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  UE-Home → History → Online Empire 66 → Interview-Übersicht → STRIKER (CDN)-Interview last update: 27.03.2024, 15:23:21  

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Ein Arbeitspensum wie es die kanadischen Metal-Heads STRIKER an den Tag legen, dürfte hierzulande wohl zu einem Fall für die Gewerkschaft werden. Von Ruhepausen scheint diese Truppe nämlich noch nie etwas gehört zu haben, sondern beackert nahezu ohne Pause sämtliche Clubs dieser Erde. Wenn mal Zeit bleibt, ist auch diese längst verplant, genauer gesagt für Studioaktivitäten reserviert.
Anders ist es nämlich nicht zu erklären, wie es die "Canucks" schaffen, ihren regelmäßigen Veröffentlichungsabstand von 24 Monaten einzuhalten. Auf einen solchen scheint sich die Truppe aus Edmonton seit dem Debut (die heute gesuchte EP »Road Warrior« als erstes Lebenszeichen aus Jahr davor nicht mitgerechnet) »Eyes In The Night« im Jahr 2010 regelrecht eingeschworen zu haben, weshalb es mit »Stand In The Fire« aktuell das vierte Langeisen zu feiern gilt. Konsequenz und Hingabe prägen auch dieses Teil, weshalb auch der Bekanntheitsgrad der Burschen wohl abermals in ähnlicher Form ansteigen wird, wie es bei »Armed To The Teeth« (2012) und »City Of Gold« (2014) der Fall war.
Was es alles zum aktuellen Dreher zu wissen gibt, erzählte uns Gitarrist Tim Brown am Telefon. Selbstredend auch, weshalb sich die Räder des Bandgetriebes dermaßen rasant drehen. Da sich der Kerl zum Zeitpunkt des Gesprächs einmal mehr mitten in den Vorbereitungen für die nächste Tournee befindet, fällt ihm ein Einstieg in das Thema nicht schwer.

STRIKER (CDN)-Bandphoto 1

Tim, wir staunen einmal mehr über Eure offenbar zur Routine gewordenen Veröffentlichungsrhythmus. Hattet Ihr eigentlich von Anfang an einen Masterplan, wie es für STRIKER laufen soll, oder habt Ihr eventuell gar einen Kurs für Zeitmanagement belegt?

Nö! [lacht] Kurse hatten wir keine gebucht, dafür hätten wir keine Zeit gehabt. [lacht] Die Erklärung dafür ist an sich ganz einfach: Da wir uns schon zu Beginn unserer Karriere als Ziel gesetzt haben, ausschließlich von Musik leben zu können, sind wir bestrebt, dieses Unterfangen mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln durchzuziehen. Da bekanntlich aber von alleine nicht viel passiert, muß man verdammt hart für ein solches Ziel arbeiten. Dazu gehört das Aufnehmen von Alben ebenso wie permanentes Touring. Diese beiden Faktoren lassen sich einfach nicht trennen!

STRIKER (CDN)-Headline

Nachvollziehbar, aber irgendwie konträr zum aktuellen Tenor vieler Kollegen, die meinen, das Aufnehmen von neuen Scheiben würde sich überhaupt nicht mehr lohnen.

Jawohl! Meiner Meinung nach ist es nämlich Humbug zu behaupten, daß durch die rückläufigen CD-Verkäufe kein Bedarf danach bestehen würde. Wir vertreten eher jene Anschauung, daß man nur dann immer wieder Fans in die Clubs ziehen kann, wenn man ihnen auch neue Songs präsentieren kann. Dadurch hat sich für uns - mehr oder weniger beabsichtigt - dieser Zwei-Jahres-Veröffentlichungsrhythmus eingespielt. Der Abstand ist insofern einkalkuliert, da wir uns innerhalb der Band damit wirklich arrangieren haben können.

Na ja. Offenbar war das nicht immer so, oder zumindest nicht für alle Bandmitglieder passend. Oder gab es andere Gründe für die nicht gerade geringe Anzahl an Line-up-Wechsel in Eurer bisherigen Laufbahn?

Nein. Da hast Du schon recht. Inzwischen ist ja von der Originalbesetzung überhaupt nur noch Sänger Dan Cleary an Bord, doch mit Ausnahme der zuletzt erneut vakant gewordenen Position an der zweiten Gitarre funktioniert momentan alles ganz gut, weil endlich alle an einem Strang ziehen.

STRIKER (CDN)-Bandphoto 2

Interessant mitzuverfolgen war bislang auch, daß es nie sonderlich lange gedauert hat, ehe ein neuer "STRIKER" präsentiert werden konnte.

