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Auch wenn Frankreich nicht unbedingt für die idealen wetterbedingten Voraussetzungen sorgt, um todtraurige Elegien zu verfassen oder gar um in selbstzerstörerisches Mitleid zu verfallen, so beheimatet auch dieses Land Künstler, die sich jener Art von Musik hingeben. REMEMBRANCE, ein aus Lille stammendes Duo, das sich im Jahre 2004 zusammengefunden hat, um fortan dem sogenannten Funeral Doom zu frönen, lassen uns aber sehr wohl wissen, daß sie ihre Seelenpein immerzu vertont wissen wollen und das aktuellste Ergebnis davon, das von dunkelschwarzer Atmosphäre geprägte dritte Album des Duos mit dem Titel »Silencing The Moments...« liegt uns nun vor. Aus ihrer gemeinsamen Vergangenheit bei der Gothic-Formation LETHIAN DREAMS haben Matthieu Sachs (Gitarre, Gesang) und Carline van Roos (Keyboards, Gesang, Drums) ebenso Elemente mit in ihrem aktuellen Silberling verarbeitet, wie sich eine fette Portion klassisch anmutenden Doom-Death Metal heraushören läßt. Immerzu atmosphärisch intensiv im Vortrag, kredenzt uns das gemischte Doppel insgesamt sechs Kompositionen, die allesamt vor Tiefe nur so strotzend auf den Hörer zukommen, jedoch auch eine nicht gerade geringe Hingabe benötigen, um in vollem Umfang erfaßt werden zu können.

Eintauchen in die Welt der beiden Künstler ist hier also angesagt, im Idealfall in entspannter Atmosphäre und mit der nötigen Muse ausgestattet, um auch die Tiefe der Kompositionen auf ihre finstere, aber niemals böse wirkende Art und Weise begreifen zu können. Hinsichtlich der Wirkung darf man REMEBRANCE durchaus zu einem gelungenen Werk gratulieren, der Musikgourmet wird sich allerdings sehr wohl am ausdrucksschwachen und dadurch nicht mit dem Tiefgang der Tracks selbst kompatiblen Sound des Schlagzeugs, das sich wohl in der Realität als schnöder Drumcomputer entpuppt, stoßen. Auf der Gegenseite weiß allerdings der Klang der Keyboards im unmittelbaren Vergleich zu ähnlich gelagerten Gothic-Doom-Deathern sehr wohl zu imponieren, da er alles andere als kitschig klingt, sondern eine Erhabenheit ausstrahlt, die dadurch einen Kontrapunkt an Schönheit in der pechschwarzen Umgebung darstellen. Mit Ausnahme von ›These Hallways Are Eternal‹, das eher den Endruck eines Intros macht und offenbar auch eher ein Zwischenspiel geworden ist und deshalb noch nicht einmal drei Minuten lang andauert, haben REMEMBRANCE ihre Songs so aufgebaut, daß diese im Durchschnitt um die zehn Minuten lang geworden sind. Dabei legt das Duo offenbar mehr Wert auf Intensität und Atmosphäre als auf musikalische Vielschichtigkeit und bleibt von daher auch eher als Act in Erinnerung, der es schafft, mit seinem Album den Zuhörer zum Verlassen des Alltags hinein in die Welt von REMBERANCE zu verleiten. Wachgerüttelt wird dieser dann am ehesten noch vom abgrundtiefen, aber ungemein stimmungsvollen Gesang von Matthieu, der durchaus Vergleiche zu ähnlich agierenden Doomstern im Death Metal-Mäntelchen zuläßt, wie man dieses Album generell sowohl für Dunkelheimer, als auch den Doom-Death-Fetischisten dringend an die schwarze Seele legen darf.

Auch wenn der Frühling bei uns erst jetzt so richtig Einzug gehalten hat und die Sommersaison nicht mehr fern ist, wurde der ultimative Soundtrack für die Tiefen des den nächsten Herbstes bereits abgeliefert!

Anhören, eintauchen und genießen!

http://www.remembrance-band.com/

contact@remembrance-band.com


Walter Scheurer

REMEMBRANCE (F) im Überblick:
REMEMBRANCE (F) – Online Empire 35-"Known'n'new"-Artikel (aus dem Jahr 2008)
REMEMBRANCE (F) – News vom 16.02.2007
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