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”UNDERGROUND EMPIRE 7”-Datasheet

Contents:  GRACE FORCE-''German Metal''-Artikel

Date:  24.03.1994 (created), 22.02.2015 (revisited), 22.01.2022 (updated)

Origin:  UNDERGROUND EMPIRE 7

Status:  published

Task:  from paper to screen

Availability:  original printed issue sold out! Several earlier issues still available; find details here!

Comment:

GRACE FORCE waren vermutlich die unscheinbarste der acht Bands im "German Metal"-Feld in UNDERGROUND EMPIRE 7. Dies lag wohl daran, daß das erwähnte Demo keine nennenswerten Kreise gezogen hatte - und weil die Band nicht mehr durch neue Aktionen auffiel. Aber allein aufgrund der Tatsache, daß GRACE FORCE sich in dem riesigen Feld der "German Metal"-Kandidaten, die sich in mehr als zwei Jahren seit UNDERGROUND EMPIRE 7 angesammelt hatten, durchsetzen konnten, spricht für die Band. Hilfreich war sicherlich dabei aber auch die Tatsache, daß »21 Minutes« kurz vor Drucklegung bei uns ankam. Es war nämlich mein Bestreben gewesen, nicht nur uralte Themen im "German Metal" anzupreisen, die schon überall ausgiebig abgefrückstückt worden waren. Solche Bands, die schon länger als "vielversprechende deutsche Newcomer" in den Schlagzeilen waren, versuchte ich eher, sie mittels neuer Nachrichten bei "Known'n'new" unterzukriegen. Bei dem ein oder anderen reichte es dann eben auch nur zu einer Demokritik, auch wenn sie den Platz im "German Metal" mindestens genauso sehr verdient hatten wie GRACE FORCE. Aber: Es gab eben nur acht Plätze zu verteilen, und über die Alternative, die mir gerade eben durch den Kopf geschossen ist, nämlich einfach zwei statt einer Doppelseite fürs "German Metal" zu verwenden, hatte ich seinerzeit nicht nachgedacht. Sinnvoll wäre es durchaus gewesen, denn schließlich war UNDERGROUND EMPIRE 7 von seinem Umfang sogar mehr als eine Doppelausgabe gewesen.

Laut meiner damaligen Planungsdatei befanden sich ebenso folgende Bands im Endspurt um die acht "German Metal"-Plätze:
ANCIENT CURSE: Ich fand die Band superb, aber leider sollte Heinz-Günters Review nicht ganz so stark ausfallen. Zudem war das »Contrast In Union«-Demo schon sehr alt, da es bereits 1991 erschienen war.
➟ OVERLORD: Unter den härteren Bands qualifizierte sich letzten Endes eben SAREPTA.
➟ SCARLATYNA: Diese Truppe hatte ihren Platz im "German Metal" eigentlich bombensicher, doch leider brach die Band zuvor auseinander, so daß Jay Dee Ansini und Chris J. Marino mit SAINTS & PREACHERS weitermachten. Deren Demo konnte noch kurz vor knapp in das Demonachspiel von UNDERGROUND EMPIRE eingebaut werden.
➟ ENTRY: Allein schon wegen des Übersongs ›Dreams Will Survive‹ waren SEPARATE REALITY ein definitiver Kandidat für "German Metal". Doch dann benannte sich die Band in ENTRY um und veröffentlichte ein neues Demo. Selbiges war auch sehr gelungen, wenngleich ein vergleichbarer Hit fehlte. Das mag auch der Grund gewesen sein, weshalb ENTRY letztendlich doch nur im normalen Demoteil landeten.
➟ SYPHILIS: Hier muß ich zugeben, daß ich nicht mehr weiß, warum diese Band diesen Platz ergattert hatte, denn ihr Demo habe ich längst nicht mehr als so stark in Erinnerung. Na ja, vielleicht sollte ich es mal wieder hören, sobald ich im normalen Demoteil zu dieser Truppe vorgestoßen bin.
➟ POVERTY'S NO CRIME: Diese Combo hätte die "German Metal"-Ehre sicherlich verdient gehabt - allein schon, weil sie als einzige Band bis heute aktiv ist. Allerdings waren schon mehrere Progressive-Bands im "German Metal" gelandet, so daß aufgrund der gewünschten stilistischen Ausgewogenheit POVERTY'S NO CRIME das Nachsehen hatten.

