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PRIDE TIGER-Bandphoto 1

Auf dem 2004er Album von 3 INCHES OF BLOOD, »Advance And Vanquish«, kann man hinter dem Shouterduo Cam Pipes und Jamie Hooper die Herren Sunny Dhak (g), Bobby Froese (g) und Matt Wood (d) erleben, doch diese machen sich kurze Zeit später aus dem Staub, so daß beim 2005er Abstecher der Band zum - höchstwahrscheinlich letzten - "Dynamo Open Air" die Klampfen und Sticks schon von der neuen 3 INCH-Saiten- und Fellmannschaft bedient werden. In der Zwischenzeit verbündet sich das abtrünnige Trio mit Bassist Mike Payette von S.T.R.E.E.T.S. und ruft PRIDE TIGER ins Leben. Ein Jahr später schmiedet man bereits die selbstproduzierte 9-Song-CD »WoodDhakFroesePayette« zusammen, mit der man prompt von der EMI unter seine Fittiche genommen wird, so daß im Sommer 2007 »The Lucky Ones« erscheint. Monate vergehen, doch dann wird man im Hause POWERAGE RECORDS, dem neugegründeten Label des britischen CLASSIC ROCK MAGAZINE, auf die Kanadier aufmerksam und veröffentlicht die Scheibe auch auf dieser Seite des Ozeans.
Wir ließen uns von Drummer Matt die Krallen zeigen, der sich als freundlicher und bescheidener Gesprächspartner entpuppte, leider allerdings auch nicht allzu verschwenderisch mit Redelaune gesegnet war.

PRIDE TIGER-Headline

PRIDE TIGER klingen gegenüber Euren bisherigen Tätigkeitsfelder deutlich anders. Vor allem der Einfluß von THIN LIZZY ist unüberhörbar! Woher kommt das, und welche anderen Band haben Euch beeinflußt?

Als wir 2005 loslegten waren wir einfach vier Jungs, die zuvor in Metalbands waren, die nun aber Rock'n'Roll spielen wollten. Letzten Endes haben wir unzählige Einflüsse, so daß ich überhaupt nicht weiß, wo ich anfangen sollte. Der Vergleich zu THIN LIZZY taucht recht häufig auf, aber so klingt es eben, wenn wir Vier zusammenkommen. Wir hatten nie beabsichtigt, wie Phil Lynott & Co. zu klingen!

Wie hat sich eigentlich Euer selbstproduziertes Album angelassen? Konntet Ihr alle Exemplare verscherbeln?

Ja, wir ließen 1.000 Exemplare von »WoodDhakFroesePayette« pressen, die mittlerweile komplett den Besitzer gewechselt haben.

In Euerer Heimat Kanada hat sich das Majorlabel EMI auf Euch gestürzt. Nicht schlecht für eine Band, die damals erst einige Monate zuvor gegründet worden war. Was macht das besondere von PRICE TIGER aus, das dazu geführt hat, daß Ihr diesen Deal abgreifen konntet?

Um ehrlich zu sein, habe ich nicht den geringsten Schimmer, wie wir zu dem Deal gekommen sind, aber ich glaube nicht, daß PRIDE TIGER irgendwie besonders sind. Wir haben einfach hart dafür gearbeitet, um unsere Ziele zu erreichen.

Wie war es für einen Newcomer möglich, an einen Produzenten wie Matt Hyde ranzukommen, der immerhin schon mit SLAYER und MONSTER MAGNET gearbeitet hat? War er so vernarrt in Euch, daß er Euch einen Spezialtarif eingeräumt hat, oder durfte Euer Label einen auf dicke Hose machen?

Ein bißchen von beidem: Matt Hyde zeigte von Anfang an Interesse an uns. Im Endergebnis war es auch ein wahres Vergnügen, mit ihm zu arbeiten.

Man erzählt sich, daß Ihr ausgesprochene Vinyljunkies seid. Ist Eure Platte demzufolge auch in großem schwarzen Format erschienen oder wird dies zumindest noch der Fall sein?

In Kanada gab es 1.000 Vinylplatten, doch auch die sind mittlerweile ratzekahl ausverkauft.

