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Comebacks sind ein zweischneidiges Schwert: Oft können diejenigen, die da voll­mun­dig ihre Rückkehr ankündigen, die Erwartungen ihrer Fans nicht mal ansatzweise er­fül­len. Doch 2002 gab es zwei Bands, die sich nicht nur mit furiosen Shows zu­rück­mel­de­ten, sondern gleich die gesamte Konkurrenz umbliesen: CANDLEMASS und DEATH ANGEL. Und eine weitere Gemeinsamkeit verbindet die Bands: Im Vorfeld war ein Come­back überhaupt nicht angedacht, sondern man wollte sich im Rahmen der letztjährigen Sommerfestivals hauptsächlich amtlich von den Fans verabschieden. Doch die überschwenglichen Reaktionen konnten gottlob beide Acts davon über­zeu­gen weiterzumachen.
Über CANDLEMASS haben wir seither lückenlos berichtet und nun wird es Zeit, daß wir auch die Fährte der besten Thrashband aller Zeiten aufnehmen: DEATH ANGEL. Sänger Mark Osegueda und Gitarrist Rob Cavestany waren unsere Flugbegleiter und teilten uns Wissenswertes über Vergangenheit und Zukunft der Todesengel mit.

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Ihr wart ein Teil der Bay Area-Szene als diese in den Achtzigern ihre Blütezeit erlebte. Welche Erinnerungen hast Du an diese Tage?

Mark: Es war eine großartige Zeit! Es war super, daß ich damals die Möglichkeit hatte, nach und nach, alle meine Lieblingsbands live zu sehen! Ich kann mich noch genau daran erinnern als ich zum ersten Mal METALLICA live sah: Sie spielten an diesem Abend eine phänomenale Show mit ARMORED SAINT im KEYSTONE in Berkeley. Es war das erste Mal, daß ich eine Thrashshow sah und ich wurde förmlich weggeblasen. Bis zu diesem Zeitpunkt war ich ein "normaler" Metalfan und hatte nur Bands wie IRON MAIDEN live gesehen. Das war ein Wendepunkt in meinem Leben. DEATH ANGEL existierten damals schon, doch sie waren noch eine normale Heavy Metal-Band und ich war noch nicht bei der Band. Genauer gesagt wurden DEATH ANGEL 1982 gegründet und ich stieß zwei Jahre später zur Band. Ich kann mich ebenfalls noch an meinen ersten Auftritt mit DEATH ANGEL erinnern: Er fand am 24. November 1984 in STONE in San Francisco statt. Wir spielten mit MEGADETH und ich wurde an diesem Abend quasi als neuer Sänger vorgestellt, so daß ich die beiden Songs ›Kill As One‹ und ›Final Death‹ sang. Ich denke außerdem gerne daran zurück, daß wir an meinem sechszehnten Geburtstag mit SLAYER im STONE spielten.

Aus der Ferne betrachtet, wirkte es so, als seien die Fans und die Bands der Bay Area eine große Familie gewesen.

Rob: Es war wirklich eine große Familie. Wir hingen alle in den gleichen Clubs ab, spielten Shows wechselseitig miteinander, verteilten gegenseitig unsere Flyer. Es gab zugleich ein gesundes Konkurrenzverhältnis, das uns alle anspornte.

Mark: Das ist richtig: Das RUTHIE'S INN war der Szenetreff schlechthin, an dem sich alle Metaller trafen. Selbst wenn im RUTHIE'S mal ein Bluesabend stattfand, war der Laden immer randvoll mit Metalheads und Musiker von METALLICA, VIO-LENCE oder LEGACY, wie TESTAMENT damals noch hießen, konnte man dort ebenfalls immer treffen. Wir kannten uns alle gegenseitig, gingen zu unseren Konzerten und natürlich gab es auch eine freundschaftliche Konkurrenz zwischen den Bands. Ich bin froh, daß ich dabei war und möchte diese Zeit nicht um alles in der Welt missen.

Hast Du Dir aus jenen Tagen irgendwelche Verbindungen bewahrt?

