UNDERGROUND EMPIRE the ONLINE EMPIRE-Titel
  UE-Home → History → Online Empire 31 → Interview-Übersicht → DÉTENTE-Interview last update: 27.03.2024, 15:23:21  

DÉTENTE-Logo

DÉTENTE-Bandphoto 1

Wir schrieben das Jahr 1986, als eine US-amerikanische Band namens DÉ­TENTE ihr Debut, das im Endeffekt auch die einzige "offizielle" Ver­öffent­lichung dieser Truppe bleiben sollte, mit dem Titel »Recognize No Authority« in die Läden stellte. Als der Thrash Metal gerade in einer Blüte stand und wir uns an unzähligen, mittlerweile als Klassiker bezeichneten Scheibletten dieses Genres erfreuen durften, knallten uns also auch DÉTENTE besagtes Brett mitten ins Gesicht. Mit Dawn Crosby hatten die Jungs ein Mädel mit einer sehr prägnanten und unnachahmlichen Stimme am Mikro, die Song für Song ihre persönlichen Ansichten preisgab und zudem auch tiefe Einblicke in ihr Seelenleben gewährte. Musikalisch war ebenso heftigste Kost angesagt, die Amis hatten Thrash Metal in heftigster Form mit jeder Menge an Punk-Einflüssen zu bieten und wußten über die gesamte Spielzeit der zehn Songs, mit Hoch­ge­schwin­dig­keits­mucke zu überzeugen. Doch das Line-up, das in jenen Tagen aus Dawn Crosby (v), Dennis Butler (d), Caleb Quinn (g), Ross Robinson (g) und Steve Hochheiser (b) bestand, war leider nicht besonders langlebig: So kam es, daß trotz voller Unterstützung ihres damaligen Labels und weltweit positiver Resonanz auf besagtes Scheiblettchen, die Band in Folge mehr oder weniger auseinanderbrach.
Zwar konnte Dawn mit FEAR OF GOD, zu deren Mitglieder auch die zuvor bei DÉTENTE aktiven Gitarristen Mario Parillo und Michael Carlino zählten, mit den beiden Alben »Within The Veil« und »Toxic Voodoo« weitere Underground-Klassiker des Heavy Metal veröffentlichen, doch der ganz große Erfolg blieb der Dame leider Zeit ihres Lebens verwehrt. Da bekannt war, daß sie ohnehin nie ganz von Problemen verschont blieb und eine gewisse Neigung zum Alkohol ihr ganzes Leben verfolgte, sollte Dawn am 15. Dezember 1996 aufgrund einer Lebererkrankung, die wohl als Folge ihres Alkoholproblems entstanden war, für immer von der irdischen Bühne abtreten.
Die Metal-Welt war geschockt, aber die Erinnerung an Dawn wird niemals sterben und dank ihrer metallischen Epen wird Dawn für immer in uns weiterleben.
Die Herren an ihrer Seite, die mit »Recognize No Authority« DÉTENTE Kultstatus einbrachten, blieben zumindest eine Zeitlang ebenso im Business aktiv, jedoch nicht unbedingt als Musiker. Vor allem der Name Ross Robinson sollte bekannt sein, da er in den letzten Jahren zu einem der Top-Produzenten für angesagte Metal-Sounds avancierte. Caleb Quinn ist zwar nach wie vor als Musiker aktiv, jedoch mit eher geringem Bekanntheitsgrad und auch eher im Funk-Bereich, während von dagegen Dennis Butler seit einigen Jahren nichts mehr zu hören war. Der Bassist auf der DÉTENTE-Scheibe, Steve Hochheiser, versuchte zunächst mit CATALEPSY (bei denen auch Ross Robinson mit von der Partie war) sein Glück, hatte jedoch bald die Schnauze vom Musikbusiness voll und es sollte bis 2006 dauern, ehe sein Name abermals im Zusammenhang mit Musik auftauchte. Steve nahm das Jahr 2006 als Anlaß, um »Recognize No Authority« neu auf CD aufzulegen und mußte deshalb auch Rede und Antwort stehen, was jedoch keinerlei Problem darstellte.

DÉTENTE-Headline

Der Zeitpunkt für den Re-Release von »Recognize No Authority« wird wohl nicht zufällig gewählt worden sein.

Nein, ganz und gar nicht. Zum einen ist das Album vor genau 20 Jahren erschienen und zudem jährt sich auch der Todestag von Dawn Crosby zum zehnten Mal, so daß die Wiederveröffentlichung also absichtlich auf diesen Termin gelegt wurde. Ich hatte einige Anfragen von Labels erhalten, die das Album neu auflegen wollten, im Endeffekt habe ich mich aber dazu entschieden, die Arbeit selbst zu übernehmen, um alles unter Kontrolle zu haben.

Dann haben Dich in erster Linie wohl diese beiden denkwürdigen Daten dazu bewogen, den Fans das Album abermals in Erinnerung zu rufen?

Ja. Es gab immer wieder Anfragen und ich habe mitbekommen, daß der Name DÉTENTE auch von jüngeren Fans ins Gespräch gebracht wurde. Außerdem wollte ich sowohl der Band als auch Dawn einen Platz in der Metal-Historie zementieren.

Was eigentlich auch ohne Re-Release gesichert sein müßte, aber ich verstehe Deine Intention. Demnach ist COGNITIVE RECORDS Dein eigenes Label?