Nochmal zurück zu GRACE FORCE: Deren Logo hatte ich für die gedruckte Ausgabe übrigens nachgebaut. Das gestaltete sich recht einfach, da ich lediglich den gleichen Font verwenden mußte. Zudem verpaßte ich den Buchstaben einen leichten grauen Schatten. Das gleiche Design ist auch heute etwas weiter unten zu sehen. Schicker war das mit einem goldfarbigen Verlauf versehene Logo auf der CD trotzdem.

Zudem enthält das Info einige Details über die Band, mit denen wir nicht hinterm Berg halten wollen: Die Truppe wurde am 13. September 1989 von Drummer André Berger als Thrashkapelle unter dem Namen STEELKISS gegründet. Es folgten mehrere Namens-, Stil- und Besetzungsveränderungen: So kam Anfang 1990 Sänger Sven Friedrich hinzu. Ende des gleichen Jahres übernahm Ex-PAST TIME-Gitarrist Mario Schlie die Klampfe, und Mitte 1991 stieß Ex-SCHADSTOFF-Keyboarderin Dörthe Mauer hinzu. Komplettiert wurde die Combo schließlich Ende 1992 durch den Zugang von Marios Ex-PAST TIME-Kollegen Andre Hamann, der den Baß übernahm. Vom 14. bis 16. August 1992 produzierte die Band ihr erstes Demo »Sex + Drugs + Rock'n Roll« im "Tepa Tape"-Studio in Bremen, wo man sich vom 25. bis 29. Dezember schon wieder einfand, um »Miracle« einzuspielen. Die »21 Minutes«-CD sollte dann - wie oben schon erwähnt - meines Wissens die Aufnahmekarriere der ostdeutschen Band beenden.

Supervisor:  Stefan Glas

 
 

GRACE FORCE-Logo

GRACE FORCE-Bandphoto

Überraschung! Da kriegt man eines Tages ein Demo von einer unbekannten Combo, und schon ist man einer der positivsten Überraschungen der aktuellen Ausgabe ausgeliefert. Doch wir wollen uns nicht so sehr dem »Miracle«-Demo zuwenden, da es mittlerweile nicht mehr verkauft wird, sondern wollen stattdessen lieber von der aktuellen selbstproduzierten »21 Minutes«-CD sprechen. Hier bietet GRACE FORCE exzellenten Midtempo-Melodic Metal, wobei man häufig einen deutlich balladesken Charakter mit Akustikneigung zeigt. GRACE FORCE haben ein Näschen für feine Melodien, die singbar sind, aber nicht im Schmalztopf versinken. Diese Melodien werden in einfallsreiches Gitarrenspiel eingebettet, das vom schraubenden Riffing, über verspielte Licks bis hin zu bestimmenden Leads alles liefert, was man sich wünscht. Auch die Stimme von Sänger Sven trägt dazu bei, daß GRACE FORCE so richtig brillieren können. Sein Organ hat das notwendige Relief, aber auch genug Politur, um die eingängigen Kompositionen von GRACE FORCE optimal verzieren zu können. Eine kleine "th"-Schulung wäre zwar noch sinnvoll, aber ansonsten beschwerdefrei! Das Keyboard besetzt bei GRACE FORCE ebenfalls eine wichtige Position, verleiht intensive Impulse und macht die Stücke erst zu dem, was sie sind. Jedoch könnte man keyboardmäßig vielleicht noch etwas mehr verhexen, da sich die Tasten stellenweise etwas zu bescheiden auf ein relativ einfarbiges Teppichknüpfen im Hintergrund beschränken. Mit der Lupe sind also noch winzige Schönheitsfehler auszumachen, aber prinzipiell muß man betonen, daß diese Band weiß, wie der Begriff "Songwriting" definiert ist und versteht, Hand in Hand zu arbeiten. So wird kein Teil untergebuttert, sondern man überzeugt durch einwandfreien Teamgeist. Ich möchte mal von einer der auffälligsten Neuentdeckungen aus deutschen Landen sprechen, deren CD Ihr für 20,- DM testen sollet!


Stefan Glas

GRACE FORCE im Überblick:
GRACE FORCE – Miracle (Demo-Review von 1993 aus Metal Hammer 11/93)
GRACE FORCE – Underground Empire 7-"German Metal"-Artikel (aus dem Jahr 1994)
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