"Keep It True VI"-Festival
Dittigheim, Sporthalle/Lauda-Königshofen, Tauber-Franken-Halle
07.-08.04.2006
Das halbe Dutzend ist voll! Unglaublich, aber wahr: Was vor zweieinhalb Jahren seinen Anfang nahm, umgehend zu einem der wichtigsten Underground-Festivals weltweit wurde und in dieser Zeit mit mehr als fünfzig Bands ein who is who des Underground-Metals präsentieren konnte, ging Anfang April bereits in seine sechste Runde - mit einem Billing, das Kenner wieder mit der Zunge schnalzen ließ, so daß die "Keep It True"-Macher Tarek Maghary und Oliver Weinsheimer dank 1.500 Besuchern erstmals eine ausverkaufte Veranstaltung verbuchen konnten. Und erneut stand es außer Frage, daß jeder einzelne voll auf seine Kosten gekommen ist, denn schon am Vorabend ging in der Sporthalle Dittigheim ein Warm-up-Programm über die Bühne, das sich gewaschen hatte!
Hierbei sorgen die Epic-Doomer DANTESCO für den feierlichen Auftakt und geben wie schon beim "Doom Shall Rise" eine Woche zuvor eine überzeugende Vorstellung. Bedenkt man, daß DANTESCO zuvor quasi komplett unbekannt waren, hat die Combo aus Puerto Rico bei ihrem Euro-Abstecher mit Sicherheit viele Freunde gewonnen, so daß zu hoffen ist, daß die Mannen mal wieder in hiesigen Gefilden auftauchen.
SEVEN WITCHES müssen erstaunlich früh ran an den Speck und die Band setzt alles dran zu beweisen, daß sie mit ihrer Positionierung im Billing unter Wert verkauft werden, und besonders Jack Frost agiert völlig entfesselt. Doch angesichts des starken Restprogramms kann man nur sagen, daß beim KIT-Warm-up im Grunde jede Band die Headlinerposition verdient gehabt hätte.
Der schwierigste Job des Abends ist indes, auf Anhieb herauszufinden, wer der Bärtige ist, der kurz vor Showbeginn die Bühne betritt. Doch kaum öffnet dieser Jemand den Mund, sind alle Zweifel beseitigt: Das leicht zottelige Aussehen und ein dezenter Bauchansatz können nicht verbergen, wem diese unbeschreibliche Stimme gehört: Ex-HADES-Fronter Alan Tecchio, der seit einigen Monaten zu Jack Frosts Team gehört. Bedenkt man, daß Alan nach dem HADES-Split vor etwa fünf Jahren komplett in der Versenkung verschwunden war, kann man definitiv sagen, daß seine Stimme in der Zwischenzeit nicht notgelitten hat, ja, daß es eine Affenschande ist, daß uns diese Stimme so viele Jahre vorenthalten worden war! Natürlich stehen auf dem Hexenprogramm auch ältere Songs, die Alan - natürlich - genauso spielend meistert wie "seine" Songs von der aktuellen »Amped«-Platte.
SEVEN WITCHES lassen den Schlußnummer ›Metal Tyrant‹ in den PRIEST-Song ›Victim Of Changes‹ übergehen. Unnötig zu betonen, daß Alan auch diese Herausforderung kalt lächelnd meistert... Der Gewinner des KIT-Vorspiels soll also schon zu diesem Zeitpunkt feststehen: Alan Tecchio - und natürlich alle anwesenden Metaller, die 45 Minuten lang seinen Gesang genießen dürfen.
Die Latte liegt für die Schweizer DRIFTER also verdammt hoch, zumal man bedenken sollte, daß die Band in ihrem ersten Leben kaum über Insiderstatus hinausgekommen war. Doch 16 Jahre nach ihrer Auflösung ist die Band zurück und man spürt, daß die Musiker wieder Spaß an ihrer Musik haben, so daß es kein Wunder ist, daß Sänger Tommy Lion, den wir zuletzt noch bei den Münchnern STORMHAMMER gesehen hatten, ankündigen kann, daß DRIFTER an einer neuen Platte arbeiten. Zudem wird uns allen durch diese großartige Show verdeutlicht, wie sehr diese Stimme bei STORMHAMMER unterfordert war - so ähnlich wie es bei einem John Bush bei ANTHRAX gewesen war. Die Eidgenossen spielen alle ihre Klassiker bis hin zur unvermeidlichen Schlußnummer ›Reality Turns To Dust‹, so daß man von einem Comeback nach Maß sprechen kann und sicherlich niemand enttäuscht in die kühle Abendluft hinausgeht, um ein wenig frische Luft zu schnappen.
