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Pete Sandberg wurde 1967 in Oslo geboren und zog im Alter von 13 Jahren nach Schweden um. Kurze Zeit später startete er seine Karriere als Sänger und hat seither mit fast jedem skandinavischen Musiker gespielt. Es folgt ein Kurzabriß einer sprunghaften Karriere, deren aktuelle Etappe den Namen SILVER SERAPH trägt.

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Man liest meistens, daß Pete Sandberg seine Karriere bei MADISON begonnen habe. In Wirklichkeit betritt Pete die Bühne der Musik noch früher: "Eigentlich war ich zuvor schon bei einer Formation namens VON ROSEN, wo ich zusammen mit Magnus Rosén spielte, dem heutigen HAMMERFALL-Bassisten. Wir waren ein Duo, machten Pop-Rock im Stile von Dan Reed oder MOTHERS FINEST und wurden von Mats Ulausson produziert, der fast zehn Jahre lang bei Yngwie Malmsteen an den Keyboards stand, bis er neulich gefeuert wurde. Mit dieser Truppe habe ich meine ersten Studioerfahrungen gesammelt. Göran Edman von MADISON sang bei VON ROSEN einige Harmony Vocals ein. Als Göran etwa 1986 von John Norum das Angebot bekam, Johns erstes Soloalbum »Total Control« einzusingen, hat er mich bei MADISON als seinen Nachfolger empfohlen." VON ROSEN bringen es sogar zu einigen Plattenaufnahmen: "Wir nahmen 1986 und '87 zwei Singles auf und supporteten Samantha Fox auf ihrer Tour." Da stellt sich natürlich die Frage, wie das berühmteste "Seite 3-Girl" aller Seiten drauf war - von den hervorstechenden Merkmalen mal abgesehen... "She was very short, had big tits and was a complete bitch! Nach ihrer Show ließ sie sich umgehend mit einer Limousine ins Hotel fahren und blieb bis kurz vor der nächsten Show verschwunden. Wir haben uns nur einige Male kurz unterhalten. She was a blonde bimbo. Ihre Kommunikation beschränkte sich auf: "Schweden ist ja sooo toll und die Jungs sind sooo süß und warum habt Ihr sooo lange Haare?" Und ich habe sie leider nicht gef..." Jetzt wissen wir auch, warum Pete schon so lange Musik macht: Er hofft darauf, daß er nochmal einen ähnlichen Supportslot bekommt. "Richtig, deswegen singe ich seit 19 Jahren in Bands. Jennifer Lopez wäre noch so eine Sache..."

Weil er kein erotisches Abenteuer mit Samantha Fox erleben darf, steigt Pete schmollend bei VON ROSEN aus und wechselt zu MAIDSON. Doch dort hält es ihn auch nicht allzulange, denn mit MADISON nimmt er nur die ›Northern Lights‹-Single auf. "Ja, sie wurde 1988 in Schweden via SONET veröffentlicht und in Japan hat sich RCA VICTOR der Single angenommen. Wir hatten ein MADISON-Album schon in Planung, das den Arbeitstitel »Where There Is A Will« trug, und wir hatten im Vorprogramm von HELIX getourt, aber zuvor erhielt ich das Angebot, bei ALIEN einzusteigen. Diese Chance wollte ich mir natürlich nicht entgehen lassen, weil ALIEN damals eine sehr erfolgreiche Band waren. Sie hatten als schwedische Band einen Deal mit dem amerikanischen Major VIRGIN." Also ein kühl kalkulierter Schritt, der hauptsächlich der Karriere hilfreich sein soll. "Ja, es war ein selbstsüchtiger Schritt, der ausschließlich businesstechnische Gründe hatte. Zwar hat es mir bei ALIEN viel Spaß gemacht, aber musikalisch hatten mir MADISON viel besser gefallen, denn ALIEN waren mir eigentlich zu keyboardorientiert und poppig. Leider haben sich MADISON danach aufgelöst, weil sie die Schnauze von den Sängerproblemen voll hatten: Sie hatten gerade erst Göran eingebüßt, dann mich eingearbeitet und ich war nach nur einer Single wieder weg."

