|
Mit einem markigen "KEEL is dead, long live FAIR GAME!" wird diese CD eingeleitet, und was danach folgt, wirkt mehr wie ein Werbejingle als irgendwas anderes. Und siehe da: Dieser Beitrag wird in der Tat auch mit ›The Spot‹ betitelt. Eine etwas ungewöhnliche Eröffnung für eine CD, doch das wollen wir mal ignorieren und uns stattdessen lieber freuen, daß dieses Werk überhaupt erscheint. Dafür ist METAL MAYHEM MUSIC verantwortlich, die unlängst KEELs »The Right To Rock« wiederveröffentlicht hatten und nun »Beauty & The Beast« unter dem historisch nicht ganz korrekten, "erweiterten" Namen "Ron Keel's FAIR GAME" auf CD gebracht haben.
Ron Keel hatte sich nämlich nach dem Ende seiner Band KEEL vier hübsche Mädels gesucht, um FAIR GAME zu gründen. Genauer gesagt hatte er sich die vier Damen der Combo NO SHAME, einst in London beheimatet, dann nach Los Angeles übergesiedelt, untertan gemacht: Tina Listo (g, unter ihrem richtigen Namen Tina Wood derzeit Mitglied bei PHANTOM BLUE), Eva Marie (g), Janna James (b) und Stephanie Leigh (d) sorgten für die instrumentale Unterlage, auf der Ron seine Stimme betten konnte; genauer gesagt war Tina das einzig verbliebene Mitgleid der Original-Briten-NO SHAME, während Stephanie erst in Amiland zur Band gestoßen war, da man sich von der britischen Drummerin Liz Watt just vor dem Umzug getrennt hatte, und Eva und Janna sollten gar erst nach den Aunahmen zur einzigen NO SHAME-Platte »Good Girls Don't Last« hinzukommen.
Die Aufnahmen, die man auf dieser CD hören kann, entstanden zwischen 1990 und '91, jedoch sollte FAIR GAME nie ein Plattenvertrag zuteil werden, was erstaunlich ist und nur mit der herannahenden Grunge-Plage zu erklären ist. Die Musik von »Beauty & The Beast« weiß nämlich durchweg zu gefallen. Und schnell stellt man nämlich fest, daß KEEL gar nicht so tot sind - und zwar meine ich an dieser Stelle die Band, denn Sänger Ron Keel läßt seine Stimmbänder nämlich wieder auf bewährte Weise schwingen. Die Songs sind nämlich mit den KEEL-Nummern durchaus verwandt, wobei heuer die Mitsingchöre eben aus mehreren Mädchenhälsen stammen.
Und so bleibt die Erkenntnis, daß Ron sich nicht nur vier Augenweiden an Land gezogen hatte, sondern daß diese auch ihr Handwerk sehr wohl verstanden. Daher wird »Beauty & The Beast« auch mit zehnjähriger Verspätung sehr wohl jedem liegen, der schon auf KEEL abgefahren war.
http://www.angelfire.com/ca/keel/
Photos: Neil Zlozower
|
||||
| © 1989-2024 Underground Empire |
|