ASSASSIN spielen ein gefährliches Spiel: Ihr Outfit ist dazu prädestiniert, die Old School-Phalanx auf die Palme zu bringen - Baggy Pants und Baseballkappen sind eben völlig untrue. Einzig Gitarrist Scholli hat sich immer noch seine altbekannte Neue Deutsche Welle-Haartracht bewahrt. Um so wichtiger ist es, daß die Thrasher sofort mit einem schnellen Doppelschlag die KIT-Besucher im Sturm nehmen, was mit den Tracks ›Assassin‹ und ›Baka‹ auch gelingt, so daß die Stimmung gut ist und auch bleibt, da der Set stark von den alten Nummern geprägt wird, während Songs von der aktuellen CD »The Club«, die zum Großteil deutlich moderner ausgefallen sind, nur hier und da eingestreut werden.
DEMON sind zusammen mit SEVEN WITCHES Bestandteil des Tourpackages, das in die KIT-Warm-up-Show integriert wird und es tut gut, die Band in fast voller Headlinersetlänge (was am heutigen Abend 75 Minuten bedeutet) genießen zu können, nachdem die Briten eine der Bands beim letztjährigen "Bang Your Head!!!" waren, die sich aufgrund der Unwetternachwirkungen mit einer Spielzeit von 15 Minuten bescheiden mußten. Ihre KIT-Time nutzen die NWoBHM-Helden für eine famose Hitparadenshow, bei der man allerdings das Meisterwerk »Taking The World By Storm« traurigerweise - wie in den letzten Jahren so oft - wieder unter den Tisch fallen läßt. Als weiteren Standard gibt es Dave Hills altbekanntes Gehampel plus Augenverdrehen, an das wir uns mittlerweile gewöhnt haben - auch wenn man sich wohl nie wirklich daran gewöhnen kann... Anyway - bärenstarke Show, super Stimmung. Der bis dato stärkste KIT-Auftakttag!
Ein Tag später, ein paar Kilometer weiter, das gleiche Spiel - aber in die andere Richtung: Europas passionierteste Metaller strömen in die Tauber-Franken-Halle, um sich mehr als zwölf Stunden lang von metallischen Weisen liebkosen zu lassen.
Den Startschuß zu diesem Stahl-Marathon geben die Holländer POWERVICE. Der MAIDEN-artige Metal ihres 3-Song-Demo hatte nämlich derart überzeugen können, daß die Truppe nicht nur auf der letzten "Metal Crusade" des HEAVY-Magazins standen, sondern auch als Opener fürs "Keep It True" verpflichtet wurden. Die Band rechtfertigt das in sie gesetzte Vertrauen voll und ganz, denn die Holländer spielen sehr tight und legen ein äußerst professionelles Auftreten an den Tag - und zwar nicht nur nach den etwas milderen Maßstäben, die man normalerweise bei Newcomern anlegt, sondern POWERVICE können problemlos mit allen anderen KIT-Bands mithalten. Auch das live dargebotene Songmaterial, das noch nicht von der Demo-CD her bekannt ist, klingt sehr überzeugend, so daß zu hoffen ist, daß die Band schon möglichst bald eine Full Length-CD in der Röhre haben wird. Auf jeden Fall hat Europa in POWERVICE eine ganz große Zukunftshoffnung parat!
Ganz anders waren die Vorzeichen im Falle WOTAN: Nach dem Rumpeldemo, das mir unlängst zu Gehör gekommen war, steht zu befürchten, daß das KIT nun gewissermaßen in ein tiefes Loch stürzen würde. Doch dazu soll es glücklicherweise nicht kommen, denn WOTAN absolvieren eine durchaus respektable Show, die zudem optisch ansprechend ist, da die Band in schmuckem Outfit auftritt und Sänger Vanni mal mit einem opulenten Helm, mal mit einem Schädel am Stiel (Langnese für True Metaller..?) über die Bühne schreitet. Zwar sollen die Italiener die schwächste Band des sechsten KIT bleiben, aber zu einem Reinfall kommt es nicht, zumal die Show durch einen Gastauftritt von Ross The Boss aufgewertet wird, was natürlich wie die Faust aufs Auge paßt, da die Mucke von WOTAN gelegentlich wie eine etwas lethargischere Version der alten MANOWAR anmutet.