Mit ALIEN nimmt Pete zwei Alben auf: das Debutalbum (1988) sowie »Shifting Gear« (1990). Anschließend hat er seine nächste Band zerschlissen: "Eigentlich war das Debut schon erschienen als ich bei ALIEN einstieg. Ich sang allerdings zwei Bonusstücke für die US-Version der Scheibe ein. Es gab einige Probleme zwischen den Musikern. Ich war mit 20 Jahren der Jüngste in der Band und die anderen wollten mir plötzlich vorschreiben, wie ich in Zukunft meine Texte verfassen und wie ich singen sollte. Ich war allerdings schon immer ein ausgesprochener Dickkopf und wollte meine Linie weitermachen. Die Situation spitzte sich derart zu, daß wir in den letzten Monaten nicht mehr miteinander sprachen und ich im Hotel grundsätzlich ein Zimmer auf einer anderen Etage hatte, so daß wir uns nur noch auf der Bühne sehen mußten. Irgendwann hatte ich einfach genug davon und habe das Handtuch geworfen. Karrieretechnisch gesehen war es ein Fehler, aber es machte einfach keinen Spaß mehr."

Erst 1993 taucht Pete zum nächsten Mal auf einer Platte auf: SNAKE CHARMERs »Smoke And Mirrors«. Doch bis dorthin ist es ein langer Weg für den Sänger: "Nach ALIEN ging ich nach Amerika. Dort spielte ich zusammen mit dem ehemaligen ACCEPT-Gitarristen Jörg Fischer und meinem Ex-Kollegen Magnus Rosén. Außerdem waren Anders und sein Bruder Jens Johansson dabei." Sie hatten beide die erste SILVER MOUNTAIN-Platte »Shakin' Brains« (1983) eingespielt und schlossen sich dann Yngwie Malmsteen an. Jens war bereits auf »Rising Force«, Anders ab »Marching Out« dabei und beide blieben bis zur '89er Liveplatte »Trial By Fire« bei Mister Egozentrik. Jens mischte 1990 auf DIOs »Lock Up The Wolves« mit und wurde dann arbeitslos, weil Ronnie James Dio anschließend den »Dehumanizer«-Reunionversuch mit BLACK SABBATH ins Auge faßte. Anders startete eine Zusammenarbeit mit John Sykes, die er parallel zum Projekt mit Pete & Co. fortsetzte. "Wir nannten uns GOODNIGHT L.A. und wir hatten einen Demo-Deal mit RCA. Als diese sich nach mehreren Monaten immer noch nicht dazu entschließen konnten, uns einen regulären Vertrag anzubieten, riß mir der Geduldsfaden und ich ging zurück nach Schweden. Die anderen Musiker von GOODNIGHT L.A. kamen mit, so daß wir eine Coverband namens THE COVERBOYS gründeten und durch Schweden tourten." Die Johansson-Brüder ziehen ihren ehemaligen SILVER MOUNTAIN-Kollegen Per Stadin für die COVERBOYS an Land, weil Magnus nicht mit von der Partie ist. Er hat zwischenzeitlich von Frank Marino das Angebot erhalten, mit seiner Band MAHOGANY RUSH auf Tour zu gehen. Vielleicht erhofft er sich ja, das "Samantha Fox"-Touring-Erlebnis wiederholen zu können, und ihm unterläuft vor lauter Begeisterung eine kleine Verwechslung: Bei der britischen Combo THE MARINO BAND singt damals nämlich eine gewisse, uns allen wohlbekannte Lisa Dominque; doch Frank Marino hat mit besagter THE MARINO BAND absolut nichts am Hut... Auf jeden Fall kehrt Magnus danach wieder reumütig zu seiner ehemaligen GOODNIGHT L.A.-Familie zurück.

Danach trennen sich die Wege der GOODNIGHT L.A.-Musiker: Jörg, Magnus und Anders gründen zusammen mit dem ehemaligen Yngwie-Vokalisten Marc Boals BILLIONAIRES BOYS CLUB und veröffentlichen 1993 ihre einzige Platte »Something Wicked Comes«.

Magnus schließt sich danach KEEGAN an, mit denen er 1995 »Mind No Mind« einspielt, bevor er kurze Zeit bei den SPOTNICKS spielt und 1997 dann endlich bei HAMMERFALL landet, wo er heute immer noch zusammen mit dem zuvor erwähnten Anders Johannson aktiv ist.

