An ein ebenso aufwendiges wie ambitioniertes Projekt hat sich unter dem Deckmantel MAGORIA der Niederländer Mark Bogerts herangewagt. Zusammen mit einigen seiner Bandkumpanen von KNIGHT AREA sowie diversen Gastmusikern hat er nämlich die Geschichte von "Jack The Ripper" vertont, und das in Form einer Rockoper.
Da es dafür natürlich auch unterschiedlicher Vokalisten bedarf, hat Mark ein neunköpfiges Gesangsensemble verpflichtet. Überraschenderweise setzte der Niederländer dabei aber nicht auf die erwartete Liste an "hired guns", sondern scheint in erster Linie in seinem Umfeld gesucht zu haben. Dort scheint er tatsächlich fündig geworden zu sein, weshalb es in der Tat keine großen Namen auf der Besetzungsliste zu finden gibt, sondern vorwiegend in den Niederlanden geläufige Namen.
In der Hauptrolle, sprich als "Jack The Ripper", liefert beispielsweise Rodney Blaze eine wirklich gelungene Vorstellung. Fast unglaublich, daß man diesen Kerl bislang lediglich durch kurze Gastspiele bei AYREON kennt, seine ausdrucksstarke Stimme jedenfalls hätte sich längst höheren Bekanntheitsgrad verdient. Selbiges trifft auch auf Neo-KNIGHT AREA-Fronter Jan Willem Ketelaers zu, der jedoch nur in einer Nebenrolle (Prince Victor) auftritt.
Die dominanten Rollen bleiben der Geschichte entsprechend aber ohnehin der Damenwelt vorbehalten. Deren Stimmen lassen die Chose zwar mehrfach eher nach einem Musical als nach einer Rockoper klingen, an der einwandfreien musikalischen Darbietung, die nicht zuletzt aufgrund der kraftvollen, voluminösen Stimmen von Inge Rijnja, Maria Catharina und Mirjam Van Doorn zu ihrer vollen Entfaltung kommt, ändert das aber nichts.
Keine Ahnung, wie lange Mark Bogarts für die Umsetzung dieses Vorhabens benötigt hat, seine Arbeit nötigt einem jedenfalls wahnsinnigen Respekt ab. Schließlich muß man sich mit einem Thema wie diesem, das nun wahrlich nicht zum ersten Mal Verwendung findet, entsprechend intensiv auseinandersetzen, um nicht von Anfang an ausschließlich Klischee zu liefern. Doch genau das ist dem Niederländer auf imponierende Weise gelungen.
Das Gesamtergebnis dürfte offenbar auch zu seiner Zufriedenheit ausgefallen sein, denn in der Heimat kam es vor kurzer Zeit zur ersten Live-Umsetzung von »JTR 1888«.
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