PAGANIZER – Scandinavian Warmachine
CYCLONE EMPIRE/SOULFOOD
Ganz ehrlich, beim Anblick des Covers von »Scandinavian Warmachine« kamen mir in erster Linie Gedanken an eine Persiflage in den Sinn, vielmehr an "künstlerischem" Fehlgriff geht wohl kaum noch. Zumindest aber läßt mich der Bandname wissen, daß wir hier es keinesfalls mit einer "Spaß-Band" zu tun haben. Nein, PAGANIZER nehmen ihre Sache immer noch sehr ernst, genauer gesagt sogar "todernst" und das im wahrsten Sinne des Wortes. Arbeitsvieh Rogga Johansson und seine Truppe haben nämlich einmal mehr ein Monster von Album eingehämmert, das den Esprit des schwedischen Death Metals in altbewährter Machart ebenso enthält, wie auch eher "zeitgemäßeres" Material. Keine Angst, Herr Johansson ist keineswegs unter die Trendreiter gegangen, ich will damit bloß zum Ausdruck bringen, daß »Scandianvian Warmachine« zwar geradezu in der "alten Schule" verwurzelt ist, ebenso aber auch Grooves der Moderne beinhaltet und zudem auch eine gewisse Tendenz zu eher düsteren Metal-Klängen vernehmen läßt. Weiters kann man sogar vereinzelte Thrash-Anleihen feststellen, die sehr homogen in das mächtige Brett integriert werden konnten und das Gesamterschienungsbild ganz gut abzurunden verstehen. Auch hinsichtlich der Produktion geht die Sache schwer in Ordnung, gerade die eher walzenden Passagen wissen mächtig Druck zu erzeugen, während man in den schnelleren Passagen die Gitarren dominieren hat lassen.
Die insgesamt 16 Songs kommen durchaus abwechslungsreich aus den Boxen, allerdings haben es die Schweden leider ein wenig verabsäumt, genügend Tracks von nachhaltiger Wirkung darunterzumischen. So bleiben auch nach dem x-ten Durchlauf nur wenige Tracks längerfristig in Erinnerung, was für ein Album dieses Umfangs doch eher gering ist. Doch dafür sind genau diese - wie beispielsweise die Dampfwalze von Titelsong, die "Stockholm-Hymne" ›Colder‹, oder das wahrlich mörderische ›Morbid Panzer Battalion‹ - wahre Genre-Schmankerl geworden sind, was ihnen der "Wettbewerb" erst einmal nachmachen muß.
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Walter Scheurer
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