Das ist einfach zu erklären: Da wir innerhalb der Szene hier in Edmonton und auch darüber hinaus gute Kontakte haben, hat selbst in den übelsten Notsituationen immer recht rasch Aushilfe zur Verfügung gestanden. Auf unserem aktuellen Dreher »Stand In The Fire« ist zum ersten Mal Trent Halliwell zu hören, der auch in Zukunft zur Band gehören wird, jedoch für die anstehende Europatournee mit PRIMAL FEAR und BRAINSTORM nicht zur Verfügung stehen kann. Als Ersatz begleitet uns unser Kumpel Simon Fallon, der noch immer völlig euphorisiert von seinem letzten Abstecher in die "alte Welt" ist, als er mit seiner Stammband THE ORDER OF CHAOS bei Euch gastieren durfte.

Apropos »Stand In The Fire«: Wie siehst Du denn das Album im direkten Vergleich zu Euren früheren Scheiben? Was macht den Unterschied?

In erster Linie in der Eingängigkeit der Tracks! Durch unsere inzwischen erlangte Erfahrung denke ich, daß wir es geschafft haben, jene Merkmale deutlich stärker in den Vordergrund zu stellen, die von den Fans bei Konzerten auch wahrgenommen werden. Wir wollten mehr Wert auf Refrains, Melodien und Hooks legen, und ich denke, daß uns genau das auch gelungen ist. Die ersten Reaktionen auf die Scheiben geben uns recht, denn man hat uns schon mehrfach attestiert, unsere Songs nun wesentlich besser strukturiert zu haben. Außerdem haben wir inzwischen auch gelernt, Riffs und Melodien so anzulegen, daß speziell die Kombination davon auch schneller ins Gehör geht und dort auch haften bleibt. Vor allem dadurch unterscheidet sich »Stand In The Fire« von unseren früheren Veröffentlichungen, denn stilistisch ist alles beim alten geblieben. Sich vom Heavy Metal in irgendeiner Form zu entfernen, hatten wir aber auch gar nicht vor. Warum auch? Es ist die Musik die wir lieben, die Musik für die förmlich brennen - und dabei wird es auch auf ewige Zeiten bleiben!

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"Brennen" ist ein gutes Stichwort: Feuer scheint nämlich generell ein wichtiges Thema für Euch zu sein, wie man bereits an den Tracks ›Fire‹ (von der Debut-EP »Road Warrior«) und ›Let It Burn‹ (vom 2012er Epos »Armed To The Teeth«) nachvollziehen konnte. Aktuell habt Ihr dem Element sogar mit dem Titel Tribut gezollt. Was ist das Faszinierende daran?

Es gibt wohl kaum etwas, das Heavy Metal dermaßen perfekt verkörpert wie das Element Feuer. Das Gefährliche, das Heiße, das Bedrohliche, all das haben Feuer und Metal gemeinsam. So gesehen verkörpert Feuer klarerweise auch STRIKER! Außerdem hat man uns schon mehrfach mitgeteilt, daß man als Band nur dann dermaßen intensiv arbeiten kann, wenn auch alle Beteiligten das entsprechende Feuer unter dem Hinterteil haben!

http://www.strikermetal.com/

Vorbereitung, Interview & Bearbeitung:
Walter Scheurer

STRIKER (CDN) im Überblick:
STRIKER (CDN) – City Of Gold (Rundling-Review von 2014 aus Online Empire 60)
STRIKER (CDN) – Play To Win (Rundling-Review von 2018 aus Online Empire 77)
STRIKER (CDN) – Online Empire 66-Interview (aus dem Jahr 2016)
STRIKER (CDN) – News vom 15.11.2008
STRIKER (CDN) – News vom 06.04.2009
STRIKER (CDN) – News vom 22.04.2010
STRIKER (CDN) – News vom 24.04.2013
STRIKER (CDN) – News vom 15.05.2013
STRIKER (CDN) – News vom 30.01.2014
STRIKER (CDN) – News vom 02.04.2014
STRIKER (CDN) – News vom 12.08.2014
STRIKER (CDN) – News vom 16.10.2014
STRIKER (CDN) – News vom 30.12.2014
STRIKER (CDN) – News vom 19.01.2016
STRIKER (CDN) – News vom 19.04.2019
STRIKER (CDN) – News vom 08.07.2019
STRIKER (CDN) – News vom 26.11.2019
STRIKER (CDN) – News vom 25.01.2022
STRIKER (CDN) – News vom 29.01.2022
siehe auch: STRIKER-Poster als Requisite im Film "Beerfriends"
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