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”UNDERGROUND EMPIRE 5”-Datasheet

Contents:  PENNY LANE (D)-Interview

Date:  12.08.1991 (created), 31.05.2010 (revisited), 22.01.2022 (updated)

Origin:  UNDERGROUND EMPIRE 5

Status:  published

Task:  from paper to screen

Availability:  original printed issue still available, order here!

Comment:

Eben jene letzte (nichtgestellte) Frage war einer der Inputs, die Holger zu diesem Interview, das ich dann mehr oder minder "freihändig" führte. Ansonsten kann man sagen, daß PENNY LANE eine weitere Band war, die mit INLINE MUSIC kein Glück hatte, denn besagte Platte sollte zwar irgendwann erscheinen, doch wirklich nach vorne brachte sie die Band nicht. PENNY LANE waren bis ins Jahr 1993 hinein unter diesem Namen an der Livefront aktiv, nannten sich dann aber in BRANDED um und veröffentlichten zwei weitere CDs.

 

P.S.: Es gibt eine weitere fette Träne im Knopfloch zu diesem Interview, denn im Heft befand sich daneben die Anzeige der Rockdisco "Flash" in Helterberg, die während ihrer zweijährigen Existenz zum Mekka aller Hard Rocker und Metaller geworden war. Doch die Anzeige war mit "The Final Countdown" überschrieben, denn es waren in der Tat die letzten Konzerte in diesem Kultladen: Der Verpächter, dem die ganzen Langhaarigen, die nun in Heltersberg einfielen, ein Dorn im Auge war, hatte nämlich die Miete derart extrem nach oben gesetzt, so daß der Betreiber des "Flash" keine Chance mehr sah, den Laden so weiterzuführen, daß er auch seine Familie davon ernähren könne. Leider sollte es nie wieder einen Laden geben, der dem "Flash" auch nur ansatzweise nahekam. Daher war es nur recht und billig, daß zum Abschluß VANDEN PLAS, HEAVENS GATE (als regulärer Stop auf der Tour mit JESTER'S MARCH, was leider aufgrund der Erkrankung einiger Musiker flachfallen sollte), DOC BOURBON, SHYBOY und bei der großen Abschiedsparty am 31. Oktober eben jene PENNY LANE aufliefen und nochmal ordentlich für Action in der Bude sorgten.

Supervisor:  Stefan Glas

 
 

PENNY LANE (D)-Logo

War echt 'ne geile Überrumplungstaktik, Holger! Erst macht er mir den Vorschlag, in UNDERGROUND EMPIRE 5 ein kleines PENNY LANE-In­ter­view zu bringen. Angenommen! Er will alles organisieren. Angenommen! PENNY LANE spielen dannunddann dortunddort, machen wir doch da das Interview. Angenommen! 30 Minuten vor der Abfahrt zu besagter kultureller Veranstaltung klärt er mich dann per Telefon auf, daß er keine Zeit hat, schiebt mir seine eineinhalb Fragen rüber und löst sich in Luft auf. Reingelegt! Und einige Zeit später finde ich mich mit einem interviewsüchtigen PENNY LANE-Drummer namens Chris in meinem Auto wieder und weiß eigentlich gar nicht so genau, was ich fragen soll. Also ließ ich den Jungen doch erst mal erzählen.

PENNY LANE gibt es seit Oktober/November 1989 und ging damals aus der regional bekannten Band ROCKFORCE hervor, die im Prinzip die gleichen Mitglieder umfaßte. Wir suchten mit der alten Band einen neuen Keyboarder, konnten aber keinen finden. So entschlossen wir uns, ohne Keyboards unter dem neuen Namen PENNY LANE weiterzumachen. Das hat so gut geklappt, daß unsere Produktionsfirma INLINE MUSIC auf uns aufmerksam wurde. Das war eigentlich eher ein Zufall, denn die Firma hat irgendwie eine Demokritik von uns im METAL STAR in die Finger gekriegt und uns daraufhin angerufen. Es dauerte nicht lange, und wir fanden uns im Studio wieder, um ein Demo zu machen. Das war etwa ein halbes Jahr nach Bandgründung - Anfang 1990. Anfang dieses Jahres gingen wir dann erneut ins Studio, um unsere erste Platte aufzunehmen, die nur noch gemischt werden muß.

PENNY LANE (D)-Bandphoto 1

Hat sich mittlerweile schon herauskristallisiert, bei welche Plattenfirma Euer Debut erscheinen wird?

