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Was auch immer der Grund dafür sein mag, daß Dänemark in den letzten Jahren immer wieder mit sehr eigenständig klingenden Formationen aufhorchen hat lassen, kann ich bei Gott nicht beantworten. Tatsache ist jedenfalls, daß dieses Phänomen auch weiterhin existiert. Mit XCENTRIK präsentiert sich erstmals ein Trio bei uns, das sich selbst dem "Heavy MeNtal" verschrieben hat. Keine schlechte Beschreibung, vor allem weil "Easy Listening" hier definitiv der falsche Ansatzpunkt ist, um sich mit den Dänen zu beschäftigen. Zwar lassen sich sehr wohl Anleihen bei unterschiedlichsten Größen der Musikszene eruieren, doch XCENTRIK haben es fraglos geschafft, mit einem sehr eigenständigen Album zu debütieren. Einzig die generell dezent dunkle Grundstimmung läßt sich als gemeinsamer Nenner aller Songs festhalten, ansonsten ist hier Abwechslung ohne Ende angesagt, allerdings ist dennoch ein "roter Faden" zu finden. Dieser ist im Falle der Dänen ein sehr rhythmisch orientierter, denn alle Kompositionen leben von der sehr dynamischen Art der Vortragsweise. Trotz aller Eigenständigkeit lassen sich aber sehr wohl Inspirationsquellen auf »Welcome To The War« feststellen. Gitarrentechnisch ist es in erster Linie Meister Mustaine, der sehr großen Einfluß auf Riffmeister (und Sänger) Jan Weicke gehabt haben dürfte, doch damit deckt man im Prinzip nur die heftige Seite des ungemein facettenreichen Gesamtklangbildes dieser Truppe ab. Daneben dominieren sehr abgefahrene, frickelige Passagen, die mitunter weit über den progressiven Rock hinaus reichen, und zudem gibt es auch ungemein locker-luftige und entspannte Elemente zu entdecken, die wie beispielsweise ›Spinning‹ auch Anleihen aus der Jazzrock-Ecke intus haben. Dem gegenüber lassen XCENTRIK aber immer wieder die Gitarren richtig braten und kredenzen uns ebenso Heavy Rock in abgefahrener und grooviger Form, wie in uns Devon Graves mit DEADSOUL TRIBE zu offerieren pflegt. Als Besonderheit ist zu erwähnen, daß auf »Welcome To The War« der Spaß nicht zu kurz kommt und die Jungs ihre Texte mit seiner sehr humorigen Note zu versehen wußten, ohne dabei jedoch in grenzdebilen Schwachsinn zu verfallen. Dadurch bleibt dem Zuhörer der Name XCENTRIK auch als ernstzunehmender Act in Erinnerung, ganz egal welche Art von abgefahrener Rockmusik er auch bevorzugt. Zum Stichwort "Sound" sei noch erwähnt, daß die Jungs offenbar bewußt Wert auf harsche Klänge gelegt haben, wodurch die teilweise recht obskure Melange noch besser zur Wirkung kommt.

Auch wenn die Gefahr besteht, daß sich die Jungs mit ihren Klängen zwischen alle Stühle gesetzt haben, sei »Welcome To The World« als Geheimtip empfohlen, auch wenn nicht unerwähnt bleiben darf, daß einige Durchläufe benötigt werden, ehe sich die Klänge dieser Formation erschließen lassen.

http://www.xcentrikuniverse.com/


Walter Scheurer

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XCENTRIK – Online Empire 34-"Rising United"-Artikel (aus dem Jahr 2008)
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