Mark: Am denkwürdigsten war in dieser Hinsicht für mich das Benefizkonzert für Chuck Billy, die "Thrash Of The Titans"-Show, die am 11. August 2001 stattfand. Es war wirklich wie ein Highschool-Treffen: Jeder war älter geworden und man erzählte davon, was man in den Jahren getrieben hatte. Es war ein wunderbarer Abend, an dem es keinerlei Konkurrenzdenken sondern nur ein freundschaftliches Verhältnis zwischen allen Bands gab. Es ist außerdem erfreulich, daß aufgrund dieser Show einige Bands zu einer Reunion animiert sah. Letztendlich war es auch für DEATH ANGEL der erste Anstoß, um weiterzumachen.

Ihr habt sehr jung begonnen. Gab es jemals Probleme wegen Eures Alters?

Mark: Andy war gerade mal 8 Jahre alt als er begann, Schlagzeug zu spielen und mit 10 spielte er zum ersten Mal in einem Club. In diesen frühen Tagen, wurden wir eher als niedliche Band angesehen: ein paar junge Kids, die einfach versuchten, ihr Bestes zu geben. Als das »Kill As One«-Demo und erst recht die erste Platte erschienen, war das schon völlig anders, denn zu diesem Zeitpunkt schafften wir es schon, die Clubs in San Francisco auszuverkaufen, so daß die "erwachsenen" Bands für uns eröffneten. Die damalige Szene basierte auf dem Underground-Tapetrading, so daß wir sogar ausverkaufte Shows in New York geben konnten und sich die dortigen Kids bei ›Kill As One‹ die Seele aus dem Leib brüllten, obwohl wir noch keinen Plattenvertrag hatten. Es war eine magische Zeit.

Rob: Es gab eigentlich kaum Probleme. Aus irgendeinem unerfindlichen Grund, gestatteten uns die Clubbesitzer, daß wir backstage Bier trinken durften und uns im Club frei bewegen durften. Anscheinend weil wir in einer Band spielten, erhielten wir eine Sonderbehandlung. Auf jeden Fall waren wir grundsätzlich die Jüngsten in den Clubs! Ganz selten gab es mal Bestimmungen, daß wir den Backstage-Bereich nicht verlassen durften, weil man zum Betreten des eigentlichen Clubs mindestens 21 sein mußte, was natürlich keiner von uns war. Aber das störte uns nie und wir schlichen uns grundsätzlich von der Backstage-Area in den Club.

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Das »Kill As One«-Demo wurde vom METALLICA-Gitarristen Kirk Hammet produziert. Wie kam es dazu?

Mark: Mein erster Kontakt zu Kirk kam zustande als ich METALLICA zum ersten Mal live sah - bei besagter Show im KEYSTONE: Am darauffolgenden Tag gab es eine Signing-Session in einem nahegelegenen Plattenladen. Als Kirk meine »Kill 'em All«-Platte signierte, sagte er zu mir: "Hey, Du siehst aus wie ich!" Der Besitzer dieses Plattenladen verkaufte unsere Demos und er stellte uns der Band vor und wir schossen Bilder gemeinsam mit den METALLICA-Musikern. Seit jenem Tag ist der Kontakt zwischen mir und Kirk immer bestehen geblieben und wir trafen uns beispielsweise desöfteren im RUTHIE'S INN. Außerdem war METALLICA-Basser Cliff Burton ein riesiger DEATH ANGEL-Fan und trug beispielsweise bei ihren Shows oft eines unserer Shirts.
Als Kirk nach der Tour zu »Kill 'em All« zurückkam und »Ride The Lightning« fertiggestellt war, äußerte er Interesse, unser Demo zu produzieren. Das war natürlich großartig für uns und hat sicherlich dazu beigetragen, daß wir postwendend einen Vertrag bei ENIGMA RECORDS erhielten. Kirk ist auch heute noch einer meiner besten Freunde: Wir treffen uns sehr häufig und haben sogar mal fünf Jahre lang zusammen gewohnt.

Man sagte damals über Cliff Burton, daß er sehr die lokalen Nachwuchsbands unterstützte, während Lars Ulrich bekanntlich ein ausgesprochener NWoBHM-Fan war. Du, der Du selbst dabei warst, kannst das also bestätigen?

