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  UE-Home → History → Online Empire 23 → Interview-Übersicht → STONER KINGS-Interview last update: 27.03.2024, 15:23:21  

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Laut sein, überlebensgroß, äußerst maskulin und kraftvoll" - diese Merk­ma­le haben professionelle Wrestler und die finnischen STONER KINGS ge­mein­sam. Noch dazu teilen sie sich die Person, von der diese Definition stammt: Starbuck, Sänger und Bandmastermind aus Kanada. Mit Shank (g), Gonzo (b) und Crash (d) geht es nun in die zweite Runde.

Starbuck: Ehe ich meine Musikerkarriere startete, wurde ich Profi-Wrestler. Meine Eltern stammen aus Finnland; und wegen der Rezession in den Neunzigern dachte ich, daß ich für eine Weile nach Finnland geh, und jetzt bin ich schon über acht Jahre hier. [lacht] Als ich hier ankam, wohnte ich mitten in der Pampa, und hatte nichts zu tun, also schnappte ich mir die Gitarre und fing an, Songs zu schreiben. Hier in Finnland fand ich auch gute Musiker, und STONER KINGS wurden aus der Taufe gehoben. In der Wrestling-Szene gibt es eigentlich nur zwei Rockmusiker, Chris Jericho mit FOZZY und mich selbst. Chris hat sozusagen ein Monopol in Amerika, und ich hab ein Monopol in Europa! [lacht]

Crash: Ich war der erste, der an seinem Projekt interessiert war. Damals spielte ich noch in einer anderen Band und hing im Büro der Plattenfirma ab; da sah ich Starbucks Brief rumliegen, und weil wir beide auf MÖTLEY CRÜE oder IRON MAIDEN stehen, hab ich schließlich Kontakt aufgenommen. Dann hat es fast zwei Jahre gedauert, bis wir unser Debüt »Brimstone Blues« veröffentlichten.

STONER KINGS-Bandphoto 1

Nachdem Eure Band ein Jahr auf Eis lag, gibt es nun eine neue 4-Track-EP, die viel düsterer klingt, und die Stimme hat sich etwas verändert...

Starbuck: Eine natürliche Entwicklung, die Songs wurden etwas langsamer und wir gaben etwas mehr BLACK SABBATH dazu... wir haben »Brimstone Blues« 2001 aufgenommen, jetzt bin ich 31, und mit zunehmendem Alter wachsen auch die Eier, ich glaub', ich hab drei Kilo Blei pro Ei zugelegt. [lacht] Mit so einer Überdosis Testosteron klingst du zwangsläufig eher wie ein Höhlenmensch!

Crash: Im Moment haben wir keinen Deal, das war auch der Grund, die EP aufzunehmen. Wir hatten einen Vertrag mit MASSACRE, aber wir flogen raus und suchen nun was Neues. Und wir versuchen auch, ein Management zu finden, das gewillt und imstande ist, uns zu unterstützen, sich für uns den Arsch aufzureißen und das Beste zu geben - also genau das, was uns bis jetzt gefehlt hat.

Soviel ich weiß, sind Stoner Rock-Bands in Finnland eher dünngesät...

Starbuck: Vor zwei, drei Jahren war die Szene hier etwas lebendiger. Schweden produziert mehr Stoner Rock, beispielsweise THE QUILL oder SPIRITUAL BEGGARS. Stoner Rock hat geilen Groove, dem man auch leicht annimmt. Ich bin eine der Raritäten im Rockbiz, ich trinke und rauche nicht und nehme auch keine Drogen. Vieles von dem, was ich schreibe, ist sarkastisch, nicht ernst gemeint. Ich schreibe Parabeln - das heißt ich erzähle Leuten nicht "das ist ein Pfannkuchen, also iß", sondern ich beschreibe den Pfannkuchen und überlasse es den Leuten selbst, ob sie ihn essen. Viele Songs drehen sich um Tod und Ewigkeit. Das macht mich verrückt - du stirbst nicht wirklich, sondern gehst nur in eine andere Phase über, und dort bleibst du für immer und ewig, und die Konsequenzen deines jetzigen Lebens werden übertragen, wie ein Echo... darüber nachzudenken ist wie auf einem Trip zu sein, und du kannst da viel tiefer in dein Unterbewußtsein, in deine Seele eintauchen als mit Drogen. Deswegen verstehen viele Leute meine Texte nicht und fragen sich, auf welchen Drogen ich wohl bin...

STONER KINGS-Bandphoto 2

Und der Bandname, ist der auch ironisch?

Starbuck: In gewisser Weise, aber ich glaube, Rock'n'Roll muß provokativ sein, und wenn du den Namen STONER KINGS hörst, kannst du dich nicht einfach abwenden! Wir unterstehen uns dafür einzustehen, einzigartig zu sein!

Zum Abschluß, hast Du nach Deinem Umzug nach Finnland sowas wie einen Kulturschock erlebt?

Starbuck: Nicht wegen der Natur... Die Leute in Nordamerika sind sehr extrovertiert, du kannst einfach über alles offen reden. Wenn du nach Finnland kommst, ist das emotionelle Klima sehr kalt. Es ist anders, da brauchst du schon eine Kiste Bier, ehe du mit jemandem über deine Anliegen plaudern kannst...

Crash: Eine gute Ausrede, sich zu betrinken!

STONER KINGS-Design

Also, wenn Ihr mehr Infos oder die neue EP wollt:

http://www.stonerkings.net/

stonerkings@nic.fi

Vorbereitung, Interview & Bearbeitung:
Klaudia Weber

Photos: Klaudia Weber [Photo 2]

STONER KINGS im Überblick:
STONER KINGS – Online Empire 23-Interview (aus dem Jahr 2005)
Soundcheck: STONER KINGS-Album »Brimstone Blues« im "Soundcheck Heavy, oder was!? 65" auf Platz 45
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