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”UNDERGROUND EMPIRE 4”-Datasheet

Contents:  DECEIVER (D, Wesel)-Interview

Date:  13.01.1991 (created), 09.03.2010 (revisited), 22.01.2022 (updated)

Origin:  UNDERGROUND EMPIRE 4

Status:  published

Task:  from paper to screen

Availability:  original printed issue still available, order here!

Comment:

Wie alt dieses Interview war, sieht man vor allem daran, daß noch die Standardfrage aus UNDERGROUND EMPIRE 2 auftauchte, die sich bekanntlich auf die Entwicklungen im Ostblock bezogen.

Besagte »Tales Of Time«-Scheibe sollte dann übrigens den letzten Kontakt zu DECEIVER darstellen, da sie auch von INLINE MUSIC über den Tisch gezogen worden waren, was letztendlich das Ende der Band bedeutete.

Supervisor:  Stefan Glas

 
 

DECEIVER (D, Wesel)-Logo

DECEIVER (D, Wesel)-Headline

DECEIVER (D, Wesel)-Photo 1

Der Schuß ging etwas zu spät los. DECEIVER waren für die letzte Ausgabe schon geplant, was aber am Faktor "Zeit" scheiterte - macht nix, UNDERGROUND EMPIRE 3 war eh' umfangreich genug. Dennoch sollte man so eine talentierte Band - beziehungsweise das Interview mit ihnen - deswegen nicht in den Mülleimer werfen, so daß hiermit der Small Talk nachgeholt wird, bei dem Sänger Jochen die Funktion des Sprachrohrs übernahm, während der Rest der Band im Hintergrund für sinnvollen bis geistlosen Kommentare sorgte.

Bitte stellt uns doch mal die Band vor!

Alles hat im Dezember 1986 angefangen, als Frank, unser Basser, und Holger, unser Schlagzeuger, sich getroffen haben und die ersten Gehversuche unternommen haben. Über Anzeigen in einem lokalen Blatt fand man einen Gitarristen in Michael, der heute wieder dabei ist, nachdem er ein Jahr fremdgegangen war, und einen Sänger in Jochen.
Mittlerweile haben wir ein 90-minütiges Liveprogramm eingeprobt, und wir sind momentan dabei, unsere erste LP »Tales Of Time« in den "Delta Studios" in Wilster einzuspielen.

Findet Ihr nicht auch die Titel und das Cover des »Nightmare«-Demos etwas klischeehaft?

Eigentlich nicht. Ich finde, daß die Songtitel nicht klischeehaft sind, sondern eingängig gewählt sind, damit der Zuhörer sofort weiß, worum es geht. Bei ›Children Of The Storm‹ soll die Vorstellung direkt vom Titel her abgeleitet werden. Es geht eben um die Kinder im Iran/Irak-Konflikt, die in Minenfelder geschickt wurde, um sie mit ihrem Körper abzusuchen. ›Follow Your Heart‹ ist ein schönes Liedeslied, das einzige allerdings, das DECEIVER verbrochen hat [Die Stimme aus dem Hintergrund: "Muß auch mal sein."] In ›Speed Demon‹ wird die Rennfahrerleidenschaft beschrieben. Zu ›Sublimited Message‹ gibt es einen aktuellen Bezug, da JUDAS PRIEST angeklagt wurden, durch ihre Texte irgendwelche Amijungs in den Selbstmord getrieben haben - absoluter Quatsch! Aber die Amis sind für so etwas immer zu haben, und es läßt sich prima ein Song drüber schreiben. Es geht also allgemein um die Beeinflussung der Menschen durch die Massenmedien.
Bei einem Punkt muß ich Dir allerdings recht geben: Das »Nightmare«-Cover ist nicht so geworden, wie wir wollten. Es sieht in der Tat etwas nach Kinderhörspielplatte aus. [Die Stimme aus dem Hintergrund: "Einen Versuch war es aber wert."] Aber ich verspreche Euch, daß wir uns für das erste Album etwas ganz Besonderes einfallen lassen, was nicht unter die Rubrik "Klischee" fallen wird und auch nicht einfach so dumm gezeichnet sein wird.

Auf welche Musik steht Ihr eigentlich?

Ich bin, was den Musikgeschmack betrifft, in den Siebzigern stehengeblieben [Die Stimme aus dem Hintergrund: "Nicht nur was den Musikgeschmack betrifft!"] und höre gerne die alten RAINBOW und PURPLE oder die Bands der NWoBHM. Holger hört fast alles außer Disco. [Die Stimme aus dem Hintergrund: "Außerdem bin ich leidenschaftlicher Pilzsammler!"] Andre hört gern QUEENSRŸCHE. [Die Stimme aus dem Hintergrund: "...und manchmal, wenn er keinen Bock draufhat, hört er auch gerne QUEENSRŸCHE..."] Frank hört gerne Steve Harris und seine Begleitcombo. [Die Stimme aus dem Hintergrund: "Deswegen nennt man ihn Frank Harris oder Steve Hüsken!"]

Wie siehst Du das vereinigte Deutschland - menschlich und wirtschaftlich.

Es ist zuerst mal mit großen Anstrengungen verbunden. Ich sehe, daß das langfristige Ziel, durch die Wiedervereinigung eine verstärkte Wirtschaftsmacht heranzuzüchten und zu konzentrieren, erst mal durch diese Millionenveruntreuungen in die Hose ging. [Die Stimme aus dem Hintergrund: "Ich grüße meine Oma Ida aus der DDR!"] Ich sehe momentan nur Probleme damit. Es wird wohl noch 20 bis 25 Jahre dauern, bis wir daraus Erträge ziehen können.

Ganz spaßig die Jungs, wa? Nach dem »Nightmare«-Demo darf man auf die Platte sicher gespannt sein. Abwarten (bis voraussichtlich Mai 1991) und Tee trinken oder schon vorab etwas rumnerven, bei:

Vorbereitung:
Holger Schroth + Stefan Glas

Interview:
Holger Schroth

Bearbeitung:
Stefan Glas

DECEIVER (D, Wesel) im Überblick:
DECEIVER (D, Wesel) – Nightmare (Demo-Review von 1990 aus Metal Hammer 13-14/90)
DECEIVER (D, Wesel) – Tales Of Time (Rundling-Review von 1992 aus Underground Empire 6)
DECEIVER (D, Wesel) – Underground Empire 4-Interview (aus dem Jahr 1991)
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