Mark: Ich kann es nicht beschwören, aber ich kann mit Sicherheit sagen, daß Cliff sehr auf DEATH ANGEL stand und er vor allem von Andy angetan war. Ich kann mich noch genau an ihre ersten Shows nach der Europatour zu »Ride The Lightning« erinnern: Wir konnten erstmals zusammen mit METALLICA spielen, so daß das Programm im KABOOKEY an zwei Abenden "METALLICA, ARMORED SAINT, DEATH ANGEL" lautete. Bei unseren Gigs stand Cliff die gesamte Zeit am Rand der Bühne und bangte wie ein Verrückter. Als ich von der Bühne kam, deutete Cliff auf mein VENOM-Shirt und rief: "Ihr wart um Klassen besser als diese Jungs!" Das war natürlich unglaublich, so etwas von jemand zu hören, der ein Idol für mich war!

Kannst Du Dich heute eigentlich noch mit den Texten identifizieren, die Du als Teenager geschrieben hast? Wie fühlst Du Dich, wenn Du heute ›Kill As One‹ singst?

Mark: Die Energie und die Intensität sind immer noch da, weil das Publikum sie uns gibt und man sich nicht entziehen kann. Deswegen ist gerade ›Kill As One‹ einfach zu singen, weil der Refrain so übermächtig ist. Ich habe mittlerweile eine neue Bedeutung auf den Text übertragen: Für mich handelt der Song nun von Einheit, vom Zusammenhalt der Szene und davon daß alle bei der Show miteinander feiern sollen. Ich denke, daß es wichtig ist, daß die ganze Szene zusammenhält und die verschiedenen Subgenres sich gegenseitig respektieren. Für mich ist es beispielsweise ein riesiges Kompliment, daß unser Debut »The Ultra-Violence« in großen Teilen der Death Metal-Szene einen sehr guten Ruf hat.

Wie siehst Du im Rückblick die Entwicklung von DEATH ANGEL? Wie kam es dazu, daß Ihr mehr und mehr Melodie in die Songs eingeflochten habt, so daß »Act III« das beste melodische Thrash-Album aller Zeiten wurde?

Mark: Es war eine normale Weiterentwicklung als Musiker: Wir waren so jung, als wir anfingen, so daß »The Ultra-Violence« hauptsächlich die Musik reflektierte, die wir als Kids hörten. Doch als wir älter wurden, kamen für uns ganz unterschiedliche Einflüsse hinzu: U2 waren zum Beispiel eine wichtige Inspiration für uns. Genauso wie ich mir wünsche, daß die Metaller open-minded gegenüber anderen Stilrichtungen sein sollen, waren wir offen für andere Musik, denn unsere Eltern waren Musik sehr zugetan und hörten alle nur erdenklichen Stile. Daher fiel »Frolic Through The Park« extrem experimentell aus, aber erst bei »Act III« konnten wir alles auf den Punkt bringen. Zu diesem Zeitpunkt waren FAITH NO MORE und ihre powervollen, aber groovigen Rhythmusarbeit sehr wichtig für uns, aber der größte Einfluß waren QUEEN, die wir über alles bewunderten. Ich glaube, wir versuchten damals, die QUEEN des Thrash Metal zu sein; wir wollten ein Album, das in alle erdenklichen Richtungen ging, bei dem jeder Song eine neue Stimmung auslotete. Außerdem waren DEATH ANGEL mit einer Sache gesegnet: Wir konnten Harmonyvocals singen. Daher singt Rob bei ›Stagnant‹ und ›Room With A View‹ den Großteil der Leadvocals, während ich dazukomme, um die Harmonien zu singen und im weiteren Verlauf des Songs tauschten wir die Rollen. Hier siehst Du natürlich am deutlichsten den Einfluß von QUEEN, die stets sehr aufwendige Chorarrangements hatten. QUEEN waren in meinen Augen Visionäre: Wenn Du Dir »Sheer Heart Attack« anhörst, dann findest Du auf der einen Seite ganz sanfte Pianoparts bis hin zu einem Riffing bei ›Stone Cold‹, das fast nach METALLICA oder DISCHARGE klingt - allerdings war es Brian May und es war 1974!

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Wie wichtig war »Act III«-Produzent Max Norman in diesem Entstehungsprozeß?

