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Unverhofft kommt oft! Völlig unvorbereitet lege ich nämlich den zweiten Rundling des süddeutschen Quartetts HOKUM in meinen Player und werde unverzüglich vom grandiosen Opener ›Manticore‹ aus meinem Mittagsschlaf gerissen. Bereits in den ersten Sekunden machen die Jungs keine Gefangenen und machen allen zarten Gemütern einrucksvoll klar, wer Kermit die Locken fönt. Produziert von RPWL-Vordenker Yogi Lang schrubben sich die beiden Klampfer Michael Vogl und Benjamin Geppert erstklassige Riffs aus den Knochen und lassen dabei die heimische Konkurrenz sehr alt aussehen. Im Gegensatz zu vielen ihrer Kollegen begehen HOKUM nämlich nicht den Fehler, auf schmerzfreie Monotonie zu setzen. Hier regiert Abwechslung und Spielfreude. An allen Ecken und Kanten schimmert der Charme der guten alten 90er Jahre durch und genau das ist auch gut so. Und auch wenn Benjamin vor dem Einsingen seiner Parts sicherlich nicht gerade mit Fishermens Friends gegurgelt haben dürfte, attestiere ich ihm eine superbe Grunzleistung. Roh, tief und ungestüm bellt er die wohldurchdachten Texte ins Mikro und wenn seine Kameraden bei einigen Refrains dann auch noch mehrstimmige Shouts anstimmen, dürfte jede Konzerthalle niedergebrannt werden. Völlig begeistert bin ich vom gleichberechtigten Einsatz aller Instrumente. So gibt es zwischendurch immer wieder herrliche Baßfiguren und überraschende Tempiwechsel, die eine gewisse Nähe zu den exzellenten INTO ETERNITY aufkommen lassen. Sicherlich keine schlechte Parallele. Gut spätestens durch den Gesang wandelt man etwas dichter an Death Metal-Gefilden als eben jene, aber die Mucke ist eindeutig dem technischen Thrash Metal zuzuordnen. "Thrash with class" hieß es doch bei SAVAGE GRACE so schön. Hier trifft es den Nagel auf den Kopf. Und um bei eben jenem Köperteil zu verweilen: Wer beim kongenialen ›The God Within‹ seinen allerwertesten Denkschlitten nicht gerade wackelt, hat den Metal nicht verstanden. So eine geile Nummer habe ich aus deutschen Landen schon lange nicht mehr serviert bekommen. Macht höllischen Spaß das Teil. Damit jetzt keiner denkt, HOKUM könnten nur hart und herzlich, beweisen sie bei ›The Loving Father‹ daß es auch behutsam geht. Hier kommt es nämlich zu einer gelungenen Achterbahnfahrt der Gefühle, die musikalisch superb in Szene gesetzt wurde. Immer wieder wechseln sich die heftigen Ausbrüche mit gefühlvollen Momenten ab, die gut unter die Haut gehen und belegen, daß Benjamins Stimme auch bei ruhigerer Untermalung gut zur Geltung kommt. Klasseband mit einem Klassescheibchen!

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Holger Andrae

HOKUM (D) (vorhergehende Besetzung) im Überblick:
HOKUM (D) – The Creation Of Pain (Rundling-Review von 2011 aus Online Empire 47)
HOKUM (D) – Online Empire 27-"Rising United"-Artikel (aus dem Jahr 2006)
HOKUM (D) – News vom 23.12.2006
HOKUM (D) – News vom 17.10.2008
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