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"Tuska"-Festival 2010

Helsinki (Finnland), Kaisaniemi-Park

02.-04.07.2010

Drei ausverkaufte Festivaltage, also 33.000 Besucher - "Tuska" im Herzen Helsinkis war erneut ein voller Erfolg. Und das, wo einige Großveranstaltungen in der finnischen Hauptstadt kurz davor (GUNS N' ROSES, GREEN DAY) als Voll- beziehungsweise Teilpleiten verbucht werden mußten. Nun ja, vielleicht haben nur die Musikfans ein Näschen für Qualität... Aber auch dem etablierten "Tuska" steht eine Veränderung bevor, da im nächsten Jahr nicht mehr der Park Kaisaniemi, sondern das Gelände nahe dem Hafen Suvilahti als Veranstaltungsort dienen wird. Hoffentlich kann dann auch dort die gemütliche "Familienpicknick-Atmosphäre" erhaltenbleiben!

''Tuska''-Impression

Daß die Fans erneut mehrmals die Qual der Wahl haben würden, war klar, denn viele der nationalen beziehungsweise internationalen Acts traten parallel auf zwei Zeltbühnen ("Inferno Stage", "Sue Stage") auf. Diese befinden sich allerdings an den gegenüberliegenden Enden eines Fußballfeldes, das heißt da lassen sich auch beide Bands ohne größere Schwierigkeiten anchecken. Oder eben: Münze werfen.

INSOMNIUM-Liveshot

Beim Match Schweden gegen Finnland beziehungsweise Grindcore mit THE ARSON PROJECT und Prog-Melancholie von BARREN EARTH machten letztere das Rennen. Diese All-Star Band wartet unter anderem mit KREATOR/WALTARI-Gitarristen Sami Yli-Sirniö und SWALLOW THE SUN-Sänger Mikko Kotamäki im Line-up auf, und die Death-Melancholie-Schiene sollten die Landsleute INSOMNIUM später im selben Zelt vor noch größerer begeisterter Menge fortsetzen.

TESTAMENT [US]-Liveshot

Die US-Old School-Thrasher TESTAMENT eröffneten am Freitag die "Main Stage", mußten sich aber doch durchs halbe Set prügeln, bis Klassiker wie ›Over The Wall‹ das Publikum auftauen und eine Wall of Death formen ließen.

TAROT [SF]-Liveshot

Als Lokalmatadoren und gewissermaßen "Hausband" des "Tuska" bewiesen TAROT wieder einmal, daß sie einige der versiertesten finnischen Musiker und in Marco Hietala sicher einen der besten Sänger im Line-up haben. Beim Song ›I Walk Forever‹ gab es auch Verstärkung durch einen Chor aus Kuopio.

SWALLOW THE SUN-Liveshot

Erneut Schweden gegen Finnland, und wieder gewannen die Finnen, als es hieß PAIN oder SWALLOW THE SUN. Letztere konnte man allerdings nur hören aber kaum sehen, nicht nur weil sich viele Fans des Doom-Sounds ins Zelt drängten - die Nebelmaschine hatte Überstunden eingelegt. Ungeachtet der gnadenlosen Sonne und Hitze versammelten die Black Metal-Heroen SATYRICON ebenso die begeisterten Massen wie die Old School-Death Metaller OBITUARY, das "Infernozelt" platzte aus allen Nähten. Der weltexklusive Auftritt von Devin Townsends Projekt Ziltoid The Omniscient war wohl ein würdiger Headliner des ersten Tages - ein Musical-Rock-Spektakel, das in jeder Hinsicht aus dem Rahmen fiel.

Wer nach einem Festivaltag noch nicht in die Heia will, kann sich beim "Tuska" aus dem reichhaltigen Angebot der sogenannte Jatkoklubi bedienen, allabendlich in gleich vier Klubs. Eines der Highlights hier sicherlich die Ronnie James Dio-Gala im "Tavastia", wo eine Reihe bekannter finnischer Metal-Sänger und Gastmusiker auftraten.

SOTAJUMALA-Liveshot

Die Finnen BLAKE eröffneten den Samstag mit dreckigem Rock'n'Roll eindrucksvoll die Hauptbühne, und ziemlich derb ging es dann sowohl im "Sue"-Zelt bei SOTAJUMALA mit Death Metal und finnischen Texten beziehungsweise Grind mit ARMED FOR APOCALYPSE im "Inferno"-Zelt weiter. Die Amerikaner CROWBAR prügelten einer begeistert moshenden Menge ihren klassischen Doom-Core um die Ohren; positiv fiel auf, daß Fronter und Mastermind Kirk Windstein auch Applaus für die Crew einforderte. Mit HYPOCRISY auf der "Main Stage" kamen die Death Metal-Fanatiker voll auf ihre Rechnung, für viele war das eines der Highlights des gesamten Festivals.

