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OVERLOAD (H)

Under The Heel

(18-Song-CD-R: Preis unbekannt)

Eingehend muß ich festhalten, daß die mir vorliegenden Songs zwar an sich nur die zweite Hälfte dieses Albums darstellen, es aber dennoch möglich war, dieses als Gesamtwerk zu beurteilen. Der Grund dafür liegt am Umstand, daß sich die Ungarn OVERLOAD dazu entschieden haben, ihr aktuelles Material in zweifacher Version - und zwar mit ungarischen, aber auch mit englischen Texten - auf einer einzigen Scheibe zu verewigen. Vom Doppeltitel »Zsarnok/Under The Heel« war also für mich nur die zweite Hälfte vorgesehen, einen imposanten Eindruck haben die Jungs aber dennoch hinterlassen können. Den Drang auch überregional bekannt zu werden, verspürt man auf dieser Scheibe aber nicht nur an der zweisprachigen Ausführung der Songs, sondern auch an der überaus ambitionierten Vorgangsweise dieser Jungs. Sehr mutig gewählt ist der Einstieg (zumindest in die "englische" Version der Scheibe, an der Reihenfolge dürften die Jungs nämlich sehr wohl auch manipuliert haben) mit dem flotten, aber dennoch frickeligen Instrumental mit dem Titel ›Dream‹, das zwar gelungen und sehr wohl als Song und nicht bloß als Intro zu verstehen ist, aber noch kaum Hinweise darauf gibt, was den Hörer in weiterer Folge erwartet. Da sich bei OVERLOAD mit Máté Bodor an der Gitarre und Daniel Czakó am Schlagzeug das halbe Line-up der Instrumental-Metaller LOST SYMPHONY wiederfindet, ist zumindest ein möglicher Hintergrund für diese Komposition gegeben, und in Anbetracht der Kompetenz jener Truppe, sollte auch gar kein Zweifel an der Qualität dieses Instrumentals aufkommen, etwas eigenwillig ist der Umstand aber dennoch.

Eine gewisse Schlagseite hin zu verfrickelten Passagen ist OVERLOAD jedoch über die gesamte Spielzeit anzumerken, das Quartett konnte aber gerade dadurch eine ordentliche Dosis Eigenständigkeit erlangen, auch wenn es die Burschen an sich weniger auf instrumentale Feinheiten angelegt haben und uns ein sehr sattes und auch heftiges Brett, irgendwo in der Schnittmenge aus kraftstrotzendem und groovigem Thrash Metal offerieren. Die Gitarristen Máté und Gábor Fülöp haben es sich aber dennoch nicht nehmen lassen, immer wieder mit herrlichen Soli und vereinzelt sogar gen Neoklassik tendierenden Instrumentalpassagen aufzuwarten. Durch den rauhen und mitunter sehr aggressiv anmutenden Gesang von Gábor schaffen es OVERLOAD aber locker, sich in erster Linie als heftig agierende Band in Szene zu setzen. Das Riffing an sich kommt deutlich vom 90er Thrash beeinflußt daher, und zudem wußten die Ungarn auch eine ganze Wagenladung Groove in ihren Tracks zu integrieren. Das immerzu passende, aber dennoch ungewöhnliche Gitarrenspiel erweist sich obendrein als Gewinn und sollte OVERLOAD sowohl für Freunde von kräftigem Groove-Thrash, ebenso aber auch für Musikgourmets, die in erster Linie an der Fingerfertigkeit von Musikern an deren Instrumenten interessiert sind und beim Erwähnen des Begriffes "aggressiver, groovender Thrash" nicht sofort die Flucht ergreifen, interessant machen.

http://www.overloadmetal.com/

gabifa2@gmail.com

Sprach- und Musikgulyas


Walter Scheurer

 
OVERLOAD (H) im Überblick:
OVERLOAD (H) – Under The Heel (Do It Yourself-Review von 2009 aus Online Empire 39)
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