Mark: Max Norman war phänomenal! Wir hätten nie im Traum daran geglaubt, daß wir jemals mit ihm zusammenarbeiten würden. Immerhin hat er »Blizzard Of Ozz« und »Diary Of A Madman«, zwei unserer Lieblingsalben, produziert. Aber das war der Vorteil des Majordeals: Wir hatten ein Budget, das uns größeren Spielraum erlaubte und die Zusammenarbeit mit Max ermöglichte. Schon bei der Vorproduktion - und wir hatten bis zu diesem Zeitpunkt nie eine Vorproduktion gemacht - schaffte er es, unsere Fähigkeiten besser herauszukitzeln. Wir hatten mehrere Monate Zeit, um die Platte aufzunehmen, und Max schaffte es, jeden von uns zu Höchstleistungen anzuspornen. Er war sehr inspirierend und man konnte zugleich eine Menge von ihm lernen, aber er hat uns nie bevormundet und hat nie raushängen lassen, daß er ein Starproduzent ist, der schon mit allen nur erdenklichen Megastars gearbeitet hatte.

Wie seid Ihr damals eigentlich in den Genuß eines Majordeals gekommen?

Mark: Es war das gleiche wie später beim Grungeboom. Als NIRVANA ihren Durchbruch feierten, schickten alle Plattenfirmen ihre Talentscouts nach Seattle, um eine Band von dort zu signen. Zehn Jahre zuvor war es San Francisco-Thrash: Als METALLICA durchstarteten wollten plötzlich alle Plattenfirmen eine ähnliche Band haben. So kamen wir zu GEFFEN, was sich im Nachhinein als zweischneidiges Schwert herausstellte: Zum einen gaben sie uns das Budget, um »Act III« in dieser Art verwirklichen zu können, doch auf der anderen Seite wußten GEFFEN nicht, wie sie uns vermarkten sollten, weil sie keinerlei Erfahrung mit Thrashbands hatten. Außerdem erschien parallel zu »Act III« das GUNS N' ROSES-Album »Appetite For Destruction«, so daß klar war, wem das Hauptaugenmerk galt. Das hat sich mittlerweile grundlegend verändert: Heute sind die wichtigsten Labels für Metal die Indies, die meist mehr bewegen können als die Majors mit ihrer Kohle. Es kommt außerdem hinzu, daß die Leute, die bei diesen Labels arbeiten, zugleich selbst Fans sind und einfach wissen, wie sie die Bands vermarkten müssen.

Warum haben es DEATH ANGEL damals nicht geschafft?

Mark: Zum einen lag es sicherlich daran, daß wir nicht richtig vermarktet wurden und daß das Publikum nicht bereit für uns war. Doch eine andere Sache war viel wichtiger: Als »Act III« erschien, waren wir durch und durch motiviert und wollten es unbedingt schaffen, doch es gab etwas, das uns den Wind aus den Segeln nahm. Damals holten uns mehr und mehr jene Verträge ein, die wir unterschrieben hatten als wir noch sehr jung waren, und die uns nun Schwierigkeiten bereiteten. Wir mußten permanent Bandmeetings abhalten, um zu beraten, wie wir uns aus diesem alten Mist rausziehen können. Das ging sogar so weit, daß wir auf Tour nach der Show nicht mal feiern konnten, weil wir ein dringendes Meeting abhalten mußten, weil sich gerade mal wieder ein anderer Geier auf uns stürzte. Wir hatten so viele juristische Probleme, die unsere Energie aufzehrten, so daß wir immer frustrierter wurden. Wir lernten damals die häßlichen Seiten des Business kennen!
Der Schlußpunkt war das furchtbare Busunglück, in das wir verwickelt wurden, bei dem Andy sein Auge verlor und bei dem Narben zurückblieben, die er sein Leben lang haben wird. Danach erklärte ich meinen Ausstieg und ich zog mich komplett aus der Musikszene zurück.

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Wie sah der Weg von DEATH ANGEL zu THE ORGANIZATION aus?

