Eine ganze Ecke deftiger als die Vorangegangenen gehen CORVUS CORAX zur Sache und nennen sich völlig zurecht "Die Könige der Spielleute".
Die Anfänge von CORVUS CORAX reichen bis in das Jahr 1989 zurück und seither hat man es zu sieben CDs gebracht. Um die skurrile Pracht von CORVUS CORAX kennenzulernen eignen sich am besten die '98er Studio-CD »Viator« sowie der Livemitschnitt aus dem gleichen Jahr, der einen hervorragenden Überblick über das musikalische Schaffen der Formation gibt: »Live auf dem Wäscherschloß«.
Burgen und Schlösser sind wirklich der bevorzugte Hintergrund für die Auftritte von CORVUS CORAX - wenngleich es vom optischen Eindruck her so scheinen mag, als hätten sich Punks ins Mittelalter verirrt. Eins ist jedoch sicher: Wenn die Fürsten der Taugenichtse, Majestäten aller Liebschaften, die Zechkumpanen des Bacchus mit ihrem ›Bärentanz‹ loslegen gibt es kein Halten mehr! Bei CORVUS CORAX stehen die fünf Dudelsäcke im Vordergrund, die durch Pauken und Trommeln ins rechte Rhythmuslicht gerückt werden. Schalmeien werden ebenso sehr häufig verwendet und das einzige nicht authentische Instrument ist die Bassdrum, die man verschämt unter einem Fell verborgen hat, dafür aber um so härter getreten wird.
Ich kann aus eigener Erfahrung bestätigen, das ein CORVUS CORAX-Auftritt ein unvergeßliches Erlebnis ist und die Energieleistung der Herren Castus Rabensang, Venustus, Meister Selbfried, Brandan und Teufel kaum zu überbieten ist. Kein Wunder, denn CORVUS CORAX widmen alle Bemühungen "auf die Schönheit der Weiber und die Wollust!"
CORVUS CORAX sollte man sich keinesfalls entgehen lassen - oder mit TANZWUT, einem Projekt, das aus CORVUS CORAX hervorgegangen ist, noch exzeßhafter werden, was unser nächstes Kapitel zeigen wird.