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Während Anders im Club der steinreichen Jungs spielt, findet er immer noch genug Zeit, um Pete und Per treuzubleiben, die in Sven Cirnski einen neuen Gitarristen finden und SNAKE CHARMER gründen. "Die Musik war supermelodisch, sogar noch softer als ALIEN. Wir klangen ähnlich wie FOREIGNER oder SURVIVOR." Doch die Episode bei SNAKE CHARMER ist für Pete nach nur einem Album schon wieder beendet: "Ich hatte damals einen grandiosen Gitarristen namens Dick Bewarp kennengelernt, mit dem ich unbedingt ein Album aufnehmen wollte. Doch Per Stadin war dagegen, daß ich mich neben SNAKE CHARMER anderen Projekte widmete. Daher verkündete ich meinen Ausstieg und vermittelte Göran Edman den Job bei SNAKE CHARMER, als Dank dafür, daß er mich damals zu MADISON gelotst hatte."

SNAKE CHARMER nehmen zusammen mit Göran ein weiteres Album auf. Pete steuert mit BEWARP eine weitere One-Album-Affair (»In Your Face«, 1994) an, die von funkigem Metal geprägt ist. "Ich hatte bei BEWARP völlige Freiheit, was meine Texte und Melodielinien betrifft, so daß es mir anfangs sehr gut bei der Band gefiel. Dann gab es allerdings große Probleme sowohl mit BELLAPHON RECORDS in Europa als auch mit ALFA in Japan. Sie haben die Platte nicht vernünftig promotet und ich hatte irgendwann die Nase voll von der Situation."

Stattdessen gründet Pete MIDNIGHT SUN, mit denen er 1996 die erste Platte »Another World« veröffentlicht. "Eigentlich habe ich zuerst begonnen, an meinem ersten Soloalbum »Back In Business« zu arbeiten, aber diese Aufnahmen zogen sich enorm in die Länge, weil ich viele verschiedene Gastmusikern eingeladen hatte. Daher erschien »Back In Business« erst 1998 in Japan und 1999 in Europa." Der Weg zu MIDNIGHT SUN führt über ein anderes Projekt: "Ich tat mich mit dem FLOWER KINGS-Bassisten Jonas Reingold zusammen und wir nahmen eine Scheibe namens »Remember My Name« unter dem Projektnamen SAND & GOLD auf. Wir haben uns dabei angefreundet und beschlossen, eine Band zu gründen. Das war MIDNIGHT SUN."

Auf den nachfolgenden Platten (»Above & Beyond« von 1997 und »Nemesis« von 2000) ist festzustellen, daß MIDNIGHT SUN immer metallischer werden. "Richtig: »Another World« war noch sehr melodisch und danach wurde jede Platte härter. Das war für mich der Grund, die Band nach »Nemesis« zu verlassen: Es zeichnete sich ab, daß die anstehende Platte »Metal Machine« noch härter werden sollte und ich habe einfach keinen Heavy Metal-Sound in meiner Stimme. Der neue MIDNIGHT SUN-Sänger Jakob Samuel hat diesen Job viel besser erledigt." Mittlerweile ist aus dem MIDNIGHT SUN-Fundus eine weitere Band entstanden: LAST TRIBE. Dort verheizen die beiden mitternächtlichen Sonnen, Gitarrist Magnus Karlsson und Drummer Jamie Salazar, die überzähligen Songs von Magnus.

Die nächste Veröffentlichung stammt von Petes Soloprojekt JADE.
"Zuvor habe ich allerdings mein zweites Soloalbum »Push« in Angriff genommen, was in Europa aber kaum bekannt ist. »Push« wurde nämlich 2000 nur in Japan via NEMESIS veröffentlicht. Ich habe auf der Platte sehr eng mit Sven Cirnski zusammengearbeitet, den ich bei SNAKE CHARMER kennengelernt hatte und der mittlerweile bei BAD HABIT spielt. Ich nahm die Platte kurz nach meiner Scheidung auf, so daß »Push« sowohl einen wütenden als auch einen düsteren Unterton hat. Man kann es stilistisch mit KING'S X oder NICKELBACK vergleichen. Aber ich kann Dir versichern, daß mein nächstes Soloalbum, das ich gerade in Arbeit habe, ganz anders ausfallen wird: Es wird »Naked Reflections« heißen, sehr akustisch ausgerichtet sein und das Copenhagen Symphony Orchestra wird mich dabei unterstützen. Außerdem werden meine beiden ehemaligen MIDNIGHT SUN-Kollegen Jaimie Salazar und Jonas Reingold sowie Johan Glössner, der bei SAND & GOLD gespielt hatte, mit von der Partie sein."