Aha, also eine zweite potentielle Rarität aus dem Hause PRIDE TIGER... Nach einer echten, uralten Kostbarkeit sieht auch das Drumset aus, das für das »The Lucky Ones«-Cover abgelichtet wurde. Spielt Ihr passend zu Eurem etwas old-fashioned-mäßigen Stil auch Oldtimerinstrumente oder sammelt solche Stücke?

Dies Frage kann ich sehr kurz beantworten: Leider nein, denn wir können uns solche Sachen schlicht nicht leisten.

Bleiben wir bei dem Drumset: Matt, Du bist nicht nur der Trommler, sondern auch der Sänger von PRIDE TIGER. Ist es nicht schwierig, beides unter einen Hut zu kriegen?

Es war manchmal etwas problematisch, aber ich und die Band haben gelernt, damit umzugehen. Es war eigentlich nie geplant, daß ich singen sollte, aber wir konnten einfach keinen passenden Sänger finden. Daher habe ich mein Glück probiert, es funktionierte sofort und ergab eine interessante Dynamik.

Es gab in der Rockgeschichte einige wenige Drummer, die auch den Job des Leadsängers übernahmen. Gibt es da irgendwelche, die man in den Reihen von PRIDE TIGER besonders bewundert?

Ich kann nicht für meine Bandkollegen sprechen, aber ich habe einen Heidenrespekt vor jedem singenden Trommler. Selbst für den reinen Versuch gibt es von mir schon Extrapunkte!

PRIDE TIGER-Bandphoto 2

Ihr spielt recht häufig in Eurer näheren Umgebung. Gibt es da nur eigenes Material zu bestaunen oder müßt Ihr auch Coverfutter einwerfen? Darüber hinaus habt Ihr schon mal einen Kurzabstecher nach England gewagt. Gibt es Pläne, wieder nach Europa überzusetzen?

Wir spielen grundsätzlich unsere eigene Musik. Die Englandtour war super, und die Shows waren richtig gut besucht. Bis dato gibt es keine Pläne für eine Rückkehr nach Europa, aber wir würden sofort alles stehen- und liegenlassen, um wieder zu Euch rüberkommen zu können. Es ist eines unserer erklärten Ziele, in Deutschland zu spielen!

Wie beurteilst Du das derzeitige Potential der kanadischen Rockszene? Immerhin hat Euer Heimatland uns eine Band wie RUSH geschenkt, die seit jeher jenseits von Raum und Zeit schwebt.

Kanada ist so besonders, da es trotz seiner relativ geringen Bevölkerungszahl verdammt viele talentierte Musiker gibt. Im Moment sehe ich PRIESTESS aus Montreal als einen verdammt heißen Act an. Das Phänomen RUSH kann ich allerdings nicht erklären. Sie sind eine Ausnahmeerscheinung und zweifelsohne eine der besten Rockbands, die je aus Kanada gekommen sind.

Glaubst Du, daß PRIDE TIGER eine ähnliche Langlebigkeit wie diese großen kanadischen Vorfahren erreichen können? Oder aber welche Ziele würdet Ihr mit PRIDE TIGER auf alle Fälle noch gern erreichen?

Ich denke, daß die Chancen minimal bis gleich Null sind, aber wir lieben, was wir tun, und werden demzufolge nicht allzu schnell die Segel streichen!

Zum Schluß noch einen Blick über die Musik hinaus: Habt Ihr irgendwelche anderen Hobbies oder Leidenschaften?

Nein, nur Rock'n'Roll!

Das nenn' ich doch mal ein knackiges Schlußwort!

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tygerpride@hotmail.com

Vorbereitung, Interview & Bearbeitung:
Stefan Glas

PRIDE TIGER im Überblick:
PRIDE TIGER – Heavy 119-Interview (aus dem Jahr 2009)
PRIDE TIGER – Online Empire 39-Interview (aus dem Jahr 2009)
Soundcheck: PRIDE TIGER-Album »The Lucky Ones« im "Soundcheck Heavy 119" auf Platz 12
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