DARKNESS sind die zweite von drei altgedienten deutschen "Flott & gut"-Truppen, die beim sechsten KIT auflaufen und man merkt sofort, daß die Musiker ein eingespieltes Team sind, da sie schon seit längerem unter dem Namen EURE ERBEN aktiv sind, wo sie neben Neukompositionen etliche DARKNESS-Stücke mit deutschen Texten spielen. Doch Gitarrist Arnd Klink, der heuer die Sängerpflichten übernommen hat, keine Probleme mit den Originaltexten. Er widmet darüber hinaus einen Song dem 1998 verstorbenen DARKNESS-Sänger Oliver "Olli" Fernickel - überhaupt schien die Sängerposition bei DARKNESS eine äußerst ungesunde zu sein, denn Ollis Nachfolger Rolf "Ray" Druschel verstarb 2004. Neben einer kurzweiligen Thrashparade alter Tracks kommt auch der EURE ERBEN-Song ›Staatsfeind‹ zum Zug, der vom Publikum genauso angenommen wird wie die alten Tracks. Folglich steht unterm Strich eine erfolgreiche und überzeugende Show, so daß die Musiker vielleicht ein paar ernsthafte Gedanken daran verschwenden sollten, in Zukunft eventuell doch als DARKNESS weiterzumachen. Es wäre nämlich echt schade, wenn dies - wie vorab angekündigt - die ultimative Abschiedsshow von DARKNESS gewesen wäre.
SILVER FIST, die neue Band um den ehemaligen MURO-Sänger, der auf den schönen Namen Silver hört, bauen ihren Set je zur Hälfte aus MURO- und SILVER FIST-Songs zusammen - astreiner Power Metal im Doppelpack also! Die Truppe agiert sehr professionell und spielfreudig; immerhin waren MURO eine der bedeutendesten Bands in Spanien, so daß auch SILVER FIST ziemlich angesagt sind und in ihrer Heimat regelmäßig live spielen. Einige Fans sind sogar mitgereist, um die erste Reihe unsicher zu machen. Doch auch ohne einen Blick durch die rosa Fanbrille kann man nur zu folgendem Resumee kommen: klasse Performance, klasse Mucke - ein Highlight des KIT. Hoffentlich läßt sich die Band demnächst mal wieder hierzulande blicken!
Ein wenig überraschend ist, daß in der Umbaupause vor der Halle ein Panzer vorbeifährt. Eigentlich müßte Lauda-Königshofen den temporären Einfall der Langhaarigen mittlerweile gewohnt sein und begriffen haben, daß die Metaller die aus ganz Europa eingetrudelt sind, rundum friedlich sind, so daß die Verhängung des Ausnahmezustandes und der Aufmarsch schwerer Artillerie überflüssig sind.
Zudem folgt nun eine Band, die gewiß keine Bedrohung darstellt, auch wenn AXEHAMMER nach diesem Auftritt als die SPINAL TAP des True Metal angesehen werden müssen... Der sehr füllige Sänger Bill Ramp trägt an einem Arm eine goldene Armbanduhr und auf der anderen Seite ein Nietenarmband und legt bei den Ansagen eine unfreiwillige Komik an den Tag, die schlicht sagenhaft ist, und Gitarrist Jerry Watt ist mit seinen Puma-Turnschuhen mit goldenen Streifen und obercooler Sonnenbrille definitiv auch nicht ohne einen ernstzunehmenden Grinsfaktor. Einzig der neu hinzugekommene Basser Horacio Colmenares, der von NEW EDEN bekannt ist, liefert das Bild eines "Standard-Metallers", aber dennoch kann AXEHAMMER-Drummer Joe Aghassi echt von Glück sagen, daß er den Gig überlebt hat...
Anyway - musikalisch sind AXEHAMMER über jeden Zweifel erhaben, bringen ihre Songs spielerisch und gesanglich gut 'rüber. Und wenn man in die Rechnung einbezieht, daß die Band zwanzig Jahre nicht mehr auf der Bühne gestanden hatte, darf man auch das hüftsteife Stageacting nicht überbewerten.