Rob: Nach dem Unfall waren wir alle geschockt. Die erste gute Nachricht war, daß Andy wieder gesund werden würde, obgleich der Heilungsprozeß eine lange Zeit brauchen würde. Unser Label GEFFEN forderte von uns, daß wir sofort einen anderen Drummer anheuern und weiter auf Tour gehen sollten. Das lehnten wir kategorisch ab, weil es für uns klar war, daß wir auf Andy warten würden. Daraufhin wurden wir von GEFFEN gedroppt. Es kamen Probleme mit unserem Management hinzu und als Mark ausstieg und nach New York zog, bedeutete dies das Ende von DEATH ANGEL.
Nachdem einige Zeit verstrichen war, trafen wir vier verbliebenen Musiker uns und beschlossen, eine neue Band, THE ORGANIZATION, zu gründen. Wir wurden oft gefragt, warum wir den Namen von DEATH ANGEL zu THE ORGANIZATION geändert hatten, aber für uns war dies nie ein Namenswechsel. Es war vielmehr so, daß wir die alte Band aufgelöst und eine neue gegründet hatten, obwohl bei THE ORGANIZATION vier DEATH ANGEL-Musiker beteiligt waren und ich einfach Marks Job übernommen hatte, da ich zugleich Gitarre spielte und sang. Wir machten zwei Platten, auf denen wir versuchten, uns von der Vergangenheit zu lösen und mit unterschiedlichen Einflüssen experimentiert haben, doch leider sollte THE ORGANIZATION nie wirklich funktionieren. Der Schatten von DEATH ANGEL war übermächtig, doch wir hatten wegen der schlimmen Dinge, die am Ende bei DEATH ANGEL passiert waren, immer noch einen bitteren Nachgeschmack im Mund und wollten unbedingt von DEATH ANGEL wegkommen. Es wollte sich also kein Erfolg für THE ORGANIZATION einstellen, aber es war eine Tatsache, daß wir älter wurden und uns gewisse soziale Zwänge einholten: Irgendwo mußte Kohle herkommen, um Miete bezahlen und leben zu können. Das bedeutete nach einiger Zeit das Ende für THE ORGANIZATION.
Eine Zeitlang versuchte ich mir einzureden, daß ich komplett die Finger von der Musik lassen solle, weil sie nicht gut für mich sei. Doch einige Monate später konnte ich mich gegen den Zwang nicht mehr wehren und ich beschloß weiterzumachen. Ich arbeitete damals in einer Tierhandlung und sogar dort wurde ich von Leuten erkannt, die mir sagten, daß es schade sei, daß die DEATH ANGEL-Musiker einfach von der Bildfläche verschwunden seien. Das war der Startschuß für diverse Projekte: Dennis und Andy spielten bei BIG SHRIMP, Andy und ich formierten zusammen mit dem Basser von D.R.I. die Combo SMOKESTAG, mit der wir einen bluesig-funkigen Stil spielten. Als Mark aus New York zurückkehrte, rief er mich an, was der Beginn für SWARM darstellte.
Dann fand "Thrash Of The Titans" statt, wodurch DEATH ANGEL wieder auf der Bildfläche auftauchte. Es war ein ziemlich verrückter Weg, den wir beschritten haben.

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Ihr habt den Weg von einem Indielabel zu einem Major mit DEATH ANGEL beschritten, um anschließend mit THE ORGANIZATION wieder bei einem Indie zu landen. Wie war dieser Kontrast?

Rob: Sehr schmerzhaft! Nach DEATH ANGEL hatten wir einen richtiggehenden Haß auf die Plattenindustrie. Wir fanden erst später heraus, daß wir gerade bei GEFFEN einen guten Vertrag hatten, daß uns allerdings unser korruptes Management abgezogen hatte, so daß wir nie einen roten Heller sahen. Daher beschlossen wir, für THE ORGANIZATION ein eigenes Label zu gründen und die Platte weiterzulizenzieren. Wir dachten, das wäre die bessere Alternative, weil wir so die Kontrolle behalten konnten. Auf der anderen Seite mußten wir nun die ganzen Geschäfte eines eigenen Labels führen, und die Labels, die die Platte veröffentlichten, machten keinen Finger für THE ORGANIZATION krumm, weil wir nicht bei ihnen unter Vertrag standen. Wir mußten Freunde anpumpen, um auf Tour gehen zu können, doch letztendlich kam bei THE ORGANIZATION finanziell nie etwas rüber.

ENIGMA und ROADRUNNER veröffentlichten ein DEATH ANGEL-Livealbum namens »Fall From Grace«, das von Eurer Seite nicht gerade Jubelstürme erntete.