Es ist allerdings nicht ganz richtig, JADE als Soloprojekt zu bezeichnen: "JADE war eine Band, die ich in Kopenhagen live sah. Sie coverten Songs von RAINBOW bis BOSTON und haben mich völlig umgeblasen. Also bin ich backstage gegangen und wir haben uns sofort toll verstanden. Ich schlug der Band vor, einige Songs einzustudieren, die ich gerade geschrieben hatte. Das funktionierte so hervorragend, daß wir schon kurze Zeit später das »Origin«-Album am Start hatten. Eigentlich sollte die Band schlicht JADE heißen, aber die Plattenfirma bestand aus marketingtechnischen Gründen darauf, sie als "Pete Sandberg's JADE" ins Rennen zu schicken." Musikalisch fällt »Origin« erstaunlich AOR-lastig aus. "Ich hatte diese Musik viele Jahre lang nicht mehr gespielt. Daher wollte ich wieder zu meinen Wurzeln zurück und schrieb Songs, die stilistisch zwischen MADISON und ALIEN lagen. Derzeit liegen JADE auf Eis, weil ich mich anderen Projekte vorrangig widmete."

Wie beispielsweise SILVER SERAPH, dem derzeit aktuellen Bandprojekt von Pete. "Unter anderem. Außerdem hatte ich Ende 2000 von VIRGIN den Auftrag erhalten, alte ALIEN-Liveaufnahmen aufzubereiten, so daß die »Live In Stockholm«-CD erschien. Desweiteren arbeite ich schon seit fünf oder sechs Monaten an einem neuen Projekt namens OPUS ATLANTICA, das demnächst fertig sein soll. Von OPUS ATLANTICA kann man neoklassischen Hard Rock erwarten, der im Gegensatz zu SILVER SERAPH keine Seventies-Einflüsse enthalten wird. Mich persönlich erinnert es ein wenig an SONATA ARCTICA. Bei OPUS ATLANTICA werden folgende Leute mitmischen: Gitarrist Johan Reinholdz von ANDROMEDA, FLOWER KINGS-Basser Jonas Reingold, Robert Engström an den Keyboards und Jamie Salazar an den Drums." Dieser Jamie Salazar ist offensichtlich einer der begehrtesten Drummer Skandinaviens, denn neben seiner Band BAD HABIT spielt er wie weiter oben schon erwähnt ebenfalls bei MIDNIGHT SUN sowie LAST TRIBE; außerdem ist er bis vor kurzem das Uhrwerk der FLOWER KINGS gewesen.

SILVER SERAPH werden von Pete und dem MAJESTIC-Keyboarder Richard Anderson gegründet. Die Musiker kommen zusammen, weil sie für die selbe Produktionsfirma arbeiten:
"Wir lernten uns 1999 kennen, als Richard mit MAJESTIC aufnahm und ich mit MIDNIGHT SUN. Wir beschlossen, etwas zusammen zu machen, und so kam es zu SILVER SERAPH." SILVER SERAPH ist eine All-Star-Truppe und jeder Musiker hat zusätzlich andere Bands. Folglich liegt die Vermutung nahe, daß die Platte ein einmaliger Event bleiben wird. "Wir wollen auf jeden Fall weitermachen, aber das hängt natürlich auch von den Plattenverkäufen ab. Im Moment sieht es aber so aus, als würden wir definitiv noch ein Album machen." Bei SILVER SERAPH arbeiten sehr melodische Jungs wie Pete und Richard mit dem bösen Krachmacher Peter Wildoer von DARKANE zusammen. "Peter wollte etwas anderes machen als mit DARKANE oder früher mit ARCH ENEMY. Da er außerdem mit Bands wie RAINBOW oder DEEP PURPLE aufgewachsen ist, war SILVER SERAPH um so interessanter für ihn. Abgesehen davon ist Peter zusammen mit Richard bei MAJESTIC. Die anderen Musiker waren auch schnell gefunden: Jorgen Birch, der die zweite Gitarre spielt, war früher bei BAI BANG und spielt ebenso bei JADE. Jens Lundahl spielte bei BLAKK TOTEM, der Band von Ex-KING DIAMOND-Bassist Pete Blakk, und hat außerdem auch auf meiner Soloplatte »Push« mitgewirkt."