Während die GRIM REAPER-Show vor einigen Jahren in "Wacken" doch eher eine Verarschung war, da die Mannen um Steve Grimmett seinerzeit hauptsächlich LIONSHEART-Songs gespielt hatten, gibt es heuer eine "echte" GRIM REAPER-Show, die gleich mal mit dem größten Hit der Band, ›Rock You To Hell‹, eröffnet wird. Folglich ist die Stimmung von Anfang an sehr gut und sämtliche Hände sind in der Luft. Natürlich hat die Band trotz der guten Songauswahl Schwierigkeiten, dieses Stimmungslevel während des gesamten Gigs zu halten. Aber dennoch schaffen es GRIM REAPER am heutigen Tage, mit einem durchweg guten Set die NWoBHM-Fahne hochzuhalten. Zudem ist es erfreulich zu sehen, daß Steve immer noch sehr gut singt, auch wenn deutlich zu spüren ist, daß GRIM REAPER derzeit nicht seine Hauptaufmerksamkeit gilt: Er hat hinter den Monitorboxen einen Ordner mit den Songtexten versteckt, in den er recht oft einen Blick werfen muß.
Bei PARADOX ist zunächst mal Augenreiben angesagt: Zum einen ist Charly Steinhauer nach erfolgter Mattenamputation fast nicht wiederzuerkennen. Außerdem erspäht man drei Gitarristen auf der Bühne, da zusätzlich zu Charly und Kai Pasemann heuer auch Fabian Schwarz von RUNAMOK mitmischt. Fabian hatte nämlich schon vor dem 2000er Album »Collision Course« bei PARADOX gespielt, so daß Charly ihn aufgrund seiner gesundheitlichen Probleme gebeten hat zurückzukommen, um ihn ein wenig zu entlasten. Ein weiterer Neuling ist Basser Andreas Siegl, der von BLACK ABYSS stammt und den ultimative Triple-Axe-Attack mit tiefen Saitentönen versorgt.
Die Botschaft des KIT-Gigs lautet eindeutig, daß PARADOX endlich für ihren dritten Frühling bereit sind, denn die Band klingt frisch, tritt energiegeladen auf und Charly hat ganz offensichtlich den Spaß seines Lebens. Der Gastauftritt von EXCITER-Sänger Jacques Belanger bei dem PRIEST-Cover ›Hell Bent For Leather‹ rundet eine Klasseshow ab, die für die Zukunft von PARADOX hoffen läßt.
Er ist da. Mehr muß man über die SOLITUDE AETURNUS-Show beim KIT nicht wissen. Letztendlich ist es nämlich nur eine recht schwache Show, da vor allem John Perez reichlich angekotzt ist und etliche zynische Ansagen macht. Die Band hatte auf der Fahrt von Italien nach Unterfranken etliche Probleme mit dem Fahrzeug, so daß die Unwegsamkeiten, mit denen die Band während der Eurotour zu kämpfen hatte, wohl reichlich an den Nerven gezerrt hatten. Doch das einzige, das wichtig ist: Er war da!
Schön, daß es doch noch MANOWAR-Auftritte gibt, bei denen man nicht zum Narren gehalten wird - KIT macht's möglich. Denn die Veranstalter hatten Ex-MANOWAR-Gitarrist Ross The Boss überzeugt, gemeinsam mit der Coverband MEN OF WAR einige der alten Klassiker zu schmettern, wodurch Patrick Fuchs und Carsten Kettering von MEN OF WAR zu Backingmusikern de luxe wurden, da sie im letzten Herbst schon bei den Euro-SAINT mitgewirkt hatten.
Aber der Auftritt soll weit davon entfernt sein, eine pure Covershow zu sein - allein schon weil es ein pures Vergnügen ist, Ross bei seinem Handwerk zuzuschauen. Der einzige, minimale Kritikpunkt setzt bei Patrick an, der zwar gut singt, aber die hohen Parts nicht schafft. Stimmungstechnisch stellt die Ross The Boss-Show auf jeden Fall den Höhepunkt des Abends dar und schon bald bildet sich eine Wand von MANOWARriors, die in der ersten Reihe auf dem Absperrgitter stehen, so daß man von hinten definitiv nichts mehr sehen kann - wer weiß, ob sich da nicht bei einigen KIT-Besuchern der Wunsch aufgekeimt ist, ein wenig Tontaubenschießen zu machen...