Mark: Richtig, sie hatten keine Erlaubnis dazu von uns! Wir waren besonders sauer, weil wir just zu diesem Zeitpunkt schon zwei Shows gebucht hatten, um ein Doppel-Live-Album mitzuschneiden, das Max Norman hätte produzieren sollen. Diese Liveplatte war jedoch ein Mitschnitt, der Jahre zuvor fürs Radio gemacht worden war. Er repräsentierte absolut nicht mehr, wie die Band live klang und zudem war das ein typischer Low-Budget-Mitschnitt, bei dem zwei Mikros auf uns und zwei Mikros aufs Publikum gerichtet waren. »Fall From Grace« war also in jeder Hinsicht ein Bootleg! Immerhin: Das Cover sah cool aus. Ich habe auch keine Probleme damit, es heute für die Fans zu signieren. Aber »Fall From Grace« war ein weiteres Beispiel für die rechtlichen Probleme, mit denen wir damals zu kämpfen hatten.

Mark, hast Du mitverfolgt, wie DEATH ANGEL zu THE ORGANIZATION wurde?

Mark: Ich heiratete und zog damals nach New York, weil ich mein gesamtes Leben umkrempeln wollte. Ich wollte nichts mehr von DEATH ANGEL, von meiner Familie und von meinen Freunden wissen. Nach etwa eineinhalb Jahren zog ich nach Europa, wo ich drei Jahre lebte und dann kehrte ich nach San Francisco zurück. In dieser Zeit sah ich THE ORGANIZATION ein paar Mal, aber es war mir relativ egal, weil ich der Musik gegenüber völlig verbittert war.

Folglich hast Du mit SWARM den Wiedereinstieg in die Musik gewagt.

Mark: Nicht ganz: Ich sang bei einer Band namens SILVER CIRCUS mit einigen Jungs aus New York; einer von ihnen war der Basser von einer alten NY-Punkband namens BLAST. Musikalisch hatte es nichts mit Metal zu tun, sondern es klang eher wie VELVET UNDERGROUND meets Iggy Pop, was meine Absicht war, denn ich hatte die Tür zum Metal hinter mir geschlossen. Außerdem jammte ich oft mit Kirk Hammet als wir zusammen wohnten. Irgendwann war ich endlich wieder soweit, eine Rockband zu starten, so daß ich Rob anrief, weil ich mit niemand sonst so hervorragend komponieren konnte. Das war der Anfang von SWARM. Wie Du sicher weißt, haben wir einige EPs auf eigene Kappe veröffentlicht und konnten mit Jerry Cantrell durch Amerika touren. Aber dann kam "Thrash Of The Titans" und plötzlich stand wieder DEATH ANGEL auf der Tagesordnung.

Bei SWARM konnte man gewisse DEATH ANGEL-Elemente feststellen, aber es gab viele moderne Einflüsse. Wie kam dieser Stil zustande?

Mark: Ich bin ein großer Fan von Seventies Rock und mag die Frontmänner aus dieser Zeit: Ich bin ein Möchtegern-Bon Scott, ein Möchtegern-Steven Tyler, ein Möchtegern-Jim Morrison. In diese Richtung sollte SWARM auch gehen. Letztendlich war SWARM einfach etwas, was wir aus unseren Systemen rauskriegen mußten, und ich bin froh, daß ich diese Erfahrungen, die ich mit SWARM gesammelt habe, nun bei DEATH ANGEL nutzen kann.

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Im Line-up von SWARM waren drei DEATH ANGEL-Musiker: Du, Rob und Andy. Lediglich der Basser war ein Neuling. Die Zepterübergabe von SWARM zu DEATH ANGEL erfolgte quasi beim "Dynamo"-Festival im letzten Jahr. Warum jedoch fehlt bei DEATH ANGEL eines der Originalmitglieder?

Mark: Wir fragten Gus natürlich, ob er bei dem Comeback mitmischen wollte, aber er lehnte ab. Er lebt auf den Philippinen hat mit Musik nichts mehr am Hut. Für ihn kam Ted Agular von der kürzlich aufgelösten S.F.-Band [S1FT] zu uns. Wir kennen Ted schon seit vielen Jahren und er war sogar schon zu Demozeiten ein DEATH ANGEL-Fan. Witzigerweise hat er sogar Gus seine Gitarre abgekauft, als dieser sich aus dem Musikbusiness verabschiedet hat.

Wie wichtig ist es für Euch, daß DEATH ANGEL stets eine Familienangelegenheit war?

