Der vollständige Name dieser Formation wirkt auf den ersten Eindruck hin eher wie ein Deckmäntelchen für ein neues Soloalbums von Ronny Munroe. Doch der ehemalige ROTTWEILLER-, METAL CHURCH- und PRESTO BALLET-Sänger erklärt uns, daß BETWEEN WORLDS sehr wohl als Band zu sehen ist, selbst wenn "feat. Ronny Munroe" fett auf dem Cover prangt, und hat selbstredend auch zum selbstbetitelten Debut einiges zu erzählen.

Kannst Du uns bitte erst einmal die Geschichte von BETWEEN WORLDS erläutern?

Klar doch, auch wenn es noch nicht viel zu berichten gibt. Alessandro del Vecchio kontaktierte mich, ob ich Interesse hätte, einige Songs einzusingen, die er geschrieben hatte. Ich hörte mir diese an, war auf Anhieb begeistert und machte mich sofort an die Arbeit. Vom Ergebnis waren dann nicht nur wir beide, sondern auch FRONTIERS MUSIC sehr angetan, und schon war die Sache eingefädelt.

Hast Du Alessandro zuvor überhaupt gekannt?

Nicht persönlich, aber seine Arbeitsweise hat mir sofort gefallen, und auch von seinen bisherigen Tätigkeiten war ich beeindruckt. Der Kerl hat es einfach drauf!

Ist aus diesen Songs die Basis für »Between Worlds« entstanden?

Ja. Es muß so im September 2019 gewesen sein, als er mich zum ersten Mal kontaktierte, und nur wenige Wochen später waren wir mittendrin in den Arbeiten für ein gemeinsames Album. Für mich war es insofern eine besondere Situation, da ich mich zuvor ja für einige Jahre aus dem Musik-Business zurückgezogen hatte.

Das haben wir mitbekommen. Nicht aber den Grund dafür.

Eine traurige Geschichte. Meine Frau war an Krebs erkrankt, und ich hatte weder die Zeit noch die Motivation, mich um Musik zu kümmern. Ihr könnt mir glauben, daß es mir wirklich nicht einfach gefallen ist, mir diese Pause aufzuerlegen. Ich sah aber keine andere Möglichkeit, um meiner Frau ausreichend beizustehen.

Eine nachvollziehbare und zudem überaus ehrenhafte Entscheidung von Dir. Deine Rückkehr darf man demnach auch als Selbsttherapie betrachten, oder?

Ja. Da ihr leider medizinisch nicht mehr geholfen werden konnte, sah ich es als meine Pflicht an, sie bis zu ihren letzten Atemzügen zu begleiten. Danach konnte ich gar nicht anders, als mich in die Musik zu stürzen. Und zwar mit Vollgas, schließlich weiß man nicht, wieviel Zeit einem für ein bestimmtes Vorhaben bleibt.

Deine Rückkehr ins Business erfolgte durch Deinen Einstieg bei ONE MACHINE. Bist Du bei dieser Truppe noch aktiv?

Klar. Allerdings mußten wir vor mittlerweile gut einem Jahr sämtliche Aktivitäten vorübergehend auf Eis legen. Warum, muß ich wohl nicht weiter erläutern, oder?

Nein, schon klar. Auf die Entstehung von »Between Worlds« hatte das Virus aber keinen Einfluß, oder?

Zum Glück nicht. Die Aufnahmen konnten wir ohne Komplikationen erledigen. Wobei wir sowieso unabhängig von sämtlichen Maßnahmen waren, denn wir haben unsere Aufnahmen in unseren Homestudios erledigen können. Das hätten wir auch im "Normalfall" nicht anders gemacht.

Wie sind denn die Aufnahmen generell abgelaufen?

Alessandro hat in seinem "Ivory Tears Music Works"-Studio in Somma Lombardo zunächst die Basictracks aufgenommen. Dann kam ich zum Einsatz und habe bei mir den Gesang dazu aufgenommen und die Files wieder zurückgeschickt. Zum Schluß haben die Gitarristen ihre Soli in Heimarbeit hinzugefügt und danach lag es wieder an Alessandro, die Nummern zu einem stimmigen Gesamtpaket werden zu lassen. Anders war es für uns als Band leider nicht möglich zu arbeiten.

Moment. Als Band?

Jawohl! Alessandro und ich betrachten BETWEEN WORLDS definitiv als solche! Das ist momentan zwar noch nicht in jener Form möglich, wie wir es gerne hätten. An unserem Vorhaben, die Band auf die Bühne zu bringen und so schnell wie nur irgendwie möglich, sowohl in Europa als auch überall anders auf diesem Planeten unsere Songs live zu präsentieren, kann aber selbst die aktuelle Situation nichts ändern.

Alles klar. Bislang wußten wir ja lediglich von Deiner Kooperation mit Alessandro. Wer gehört denn noch zu BETWEEN WORLDS?

Ein Bühnen-Line-up kann ich leider noch nicht bekanntgeben. Auf dem Album sind mit Pete Alpenborg an der Gitarre, Alex Jansen und Schlagzeuger Michele Sanna einige talentierte Musiker aus Alessandros Freundeskreis zu hören. Pete war ja auch in das Songwriting eingebunden und hat einen wesentlichen Beitrag zum Ergebnis geleistet.

Das läßt sich auch jenen Musikern attestieren, die sich in die Gästeliste eingetragen haben. Ich nehme an, die Herren Middleton, Caffery und Hoekstra sind deshalb auf »Between Worlds« zu hören, weil Du mit ihnen bei TRANS-SIBERIAN ORCHESTRA zusammengearbeitet hast?

Natürlich war das hilfreich. Allerdings kennen wir einander schon viel länger, und haben auch schon ab und zu mal zusammen gejammt. Es ist grandios, Freunde zu haben, die sich spontan Zeit nehmen können, um ihre Unterstützung anzubieten! Mal sehen, ob es mir in Zukunft erneut gelingt, Kollegen zum Mitmachen animieren zu können. Songs für ein zweites Album haben wir jedenfalls schon in Angriff genommen.

http://www.facebook.com/betweenworldsband

Vorbereitung, Interview & Bearbeitung:
Walter Scheurer

Photos: Freak Effects Photography [Photo 1], Kourtenay Marie Estacio [Photo 2]

BETWEEN WORLDS (International) im Überblick: BETWEEN WORLDS (International) – Between Worlds (Rundling-Review von 2021 aus Online Empire 88) BETWEEN WORLDS (International) – Online Empire 89-Interview (aus dem Jahr 2021)

© 1989-2024 Underground Empire