Es scheint für einen schwedischen Musiker unumgänglich, mindestens in fünf verschiedenen Projekten zu spielen. "Das liegt einfach daran, daß Schweden ein sehr kleines Land ist und es nicht viele Hard Rock-Musiker gibt. Daher trifft man sich immer wieder und es ist naheliegend, daß man miteinander in Bands spielt. Von den vielen Musikern, mit denen ich zusammengespielt habe, hat mich eindeutig Sven Cirnski am meisten beeindruckt. Mit ihm habe ich bei SNAKE CHARMER gespielt habe und er war auch bei meinem Soloalbum »Push« involviert. Er klampft außerdem bei BAD HABIT und war früher bei BLAKK TOTEM."

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Petes unzählige Bands reichen stilistisch von AOR bis zu Power Metal. "Die Musik war immer irgendeine Form von Hard Rock. Da ich allerdings schon seit 16, 17 Jahren Musik mache, versteht es sich von selbst, daß sich mein persönlicher Geschmack immer wieder etwas verändert hat. Daher habe ich auch in solch unterschiedlichen Bands gesungen, um neue Dinge ausprobieren zu können." Zugleich versteht Pete es, seinen Gesang immer dem entsprechenden Stil anzupassen - ein Mann mit einer wandlungsfähigen Stimme. "Ich habe einen ziemlich großen Stimmumfang. Wenn ich hoch singe, klinge ich eher etwas rauh, während ich in den mittleren Tonlagen einen sehr warmen Ton entwickeln kann."

Trotzdem bleibt die Vermutung, Pete sei ein Bandhopper, der von einer Band zur anderen geht, und dabei nur die Vorteile für seine Karriere im Auge hat. "Die einzige Entscheidung, die ich unter diesem Blickwinkel getroffen habe, war mein Wechsel von MADISON zu ALIEN. Natürlich muß ich mit der Musik meinen Lebensunterhalt verdienen, so daß ich das Business nicht ganz aus den Augen verlieren darf. Zweifelsohne ist meine Ehe in die Brüche gegangen, weil für mich die Musik immer zuerst kam. Andererseits bin ich in der glücklichen Lage, seit ich 18 Jahre alt bin, von der Musik leben zu können. Daher bin ich froh, daß ich meinen Weg mehr oder minder allein bestritten habe, denn es gibt mir einen Kick, im Studio immer wieder mit neuen Musikern zu arbeiten." Oder hängt es damit zusammen, daß Pete ein schwieriger Typ ist, mit dem man es nicht lange aushält? "Ich bin auf jeden Fall ein sehr dickköpfiger Mensch. Wenn ich eine Meinung habe, dann muß man verdammt gute Argumente haben, um mich umzustimmen."

Wenn jemand so viele Jahre Musik macht, drängt sich die Frage nach den Höhepunkten auf und danach, was dieser Jemand gerne noch erreichen würde. "Das ALIEN-Album war etwas besonderes, weil wir als schwedische Band bei einem amerikanischen Label unter Vertrag standen. Mein erstes Soloalbum war ebenfalls sehr wichtig, weil ich zum ersten Mal alles genau so machen konnte, wie ich es wollte. Natürlich wäre es super, mal ein Platinalbum zu veröffentlichen. Aber am meisten träume ich von einer Tour rund um den ganzen Planeten. Auf jeden Fall werde ich mit der Musik weitermachen, so lange ich Spaß daran habe und Geld damit verdienen kann. Ich habe viel Zeit für die Musik, weil ich keine anderen Hobbies habe. Außerdem gibt es mir einen ganz besonderen Kick, Songs zu schreiben und aufzunehmen."

Eigentlich müßte es irgendwann einmal ein Pete Sandberg-Konzert geben, bei dem Pete Songs von allen seinen Projekten zum Besten geben könnte. "Wir haben tatsächlich schon mal über diese Idee gesprochen, ob ich im Sommer bei Festivals auftreten und Songs von ALIEN über MIDNIGHT SUN bis SILVER SERAPH spielen könne. Allerdings ist es momentan nicht möglich, da ich mich auf OPUS ATLANTICA konzentrieren muß."

http://www.petesandberg.rules.it/

Vorbereitung, Interview & Bearbeitung:
Stefan Glas

SILVER SERAPH im Überblick:
SILVER SERAPH – Silver Seraph (Rundling-Review von 2002 aus Online Empire 11)
SILVER SERAPH – Heavy, oder was!? 64-Interview (aus dem Jahr 2002)
SILVER SERAPH – Online Empire 13-Interview (aus dem Jahr 2002)
Soundcheck: SILVER SERAPH-Album »Silver Seraph« im "Soundcheck Heavy, oder was!? 63" auf Platz 46
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