Mark: Wir sind zusammen aufgewachsen und jeder kannte die Eigenheiten und die Stärken des anderen noch lange bevor wir die Band gründeten. Das hat uns einiges erleichtert. Wie viele Bands gehen zum ersten Mal miteinander auf Tour und müssen feststellen, daß sie Probleme miteinander haben, wenn sie sich plötzlich über einen längeren Zeitraum eng auf der Pelle sitzen. Solche Überraschungen gab es bei uns einfach nicht. Nervig war es lediglich, wenn wir in unseren Anfangszeiten bei Interview ausschließlich über unsere Familiensituation und über unsere gemeinsame Kindheit ausgefragt wurden, aber quasi nicht darauf eingegangen wurde, daß wir Musik machen.

Als Ihr im letzten Jahr beim Dynamo gastiert hattet, war mit SWARM ein Gig im Club angesagt und mit DEATH ANGEL neben der Clubshow der Auftritt auf der großen Bühne. Stand für Euch zu diesem Zeitpunkt schon fest, ob Ihr mit SWARM oder mit DEATH ANGEL weitermachen würdet?

Rob: Es war damals noch völlig unentschieden, doch als wir sahen, wie die Fans bei DEATH ANGEL ausrasteten, hatte das für uns eine ganz klare Signalwirkung. Ich hatte zuvor mit dem Gedanken gespielt, eventuell beide Bands nebeneinander laufen zu lassen, aber seit dem Dynamoauftritt war klar, daß DEATH ANGEL Priorität haben würden.

Habt Ihr keine Bedenken, daß der Eindruck aufkommt, daß Ihr Wendehälse seid? Nach dem Split von DEATH ANGEL wurdet Ihr moderner, was damals ein genereller Trend im Musikbusiness war. Jetzt, da old school-Thrash wieder gefragt ist, schwenkt Ihr wieder auf DEATH ANGEL um.

Rob: Jeder hat natürlich das Recht, sich darüber seine eigene Meinung zu bilden, aber ich kann nur sagen, daß wir alles aus vollem Herzen gemacht haben. Wir haben über drei Jahre lang in SWARM alles investiert, was wir zu geben hatten und es hat uns eine Menge Spaß gemacht. Doch die Reaktionen der Fans auf DEATH ANGEL, die vielen Bitten, die wir erhalten haben, weiterzumachen, haben uns sehr beeindruckt. Daher schien es für uns die richtige Entscheidung zu sein, uns auf DEATH ANGEL zu konzentrieren. Immerhin sind wir die einzigen, die ein neues DEATH ANGEL-Album machen können und ich verspreche, daß wir unser Bestes geben werden. Außerdem denke ich, daß bei den Shows rüberkommen sollte, daß wir bereit sind, hundert Prozent zu geben.
Ich muß allerdings zugeben, daß ich überrascht bin, daß dieses Comeback stattfindet. Eigentlich war ich nämlich gegen ein Comeback gewesen, weil man in den vergangenen Jahren in dieser Hinsicht viele ärmliche Versuche erlebt hat. Doch es stand für mich außer Frage, daß wir beim "Thrash Of The Titans" auftreten würden: Schließlich war es eine Benefizveranstaltung, um das Geld für Chuck Billys Operation zusammenzukriegen, und Chuck ist seit vielen Jahren unser Freund. Daher war klar, wenn es einen guten Grund geben würde, ein allerletztes Mal zu spielen, dann würde es diese Veranstaltung sein. Doch genau diese Show hat den Ball ins Rollen gebracht, weil das Feeling zwischen uns untereinander und zwischen der Band und dem Publikum unbeschreiblich war.

Wo nehmt Ihr die Energie her, die Ihr auch heute noch auf der Bühne versprüht? Wie habt Ihr Euch so gut in Form gehalten? Andere "Comeback-Bands" muten oftmals wie Rentnerbands an, was bei DEATH ANGEL absolut nicht der Fall ist.

Mark: In dieser Hinsicht ist es ein Segen, daß wir so jung begonnen hatten, so daß wir heute erst um die dreißig Jahre alt sind. Außerdem achten wir alle auf unsere Gesundheit und treiben Sport, um uns fit zu halten.

Ihr seid dabei, neue Songs zu komponieren. Was können wir von "Act IV" erwarten?

