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Doro-Headline

Der Titel des aktuellen Albums von Doro, »Warrior Soul«, steht programmatisch für die Karriere der Dame. Nach dem schwer erkämpften Erfolg mit WARLOCK und der anschließend begonnenen Solo-Karriere unter dem Namen Doro konnte sich die Düsseldorferin mit Wahlwohnsitz New York zwar ein sehr treues Publikum erspielen, doch die Zeichen der Zeit verlangten nicht immer nach ihrer Musik. Entmutigen ließ sich Doro dadurch aber keineswegs, sondern konnte sie eher in ihrem Glauben an sich selbst bestärken. Auch das neue Album strotzt nur so vor jenen Trademarks, die Doro auszeichnen. Neben eingängigen Melodien und persönlichen Texten gibt es wie immer eine Ladung voller amtlicher Heavy Rock-Songs in Kombination mit den dazugehörenden Balladen zu hören.
Alles also beim alten? Nicht ganz, denn es gibt trotz allem immer wieder Neues (in diesem Fall sind die Neuigkeiten aber nicht mehr ganz aktuell, da dieses Interview bereits im März diesen Jahres geführt wurde) von Doro zu berichten.

Doro-Photo 1

Ist der Titel »Warrior Soul« autobiographisch zu sehen?

Ja. Meine Alben verdeutlichten schon immer meine Karriere und auch die Texte waren schon immer ein Teil davon. Wenn man sich mit seiner Musik nicht mehr identifizieren kann, werden sich wohl auch die Fans davon abwenden. Deshalb habe ich meinen Anhängern den Song ›You're My Family‹ gewidmet, denn ohne Fans kann kein Künstler bestehen.

Zwar gilt Doro als Einzelkünstlerin, aber die Band, die unter Deinem Namen mit Dir spielt, scheint sehr wichtig für Dich zu sein.

Ganz klar. Die Jungs sind so etwas wie eine Art "Ersatzfamilie" für mich geworden. Gerade auf Tourneen überkommt einen manchmal ja doch das Gefühl von Heimweh oder ähnliches. Da ist es schon wichtig, wenn man zu jenen Personen, die ständig rund um einen herum sind, ein gutes Verhältnis hat. Daß die Jungs auch begnadete Musiker sind, brauche ich wohl nicht gesondert zu erwähnen, oder?
Man braucht sich nur einmal vor Augen halten, seit wann Doro als Band bereits zusammen sind und wer wie lange in der Band ist. Unser Bassist Nick Douglas (im übrigen unter dem Namen Nick Mitchell auch bei DEADLY BLESSING mit von der Partie) ist schon seit 1990 Mitglied der Band. Seit 1993 habe ich Joe Taylor (der sich zuvor bei in der Band von Lita Ford an der Gitarre zu schaffen gemacht hatte) als Gitarrist dabei und auch unser Drummer Johnny Dee (Ex-WAYSTED und BRITNY FOX) ist schon seit mehr als zehn Jahren mit von der Partie. Oliver Palotai, unser Keyboarder und neben mir der einzige gebürtige Deutsche bei Doro, zählt zwar erst seit fünf Jahren zum Line-up, wird es aber wohl ebenfalls recht lange bei uns aushalten, zumindest glaube und hoffe ich das. [lacht]

Gibt es Länder, die es besonders zu erwähnen gilt, wenn es um Eure Erfolge geht?

Da ist schwierig zu beantworten, da eher die Gefahr besteht, etwas zu vergessen. Spanien und Rußland müssen wohl aufgrund der unglaublichen Stimmung, die dort immer bei Konzerten herrscht, gesondert erwähnt werden. Zudem bin ich sehr stolz darauf, von einem spanischen Rock-Magazin zur besten Sängerin gewählt worden zu sein, und das schon seit dreizehn Jahren in Folge. In den ehemaligen Ostblockstaaten war es vor allem in den ersten Jahren nach der Ost-Öffnung sensationell zu spielen, da ein dankbareres Publikum wohl nie wieder existieren wird.
Wir haben es aber geschafft, uns dort einen recht guten Status zu erspielen, weshalb die Shows auch heute noch verdammt gut besucht sind.