Anyway - weitaus mehr Spaß als die MANOWAR-Farce beim letztjährigen "Earthshaker" hat der Boss-mäßige-Gig auf jeden Fall gemacht - allein schon weil es heuer keine widrigen Begleitumstände gab und die Setlist mit ›Manowar‹, ›Death Tone‹, ›Shell Shock‹, ›Gloves Of Metal‹, ›Secret Of Steel‹, ›Thor (The Powerhead)‹, ›Mountains‹, ›Army Of The Immortals‹, ›Kill With Power‹, ›Hail To England‹, ›Bridge Of Death‹, ›Hail And Kill‹ und ›Battle Hymn‹ schlicht perfekt war. Mehr braucht man ohnehin nicht, denn - mal ehrlich - mit dem Ende der Ross-Ära begann der Sturz von MANOWAR in die Bedeutungslosigkeit.
Mein Gott, welch eine Schande, daß kaum vier Wochen nach diesem Gig Jacques Belanger - mal wieder - den Ausstieg bei EXCITER erklärte. Denn: Die Kanadier sind an diesem Abend erneut eine Macht, und es steht außer Zweifel, daß die Truppe ohne die Stimme und das Charisma von Jacques nie wieder diese Durchschlagskraft entwickeln wird. Glücklich sind also diejenigen, die beim KIT eine der letzten Chancen genutzt haben. Zudem sollte hier eine weitere Entschädigung für den Mikroset beim BYH 2005 stattfinden, da die Spielzeit von EXCITER ebenfalls hatte heftig geschröpft werden müssen. Folglich können wir uns auf der kommenden KIT-DVD mit einer Träne im Knopfloch den EXCITER-Gig anschauen, an dem es wirklich nichts auszusetzen gibt - okay, ein paar mehr alte Songs wären klasse gewesen - vor allem auch mal solche Songs wie ›War Is Hell‹ oder ›Feel The Knife‹, die die Band schon seit Ewigkeiten ignoriert. Dafür entschädigen die drei neuen Songs, die wirklich überzeugend klingen - abwarten, wie es ohne Jacques sein wird...
Vorspiel: Diverse KIT-Besucher, unter denen sich unbestätigten Gerüchten zufolge der ein oder andere HEAVY-Schreiberling befunden haben soll, nutzten die Tatsache aus, Zimmernachbar von RIOTs Mark Reale zu sein, indem man mitten in der Nacht einen Zettel unter seiner Tür durchschob, der nicht nur die persönliche Wunschsetlist enthielt, sondern auch mit Blümchen und Schmetterlingen verziert war. Einen gewissen Alkoholeinfluß streiten die Täter allerdings vehement ab...
Hauptakt: Die Bemühungen besagter zwielichtiger Gestalten haben gefruchtet, denn RIOT sind mit einer tollen "Best Of"-Parade zur Stelle, so daß Hits wie ›Warrior‹ oder ›Johnnys Back‹ schon sehr früh gezogen werden. Auch der Mitsingteil von ›Rock City‹ funktioniert, obwohl natürlich stimmungstechnisch nach dem Ross-Exzeß und dem EXCITER-Kill kaum noch etwas geht, doch die RIOT-Show könnte nur im Sinne eines Kontrastfehlers als flach beschrieben werden. Es ist nämlich deutlich zu spüren, daß das Publikum die RIOTschen Melodien genießt. Wirklich eine Schande, daß die Band Europa in den letzten Jahren so stiefmütterlich behandelt hat - na ja, nennen wir das Kind doch etwas präziser beim Namen - nie ernsthaft in Europa präsent gewesen ist! Letztes wichtiges Puzzleteil der Show ist Mike Tirelli, der derzeit als Vertretung von Mike DiMeo fungiert: Er singt exzellent und seine Stimme paßt perfekt zu den RIOT-Songs. Wenn dem eigentlichen RIOT-Sänger Mike DiMeo noch etwas an seinem Job bei RIOT liegt, sollte er sich dringend überlegen, seiner Band wieder zur Verfügung zu stehen, statt mit der Spaßtruppe THE LIZARDS durch die Gegend zu gondeln. Denn: Wenn noch mehr RIOT-Fans die Band in dieser Besetzung sehen werden, könnten sie beginnen, lautstark nach Herrn Tirelli als neuen RIOT-Sänger zu fordern.
Auf jeden Fall freuen wir uns schon jetzt auf das kommende, kleinere KIT, das uns am 4. November Bands wie HEIR APPARENT, FLOTSAM AND JETSAM oder ONSLAUGHT präsentieren wird. Hoffentlich habt Ihr bei den Tickets schnell zugeschlagen, denn das Festival ist bis auf wenige Restkarten schon ausverkauft.
Photos: Stefan Glas
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