✗Für die ersten vier Alben konnte diese Band aus dem Bundesstaat Maryland auf die Unterstützung des (offenbar nicht mehr existierenden) Labels PROGROCK RECORDS setzen, das fünfte Langeisen »Turtles All The Way Down« jedoch erscheint in "Do It Yourself"-Machart, respektive über das bandeigene Label "D2C Studios". Klingt fast wie ein Neustart für ODIN'S COURT, die immerhin seit fast anderthalb Jahren wieder in stabiler Besetzung agieren können und die Abwanderung von drei Mitgliedern nach »The Warmth Of Mediocrity« wegstecken konnten.
Wenig geändert hat die Formation dagegen an der stilistischen Ausrichtung, denn immer noch kredenzt man einen ProgRock/Prog-Metal-Mix der entspannten, unprätentiösen Art, der durch zusätzliche Einsprengsel aus unterschiedlichen Subgenres aufgepeppt und abwechslungsreich sowie spannungsgeladen gestaltet wurde.
Besagte Zutaten reichen vom klassischen Hard Rock in RAINBOW-Manier bis hin zu einer melodiösen, schwermetallischen Gangart, aus der auch die offensichtlich inspirativ auf die Burschen wirkenden BLACK SABBATH zur Tony Martin-Phase herauszuhören sind. Der Metal-Anteil wird zwar mit gehörig Pathos vorgetragen, driftet aber niemals in plumpes Klischee ab und weiß zudem, mit fettem Groove zu punkten, auch wenn die Chose, wie schon in der Vergangenheit, vorwiegend von der feinfühlig intonierten, aber dennoch messerscharf riffenden Gitarre von Oberhaupt Matt Brookins lebt. Doch auch der kraftvolle Gesang von Dimetrius Lavafors, der dem jungen Russell Allen nicht unähnlich klingt, muß gesondert hervorgehoben werden.
Schließlich trägt auch sein Gesangsvortrag sehr viel zum "Fluß" dieses Konzeptwerkes bei, das durch mehrere kurze Instrumental-Intermezzi gewissermaßen zusammengehalten wird und im knapp 18-minütigen Monumental-Epos ›Box Of Dice (Does God Play?)‹ einen grandiosen Abschluß findet. Chapeau!
http://www.odinscourtband.com/
Photo: Paul Muirhead