Szenenbild aus ''Anuk - Der Weg des Kriegers'' mit Doro Pesch

Soviel ich weiß, ist ›Warrior Soul‹, der Titeltrack Deines aktuellen Albums, auch als Soundtrack in Verwendung. Wie kam es denn dazu?

Das stimmt, ist aber bei weitem noch nicht die ganze Geschichte. Ich bin auch zum ersten Mal in meinem Leben als Schauspielerin im Einsatz gewesen. In "Anuk - Der Weg des Kriegers", einem Film von Regisseur Luke Gasser, spiele ich eine Kriegerin und der Titel ›Warrior Soul‹ wurde für den Soundtrack auserwählt.

Das klingt interessant. Wie war denn die Erfahrung in diesem Genre?

Sehr anstrengend. Musik aufzunehmen verlangt zwar deinem Körper auch rund um die Uhr alles ab, doch Filmaufnahmen bei Temperaturen rund um den Nullpunkt in den Schweizer Bergen sind noch aufreibender und anstrengender. Allerdings war das Team sehr gut und außerdem ist alles immer recht familiär abgelaufen. Im Endeffekt hat es mir sehr großen Spaß gemacht und die Angelegenheit war eine sehr interessante Erfahrung für mich.

Steht uns da etwa ein Genrewechsel ins Haus?

Nein, keine Angst. In erster Linie bleibe ich Musikerin und das mit Leib und Seele. Solange es mir Spaß macht, sehe ich keinen Grund dafür, mit der Musik aufzuhören, noch dazu, wo man scheinbar in den letzten Jahren den guten alten Hard Rock wieder zu schätzen weiß und das nicht nur in einschlägigen Kreisen.

Vor allem Doro scheint ja wieder recht angesagt zu sein, zumindest in Deutschland, wo man Dich ja sogar schon in verschiedenen TV-Shows als Gast bestaunen durfte. Hast Du eine Ahnung warum es abermals so gut läuft?

Dieses Phänomen gilt ja nicht nur für Deutschland. Vor allem in den Staaten war es für traditionell orientierte Headbanger wesentlich schwieriger, Gigs organisieren zu können und auch dort läuft es momentan geschäftsmäßig wieder wesentlich besser als noch vor gut zehn Jahren. In Deutschland waren wir im Prinzip nie weg, sondern sind permanent auf Tournee gewesen, was uns die Fans wohl hoch anrechnen. Die TV-Shows haben sich im Prinzip so "nebenbei" ergeben und als zusätzliche Erfahrungen kann man derlei Verpflichtungen schon verbuchen.

Doro-Photo 2

»Warrior Soul« liefert einen weiteren Beweis in der langjährigen Historie der Band, daß ein Kämpferherz und der Wille, sich mit seinen Vorstellungen durchzuschlagen, ein wesentlicher Bestandteil von Erfolg sind.

http://www.doropesch.info/

mm@m-zwei.com

Vorbereitung, Interview & Bearbeitung:
Walter Scheurer

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Doro – Online Empire 48-"Living Underground"-Artikel (aus dem Jahr 2011)
Doro – News vom 22.10.2002
Doro – News vom 05.04.2007
Doro – News vom 23.08.2007
Soundcheck: Doro-Album »Fight« im "Soundcheck Heavy, oder was!? 65" auf Platz 38
Soundcheck: Doro-Album »Warrior Soul« im "Soundcheck Heavy 90" auf Platz 10
siehe auch: Split-CD von Doro mit KILLER (B) und OSTROGOTH (»MAUSOLEUM - The Official 20th Anniversary Concert Album«)
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