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Zum vermeintlich ersten Mal sind die bis dato noch relativ unbekannten Heilbronner angetreten, um sprichwörtlich kräftig "zuzubeißen". Zwar klingt der Titel nach Debut, doch dem ist definitiv nicht so, schließlich existieren mit »Never Be The Same« und der EP »Tainted« bereits frühere Gehversuche der Band. Offenbar aber hat die Formation seit ihrer Umbesetzung am Mikrophon (das mit Stefan Zörner nun der Sänger der ersten beiden LANFEAR-Scheiben »Towers« und »Zero Poems« innehat) ein neues Kapitel in der Bandhistorie eingeschlagen und dazu die beiden früheren Veröffentlichungen, die laut eigenen Aussagen auch noch deutlich anders geklungen haben, mehr oder weniger aus ihrem Fundus eliminiert.

Alles egal, denn man hat den Blick offenbar auf die Gegenwart und die Zukunft gerichtet. Zu Recht, denn mit Stefan konnte ein überaus talentierter Mann für den Gesangsposten gewonnen werden. Noch dazu einer, der durch seine Erfahrung darüber hinaus auch als "Mentor" für die anderen Musiker fungieren wird können.

In diesem Zusammenhang ist es auch bemerkenswert, daß er sich inzwischen dermaßen gut ins Gefüge der ansonsten noch verdammt jungen Truppe integrieren hat können, daß er auf »First Bite« mit einem überraschend jugendlichen Charme zu überzeugen vermag und auch die Tracks nicht zuletzt durch ihn einen ebensolchen versprühen. Weiters fällt positiv auf, daß die Songs allesamt von gehöriger Spielfreude sowie natürlicher Rohheit geprägt sind. Keine Ahnung, ob es etwa doch an der Luft im süddeutschen Raum liegt, oder ob es einfach doch nur Zufall ist, das gemischte Quintett (mit Jessica Stuart hat ein Mädel den Platz hinter den Drums inne) erweckt jedenfalls immer wieder den Eindruck, als würde es den Kollegen von KISSIN' DYNAMITE und REBELLIOUS SPIRIT in Kürze gehörig Konkurrenz machen wollen.

Aber nicht nur die "Altersgruppe" sowie die Herkunft lassen mich spontan an die beiden genannten Formationen denken, auch stilistisch schlagen STRANGELET in eine ähnliche Kerbe. Zwar haben sie im direkten Vergleich eine noch intensivere Verbindung zum Heavy Rock der "alten Schule" intus, die Art und Weise wie sie selbige mit knackigen, zeitgemäßen Rocksounds und einer gehörigen Dosis "Sleaze" garnieren, sollte den Fünfer aber auch in der Zielgruppe dieser Mitbewerber interessant machen. Mit den heftiger losrockenden Passagen wissen die Burschen bereits voll zu überzeugen, schließlich geht es immer wieder mit Pep und reichlich Melodik zur Sache. Positiv fällt darüber hinaus auch das Herzblut auf, mit dem die fünf Musiker loslegen, und auch, daß man im Umsetzen der vorhandenen Ideen bereits sehr gereift wirkt, trägt zum Gelingen des Albums bei. Noch nicht ganz sattelfest wirkt die Truppe dagegen in den gefühlsbeladenen, ruhigeren Momenten, da hier das nötige, einvernehmende Element noch fehlt.

Dennoch handelt es sich hierbei um eine mehr als nur ordentliche Vorstellung. Genauer gesagt um eine, die sich sehr wohl auch einen Plattenvertrag und die damit verbundene Möglichkeit des leichter zu absolvierenden, flächendeckenden Verkaufs verdient hätte. Zur Zeit ist »First Bite« nämlich "nur" wahlweise bei Konzerten, oder direkt über die Homepage zu erwerben. Check 'em out!

http://www.strangelet-band.de/


Walter Scheurer

Photo: Martin Schmidt

STRANGELET im Überblick:
STRANGELET – First Bite (Do It Yourself-Review von 2014 aus Y-Files)
STRANGELET – Online Empire 62-"Known'n'new"-Artikel (aus dem Jahr 2015)
STRANGELET – News vom 12.09.2012
STRANGELET – News vom 05.04.2016
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