SURVIVORS ZERO-Liveshot

Devin Townsend kam dann noch einmal zu "Main Stage"-Ehren, diesmal mit eher "klassischen" Prog-Metal-Klängen, die ungewöhnlichen Outfits, witzigen Ansagen oder skurrilen Grimassen waren jedoch nach wie vor Teil des Programms. Old School-Death-Thrash stand in den Zelten auf dem Programm, zunächst mit den Finnen SURVIVORS ZERO, die legendären US-Thrasher OVERKILL zeigten dann dem "Tuska"-Publikum, woher all diese jüngeren Bands ihre Inspiration geholt hatten.

KAMELOT-Liveshot

KAMELOT ließen es auf der "Main Stage" im wahrsten Sinn des Wortes krachen, sogar im Photograben wurde es bei den Feuereffekten ganz schön heiß. Wie schaffte es Sänger Roy Khan bloß, den Mantel anzubehalten? Mag der Sound auch nicht perfekt gewesen sein, der symphonische Power Metal der Amerikaner kam bei den Finnen super an. Dasselbe gilt für NEVERMORE, die eher kurzfristig für MASTODON eingesprungen waren. Auch hier stellte sich die Frage, wie hielt es Sänger Warrel Dane bloß in diesem Aufzug in dieser glühenden Sonnenhitze aus?

NEVERMORE [US, WA]-Liveshot

Finnen gegen Finnen diesmal, denn am Sonntag lockten TURMION KÄTILÖT die eher Industrial Metal-Geneigten an, und FINNTROLL rockten die wahrhaft infernalische "Inferno Stage". Die Hitze war am dritten Tag kaum noch auszuhalten, besonders in einem rappelvollen Zelt, was die Fans nicht davon abhielt, die Trolle bis zum letzten Ton abzufeiern. Nicht nur mit ihren Outfits fielen W.A.S.P. auf der "Main Stage" auf, sie spielten auch so gut wie alle Klassiker, auf die die Fans sehnsüchtig gewartet hatten. Sound- und Stimmprobleme fielen da nicht so besonders ins Gewicht.

WARMEN-Liveshot

Die Finnen WARMEN versammelten eine ansehnliche Menge zu ihrem Prog-Sound auf der "Inferno Stage", was wohl auch damit zu tun hat, daß Janne Warmen hauptamtlich CHILDREN OF BODOM-Keyboarder ist und einige Gaststars, unter anderem Timo Kotipelto (STRATOVARIUS) und Pasi Rantanen (THUNDERSTONE) versammelte. Mit Death Metal-Grind ging es auf der Hauptbühne weiter, CANNIBAL CORPSE wurden frenetisch abgefeiert und zählten für viele zu den absoluten Stars des diesjährigen "Tuska". Als weiterer Publikumsmagnet erwiesen sich die Prog-Metaller NILE, während sich parallel dazu [AMATORY] durch ein aggressives Programm prügelten.

MEGADETH-Liveshot

TESTAMENT, SLAYER, SUICIDAL TENDENCIES - gut, METALLICA fehlt noch, aber mit den Thrash-Legenden MEGADETH betrat eine weitere klassische Bay Area-Band die "Tuska"-Bretter. Obwohl deren Scheibe »Rust In Peace« schon vor 20 Jahren erschien - daher Schwerpunkt der Setlist - fielen hier die vielen jugendlichen MEGADETH-Fans auf, die nicht mal als vages Projekt ihrer Eltern angedacht waren, als genanntes Album rauskam... Dave Mustaine und seine Mannen, unter anderem der wieder in die Band zurückgekehrte Basser Dave Ellefson, lieferten eine tolle Show mit unzähligen mitreißenden Klassikern, unter anderem ›Wake Up Dead‹, ›In My Darkest Hour‹ oder ›Hangar 18‹. Daß Mustaine nicht unbedingt ein begnadeter Sänger ist, fiel besonders bei ›A toute le monde‹ auf. Die Publikumschöre machten da vieles wieder wett, und die Begeisterung war noch größer, als das Set mit ›Symphony Of Destruction‹ und ›Peace Sells‹ abgerundet wurde. Ein würdiger "Tuska"-Headliner! Super, danke, und auf Wiedersehen im nächsten Jahr!


Klaudia Weber

Photos: Klaudia Weber


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