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Krokodilstränen sind mir zwar geläufig, einen Drachen hab' ich dagegen noch nie weinen sehen. Das dem »Dragon Tears«-Album zu Grunde liegende Konzept, das vom Leben einer Geisha handelt, endet sehr tragisch endet und dürfte wohl durchaus auch als Verfilmung für Spannung und bei den Zusehern sehr wohl für Tränen sorgen, ist aber intensiv genug und dermaßen tiefgehend, daß man sich zur Sicherheit eine Vorrat an Taschentüchern zur Seite legen sollte, wenn man sich diesem Album widmet.

Der Inhalt, den Chefin und Namensgeberin Darkyra Black und ihre Mitstreiter (unter denen sich Garry King befindet, der schon für Joe Lynn Turner und Jeff Beck getrommelt hat, sowie einige ACHILLEA-Musiker) darauf musikalisch verewigt haben, ist dagegen keineswegs zum Heulen. Im Gegenteil, denn zunächst einmal macht die australische Formation binnen kurzer Zeit eindeutig und unmißverständlich klar, was hier Programm ist und weiß, ihre Story mit einer ausgewogenen Melange aus Symphonic, Gothic und Epic Metal sowie einer gehörigen Portion Progressive Rock auf erhabene Weise zu intonieren. Das Gebräu wirkt ausgereift und - wie für ein Konzeptalbum auch unabdingbar - bis ins letzte Detail perfekt durchstrukturiert und auch arrangiert. Hinzuzufügen ist obendrein, daß Darkyra erst gar nicht versucht, mit ihrer Stimme die Höhenlagen von einschlägigen Genrevorreiterinnen zu erreichen, sondern es dabei beläßt, die Tracks mit ihrer natürlichen Stimmlage zu intonieren, wodurch die Formation auch ein unerwartet hohes Maß an Eigenständigkeit innehat. Da die Lady zudem ein recht dunkles Timbre ihr Eigen nennt und dieses vorzüglich zu den sich vorwiegend in tiefster Melancholie suhlenden Midtempo-Tracks paßt, klingt das Album in sich stimmig und wirkt wie aus einem Guß. Damit wären wir auch beim einzig echten Kritikpunkt angelangt: Die doch recht geringe Abwechslung in Sachen Vortragstempo. Diese würde nämlich bei einer weniger fesselnden Geschichte bei einer Laufzeit von in Summe 70 Minuten zu Ermüdungserscheinungen führen. Da hier aber die Story selbst im Vordergrund steht, macht auch das irgendwie Sinn, auch wenn so mancher Uptempo-Track wahrlich nicht geschadet hätte.

Dennoch gibt es folgende Empfehlung dafür: Kopfhörer auf, das Album reingepfiffen und in die Geschichte "eingetaucht" - aber Vorsicht, denn wie schon erwähnt, werden sich Tränen kaum vermeiden lassen...

http://www.darkyra.com/

darkyrablack@gmail.com


Walter Scheurer

Darkyra Black im Überblick:
Darkyra Black – Online Empire 59-"Known'n'new"-Artikel (aus dem Jahr 2014)
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