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APOCALYPTICA haben's vorgemacht: Man nehme vier klassische Instrumente und zersäge damit Musik, die niemals für solche Instrumente geschrieben wurde. Instrumente aus der E-Musik nehmen es mit der U-Musik auf! Doch APOCALYPTICA weilen nicht nur auch heute noch enorm erfolgreich unter uns, weil sie nach dem - schätzungsweise wider Erwarten - gelungenen Experiment sofort ihren Schwerpunkt auf das Komponieren eigener Stücke verlegten, sondern auch, weil sich das extrem markante METALLICA-Riffing perfekt auf einem Cello sägen ließ.

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Mehr als 15 Jahre später rückt in EKLIPSE ein Streichquartett an, um sich einer ähnlichen Mission zu widmen. Jedoch zielen die vier Damen von Anfang an auf den Mainstream ab, so daß hauptsächlich harmlose Popliedchen befiedelt werden - und ganz ehrlich: Was sind solche Songs schon ohne ihre Refrains? Richtig: hoffnungslos verloren! Wo APOCALYPTICA also dank der unvergleichlichen Hetfield-Rhythmusgitarre so sehr einen auf dicke Hose machen konnten, daß sie die Gesangspassagen mehr oder minder problemlos ignorieren konnten, müssen EKLIPSE verzweifelt versuchen, den Gesang in Saiten nachzugießen, was oft nur mäßig klappt. Für den Metaller kommt erschwerend hinzu, daß in LINKIN PARKs ›In The End‹ und COLDPLAYs ›Clocks‹ allenfalls zwei am Rande interessante Songs auftauchen, so daß die einzige Hoffnung also auf die Zukunft und mögliche EKLIPSE-Eigenkompositionen zielt. Aber vielleicht klappt ja der Durchbruch beim deutlich gutmütigeren Mainstreampublikum, das durch das Einerlei der Radioprogramme schon genug abgestumpft wurde, denn dann wäre ein solcher Schritt nicht mehr nötig.

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Dennoch wäre es spannend zu sehen, ob die Mädels es schaffen können, über sich hinauszuwachsen. Denn: Derzeit ist mir ganz ehrlich eine Wechselbeschallung mit APOCALYPTICA und RONDO VENEZIANO (plus GREGORIAN damit es nicht ganz so "stumm" zugeht) deutlich lieber, wenn es um die unkonventionelle Annäherung der Welten von E- und U-Musik geht. Es bedarf eben doch etwas mehr als hübscher Mädels in Neglige und Korsett, um eine spannende Platte zu machen. Ist lecker anzuschauen, braucht man in momentaner Form aber nicht wirklich.

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Stefan Glas

Photos: angst-im-wald

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EKLIPSE – Online Empire 52-Special (aus dem Jahr 2012)
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