DEMONS & WIZARDS – Touched By The Crimson King
STEAMHAMMER/SPV
Wenn sich Musiker stilistisch unterschiedlich gelagerter Formationen zu einem neuen Projekt zusammenschließen, sind die Kritikerstimmen häufig recht laut, da diese offenbar mit einer ganz bestimmten, im Endeffekt aber falschen, Erwartungshaltung an besagtes Album herangehen. Auch Jon Schaffer und Hansi Kürsch erhielten für das erste, selbstbetitelte DEMONS & WIZARDS-Album nicht nur positive Resonanz, sondern auch so manche Schelte. Aber die beiden Herren ließen sich keineswegs davon abhalten, in einer abermals recht langen kreativen Pause ihre Hauptbetätigungsfelder BLIND GUARDIAN und ICED EARTH erneut gemeinsame Sache zu machen, was sich nachhaltig ausgezahlt hat: »Touched By The Crimson King« geht nämlich ohne Abstriche gnadenlos als Sieger im direkten Vergleich mit dem Debut hervor. Beginnen wir bei der Produktion, für die Jim Morris (der im übrigen auch einige Gitarrensoli beisteuerte) verantwortlich zeichnete, die schlicht und ergreifend knallt ohne Ende und wohl auch BLIND GUARDIAN, die ja nicht gerade für Low Budget-Produktionen bekannt sind, zur Ehre gereicht hätte. Aber nur wegen eines perfekten Sounds ist noch kein Album erfolgreich gewesen, es bedarf natürlich auch der optimalen Songs. Diese sind auf »Touched By The Crimson King« zum größten Teil wahrlich heroisch ausgefallen. Man merkt Kompositionen wie dem hurtigen Opener ›Crimson King‹ zwar schon nach kurzer Zeit seine Schreiberhandschrift an, doch was soll schlecht sein an Songs, bei denen man sofort die schneidenden Gitarrenriffs eines Jon Schaffer in Hochform an den Kopf geknallt bekommt, während später Gesang und Melodien der Marke »Somewhere Far Beyond« einsetzen?
Während auf dem Debut noch so manch unausgegorene Nummer verewigt wurde, die zum Teil noch dazu mit eher dubiosen, fast schon Country-lastigen Einsprengsel versehen waren, hat sich das Duo Schaffer/Kürsch auf »Touched By The Crimson King« wirklich nicht lumpen lassen und ein adäquates Produkt in die kreativ bedenkliche wirkende Leere seit den letzten Veröffentlichungen ihrer Stammbands gesetzt.
http://www.demons-wizards.com/
beeindruckend | 13 |