Rob: Wir stecken mitten im Songwritingprozeß, doch dann mußten wir für die "No Mercy"-Tour proben, um hier tight auftreten zu können. Sobald wir wieder zurück sind, werden wir uns auf das Songwriting konzentrieren.

Mark: Das neue Album wird brutal und heavy sein - aber nach DEATH ANGEL-Manier! Ein Akustiksong kann heavy sein. Die Tatsache, daß wir zurückkommen konnten, hat uns einen Höllenrespekt vor der Macht der Heavy-Musik beschert. Die Platte wird heavy werden, aber ebenso jene Untertöne enthalten, die man auf »Act III« gefunden hat. Wir haben unsere kleinen Zwistigkeiten, die es in der Vergangenheit gab, bereinigt und jeder trägt seinen Teil zum Songwriting bei.
Wir wollen die Platte im nächsten Jahr veröffentlichen und stehen diesbezüglich mit mehreren Labels in Verhandlungen. Wir wollen einen Deal abschließen, der jedem etwas bringt: uns, dem Label und den Fans. Ich bin mir sicher, daß uns das gelingen wird, denn es gibt mehr Interesse von Plattenfirmenseite als wir gedacht hätten.

Wie stehen die Chancen, daß die alten DEATH ANGEL-Platten wiederveröffentlicht werden? Die CDs sind teilweise nur noch schwer zu finden und von »The Ultra-Violence« ist gerade ein Bootleg erschienen, das vier Songs von einem Demo vor »Kill As One« enthält.

Mark: Auf diesen Songs bin ich nicht mal zu hören, denn ich gehörte damals noch nicht zur Band. Dennis hat damals gesungen und Rob hat Baß gespielt. Wir arbeiten momentan an den Wiederveröffentlichungen der ersten beiden Alben; diese CDs werden auf jeden Fall Bonussongs enthalten, da wir noch unveröffentlichtes Material aus diesen Tagen haben. Lediglich »Act III« könnte etwas problematisch werden, weil GEFFEN die Rechte nicht so einfach rausrücken wird.

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Werden DEATH ANGEL jetzt endlich den Erfolg ernten, den sie damals schon verdient hatten?

Mark: Ja, ich hoffe es sehr! Wahrscheinlich wird es in Europa besser laufen als in Amerika, aber ich könnte problemlos mein restliches Leben in Europa verbringen!

Vorbereitung, Interview & Bearbeitung:
Stefan Glas

Photos: Stefan Glas

DEATH ANGEL (US, CA) im Überblick:
DEATH ANGEL (US, CA) – Archives & Artefacts (Rundling-Review von 2005 aus Online Empire 23)
DEATH ANGEL (US, CA) – Fall From Grace (Rundling-Review von 1991 aus Underground Empire 4)
DEATH ANGEL (US, CA) – Humanicide (Rundling-Review von 2019 aus Online Empire 80)
DEATH ANGEL (US, CA) – Relentless Retribution (Rundling-Review von 2010 aus Online Empire 44)
DEATH ANGEL (US, CA) – The Evil Divide (Rundling-Review von 2016 aus Online Empire 67)
DEATH ANGEL (US, CA) – Underground Empire 3-"Demoklassiker"-Artikel (aus dem Jahr 1990)
DEATH ANGEL (US, CA) – Heavy, oder was!? 70-"Living Underground"-Artikel (aus dem Jahr 2003)
DEATH ANGEL (US, CA) – Rock Station 19-Interview (aus dem Jahr 2003)
DEATH ANGEL (US, CA) – Headache 4-Interview (aus dem Jahr 2003)
DEATH ANGEL (US, CA) – Headache 5-Interview (aus dem Jahr 2003)
DEATH ANGEL (US, CA) – Online Empire 12-"Living Underground"-Artikel (aus dem Jahr 2002)
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DEATH ANGEL (US, CA) – Online Empire 28-"Living Underground"-Artikel (aus dem Jahr 2006)
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DEATH ANGEL (US, CA) – Online Empire 64-"Living Underground"-Artikel (aus dem Jahr 2015)
DEATH ANGEL (US, CA) – News vom 06.04.1990
DEATH ANGEL (US, CA) – News vom 07.08.2001
DEATH ANGEL (US, CA) – News vom 09.12.2002
DEATH ANGEL (US, CA) – News vom 29.10.2008
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