht war im "Fillmore" angesagt - mit einem Programm wie es kaum abwechslungsreicher hätte sein können.

JET BUMPERS-Liveshot

Den Anfang markierten die JET BUMPERS aus Solingen, die ihrer selbstgewählten Markenbezeichnung "Guitar-Thrash" alle Ehre machten und die Klampfen schrammeln ließen, was das Zeug hielt. Unterm Strich fehlte jegliche Struktur in der Musik, und so konnte sich das Trio lediglich dank seiner schlechten Umgangsformen ins Gedächtnis der Anwesenden eingraben: Zwar mag der heilige Zorn der Musiker, der sich gegen vier Zeitgenossen richtete, die während des Konzertes vor der Bühne auf den Boden saßen, berechtigt gewesen sein; wer jedoch meint, damit die Legitimation erworben zu haben, die vier Sitzenden (inklusive aller Umstehenden) mit Bier zu bespritzen und gar zu bespucken (!!!), der hat sich selbst disqualifiziert. Kein Wunder, daß die Stimmung mehr als frostig war und die JET BUMPERS es nicht mal ansatzweise schafften, die Zuhörer aufzutauen.

WHOLE SCENE DEEP-Liveshot

Daß es ganz anders geht, bewiesen gleich im Anschluß WHOLE SCENE DEEP, die das "Fillmore" binnen Sekunden zu einer Ansammlung extatischer Hupfdohlen verwandelte. Die Core-Town-All Star-Band bat zum Pogo - ohne Rücksicht auf Verluste. Und da interessierte es niemand, daß eine der Gitarren bereits nach dem ersten Song eine taktische Auszeit nahm, während der erste Fillmorianer über die Köpfe aller ans andere Ende des Konzertsaales durchgereicht wurde. Wer hätte da gedacht, daß das Projekt erst seit wenigen Monaten existiert. "In einer Bierlaune" erinnerten sich Allen (heute bei HEADCRASH) und Ozzy (heute bei FREEZERBURN) an ihre gemeinsamen Zeiten bei WEDDING TACKLE und beschlossen, selbige Memoiren wieder aufleben zu lassen. Mit Rolf und Torsten von NO LESSON LEARNED und Ozzys Bandkollegen Günth hatte man schnell willige Gespielen beieinander und konnte beginnen, ein Programm auf die Beine zu stellen. Zum jetzigen Zeitpunkt reichte es gerade mal zu einem vierzigminütigen Set bestehend aus fünf eigens für WHOLE SCENE DEEP geschriebenen Nummern im Old School-Punkcore-Stil und diverser Coverversionen, darunter zwei aufgepeppte WEDDING TACKLE-Stücke und einer Schrammelversion von METALLICAs ›Motorbreath‹. Letztere bildete den kultigen Abschluß eines kickenden Konzertes - James Hetfield hätte es geliebt...

SNAP-HER-Liveshot

Wilde Gerüchte rankten um SNAP-HER bereits im Vorfeld des Konzertes: Das Bandinfo verkündete, daß die SNAP-HER-Sängerin früher in einem Domina-Studio gearbeitet habe, sogenannte "Kenner" der Band wollten wissen, daß die Show alles andere als jugendfrei ausfallen würde, und das delikate Promophoto der Sängerin tat sein übriges dazu, daß all' diese Mythen mit Begierde verschlungen und weitererzählt wurden. Als SNAP-HER dann auf die Bühne gingen, sollte sich alles als halb so wild entpuppen: Die Lady dominierte lediglich ihren Baß, und einzig die Art und Weise, wie sie ihre Pupillen Richtung Clubdecke verdrehte, erschien verboten. Ansonsten boten SNAP-HER Punk aus Endsiebziger-Zeiten, wobei die einzelnen Song die Zweiminuten-Schallmauer nur selten durchbrachen. Über eine Dauer von sechzig Minuten wurden SNAP-HER trotz aller entwickelten Energie recht langweilig, da sich die einzelnen Songs nur minimal unterschieden. Einzig der kultverdächtige Titel ›I Wanna Beavis You All Night‹ ragte heraus und zwar vor allem aufgrund der Tatsache, daß er wie eine (unfreiwillige) Coverversion von KISS' ›Rock'n'Roll All Night‹ klang. Zum Abschluß des Konzertes gab es dann allerdings noch eine "echte" Coverversion in Form eines GG Allin-Songs. Da SNAP-HER erfolgreich das Publikum erobert hatten, durften sie nochmal einige Songs aus ihrem Programm wiederholen.
Zwei Treffer und eine Niete waren beileibe ein guter Schnitt für einen Zehner Eintrittspreis, so daß wohl niemand den Gang ins "Fillmore" bereut hatte.


Stefan Glas

Photos: Stefan Glas

JET BUMPERS im Überblick:
JET BUMPERS – Feedback 35-"Living Underground"-Artikel (aus dem Jahr 1997)
© 1989-2024 Underground Empire


SNAP-HER im Überblick:
SNAP-HER – Feedback 35-"Living Underground"-Artikel (aus dem Jahr 1997)
© 1989-2024 Underground Empire


WHOLE SCENE DEEP im Überblick:
WHOLE SCENE DEEP – Feedback 35-"Living Underground"-Artikel (aus dem Jahr 1997)
© 1989-2024 Underground Empire


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