MY RUIN – The Brutal Language
UNDERGROOVE/ROUGH TRADE
Der Titel »The Brutal Language« kommt vor allem einer Beschreibung der Sangesleistung von Frontdame Tairrie B. sehr nahe. Die Gute war ja schon zu Zeiten ihrer Vorgängerband MANHOLE nicht gerade für anschmiegsame Gesangspassagen bekannt, doch im Laufe der Jahre scheint ihre latente Aggression noch weiter aufgestaut worden zu sein, um sich nun schlagartig zu entladen. Musikalisch gesehen sind MY RUIN aber keineswegs ausschließlich aggressiv unterwegs, sondern eher besonnen und vielschichtig, sowie stilistisch in erster Linie von den 70er Jahren beeinflußt. Vor allem Gitarrist Mick Murphy dürfte Tony Iommi vergöttern, zumindest lassen zahlreiche Riffs diese Vermutung aufkommen. Generell wäre die Musik von MY RUIN als sehr angenehm zu bezeichnen, da sie mitunter gar entspannt und unaufdringlich klingt. Doch Tairrie zeigt sich ausschließlich von ihrer derben Seite und brüllt sich gleichsam durch die Songs. Immer dann, wenn die Band aus ihren betörenden, fast schon doom-lastigen Eskapaden ausbricht und durch geschickt eingestreute Tempowechsel und verquere Rhythmen für Abwechslung sorgt, beginnt die Angelegenheit so richtig spannend zu werden. Allerdings eben nur so lange, bis sämtliche Strukturen von der Dame des Hauses in Grund und Boden gebrüllt werden. Diese Mischung aus Gesang und Musik mag mir persönlich nicht recht munden, was aber niemand davon abhalten sollte, MY RUIN anzutesten.
Unterm Strich stehen 8 Punkte für die Musik und 2 Zähler für den Gesang; das gibt summa summarum:
Durchschnitt | 5 |