Unserer Produktionsfirma gefällt das Material so gut, daß sie versuchen wollen, einen größeren Deal für uns zu kriegen. Jedoch ist derzeit noch nichts spruchreif. Wir haben ein gutes Gefühl, denn INLINE glaubt an die Band. Außerdem sind die Aufnahmen viel teuerer und zeitaufwendiger geworden, als das von Anfang an geplant war und insofern sind sie im Zugzwang, um wieder ihre Kohle reinzukriegen.

In Eurer Musiksparte muß man sich zwangsläufig auch in Amerika durchsetzen, und da wäre ein großer Deal echt hilfreich.

Ganz klar! Auf lange Frist peilt man einen Majordeal ohnehin an, aber ob ein Majordeal momentan für uns schon die Tore öffnen würde, ist eine andere Frage. Schau Dir nur PINK CREAM 69 an, die im Prinzip in Amerika auch noch nichts auf die Beine stellen konnten. Aber ich glaube, die ganze Sache muß man ohnehin längerfristig sehen.

Bei vielen deutschen Kommerzbands merkt man, daß sie krampfhaft einen auf amerikanisch machen. Bei Euch habe ich das Gefühl allerdings nicht. Siehst Du das auch so?

Im Prinzip orientieren wir uns schon an amerikanischen Bands, weil es unserer Meinung nach in Deutschland wenig wirklich gute Bands gibt. Was die Aufnahmetechnik betrifft, wollen wir schon amerikanisch klingen, denn wir sind der Meinung, daß die Geschichten, die von drüber kommen, besser klingen. Insofern muß ich Dir da etwas widersprechen.

Wie kommt man eigentlich dazu, einen Liedtitel von den BEATLES zu seinem Bandnamen zu machen?

Das hättest Du besser unseren Bassist gefragt, denn ihm ist der Name eingefallen. Mit den BEATLES hat unser Name eigentlich nichts zu tun, außer daß, wenn die BEATLES diesen Song nicht gemacht hätten, wir nicht auf den Namen gekommen wären. Wir suchten lange einen Namen, der relativ locker klingt und mit PENNY LANE sind wir alle vier sehr glücklich.

Ich mache Euch nun einen Vorwurf, und Du darfst Euch dann verteidigen, okay? Ich behaupte, daß Eure Songs qualitativ sehr stark differieren. Es gibt da alles von durchschnittlich bis super!

Was soll man gegen eine subjektive Behauptung sagen? Ich kann eigentlich nur dagegensetzen, daß wir uns bemüht haben, für die Platte durchgehend gute Stücke zu machen. Gut - das macht eigentlich jede Band, und ob es uns gelungen ist, das zu beurteilen steht mir nicht zu. Auf dem Demo - und da muß ich Dir auch recht geben - heben sich beispielsweise ›Sugary Gun‹ und ›Thunderroad‹ qualitativ von den anderen beiden ab, und genau aus diesem Grund, haben wir diese beiden Songs auch nicht auf die Platte gemacht.

Eigentlich wollte ich zum krönenden Abschluß noch Gitarrist Ralf fragen, wie man sich fühlt, wenn man so aussieht wie Tom Angelripper, was mir dann die Pietät verbot. Außerdem war der Kerl gerade nicht greifbar, so daß ganz nüchterne Gründe dieses Vorhaben vereitelten.
Es bleibt also abzuwarten, wie sich die Story um das Debut weitergestalten wird. Daß die Band ganze Arbeit geleistet hat, war mir nach Anhören des Advance Tapes sofort klar. Es präsentiert genau die powervolle Band, die ich von den Livegigs her kenne. Da sollte ein Antesten für jeden Freund softerer Töne auf jeden Fall angesagt sein. Bis dann - let's wait and and see and wait!

Vorbereitung:
Holger Schroth + Stefan Glas

Interview & Bearbeitung:
Stefan Glas

PENNY LANE (D) im Überblick:
PENNY LANE (D) – Underground Empire 3-"Pfalz Metal"-Artikel (aus dem Jahr 1990)
PENNY LANE (D) – Underground Empire 5-Interview (aus dem Jahr 1991)
unter dem späteren Bandnamen BRANDED (D, Landau):
BRANDED (D, Landau) – Demo '93 (Demo-Review von 1993 aus Metal Hammer 12/93)
BRANDED (D, Landau) – Ties Of Friendship (Rundling-Review von 1995 aus Metal Hammer 08/95)
BRANDED (D, Landau) – Ties Of Friendship (Rundling-Review von 1996 aus Y-Files)
BRANDED (D, Landau) – Underground Empire 7-"Known'n'new"-Artikel (aus dem Jahr 1994)
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