Genau, ich habe die Firma aus diesem Grund gegründet. Es ist nicht unbedingt schwierig, eine Plattenfirma zu gründen, die Probleme entstehen wohl erst, wenn es um den Vertrieb geht. Aber ich habe zumindest einige wirklich kompetente Partner diesbezüglich gefunden. Das Album wird von THE END RECORDS, CM DISTRO und HELLION RECORDS vertrieben.

Hat es Dich denn nun auch wieder in die Metal-Szene zurückverschlagen?

Nicht wirklich. Ich arbeite weiter in meinem Job und kümmere mich in erster Linie um meine Familie. Alles was ich für die Szene getan habe, war das Album neu abzumischen und das Artwork umzuarbeiten, viel mehr war es nicht.

Solche Re-Releases sind ja sehr oft mit rechtlichen Problemen verbunden. Wie sah es bei Dir aus?

Nein, zum Glück gab es derlei Probleme nicht. Ich hatte mich im Vorfeld mit ROADRUNNER RECORDS in Verbindung gesetzt, um alles zu klären und die Jungs dort waren sehr zuvorkommend und kooperativ. Ich denke, das ist wohl mit ein Grund, weshalb ROADRUNNER eines der führenden Labels geworden sind.

Besteht denn die Möglichkeit, daß wir noch einen Nachschlag in Sachen DÉTENTE erhalten, eventuell in Form einer DVD?

Möglich ist alles! Ich hätte nie darüber nachgedacht, wenn ich nicht jetzt mit recht gutem Feedback konfrontiert wäre. Ich denke, da sollte nochmals darüber geschlafen werden. [lacht]

Gute Nacht schon mal. Und wenn Du wieder wach bist, checkst Du erst mal dein Archiv... Zunächst möchte ich aber auch noch ein wenig über die Vergangenheit plaudern: In dieser warst Du ja Mitglied in einigen Bands, die aber leider nie wirklich zu den erfolgreichen gezählt werden konnten. Aber dennoch gilt Eure Heimat Kalifornien seit jenen Tagen hier in Europa als wichtiger Lieferant für geniale Bands. Was macht denn das Geheimnis von all diesen Formationen aus?

Vielleicht ist einfach nur purer Zufall, daß diese Region dermaßen viele geniale Bands hervorgebracht hat. Man könnte da eine wohl endlos lange Liste anführen: METALLICA, SLAYER, TESTAMENT, SUICIDAL TENDENCIES, DÉTENTE. Keine Ahnung weshalb, aber es stimmt: Hier existieren unzählige geniale Bands.

DÉTENTE-Einzelshot: Dawn Crosby

Was kannst Du uns über die Anfangszeiten von DÉTENTE erzählen?

Das »Recognize No Authority«-Line-up wurde unmittelbar vor einigen anstehenden Gigs in der San Francisco Area zusammengestellt, da zuvor einige Mitglieder der Band den Rücken zugewendet hatten. Wir hatten dann genau 30 Tage Zeit, um Songs zu schreiben und zu proben, um für diese Gigs fit zu sein. Zu diesem Zeitpunkt existierte ein Demo, auf dem ›Shattered Illusions‹ und ›Vultures In The Sky‹ enthalten waren. Kurz nach diesen Aufnahmen kamen Ross und ich zur Band und schon innerhalb der ersten drei Monate in dieser Besetzung war das zweite Demo fertig. Darauf enthalten waren ›Widows Walk‹ und ›Holy War‹. Ein Demo mit allen vier Songs wurde dann zu Promozwecken an unzählige Labels verschickt und innerhalb von nur drei Monaten war der Deal mit ROADRUNNER unter Dach und Fach. Wir gehörten damals zu den erste Bands, die direkt von ROADRUNNER unter Vertrag genommen wurden und alles schien gut zu laufen, aber das Line-up, das auf der Platte zu hören ist, war dennoch nur eineinhalb Jahre zusammen.

Wer hatte die Band überhaupt gegründet?

Dawn Crosby und Dennis Butler gründeten diese Band und hatten von Anfang an mit zahlreichen Line-up-Wechsel zu kämpfen.

Und wann bist Du genau zu DÉTENTE gekommen?

1985, ungefähr eine Woche nachdem Ross Robinson eingestiegen ist. Ich antwortete damals auf eine Anfrage, ob ich interessiert wäre, einige Shows mit der Band zu spielen.

So richtig los ging es bei DÉTENTE aber nicht erst mit der Veröffentlichung von »Recognize No Authority«, sondern wohl schon durch die Teilnahme an einem der legendären Metal Massacre-Sampler, oder?

Das lief fast zeitgleich. Wir waren zwar bereits bei ROADRUNNER unter Vertrag, aber zudem hatten wir auch einen Lizenzdeal mit METAL BLADE RECORDS. Da wir uns einig waren, daß es Sinn machen würde, auf »Metal Massacre 7« vertreten zu sein, sollte ›Widows Walk‹ auf diesem Sampler verewigt werden.

Du hast gesagt, daß Ihr Euren Vertrag bei ROADRUNNER sehr schnell unterzeichnen konntet. Gab es denn überhaupt andere Angebote?

Oh ja. Uns wurden einige Deals angeboten, unter anderem von METAL BLADE, COMBAT und MUSIC FOR NATIONS. Aber uns waren ROADRUNNER irgendwie deshalb sympathischer, da wir uns sicher waren, daß diese Herrschaften den europäischen Markt am besten kennen und genau wissen, was sie tun.

DÉTENTE-Bandphoto 2

Eine Frage zu Euren Demo-Veröffentlichungen stellt sich für mich noch immer: Über die von Dir bereits erwähnten beiden, unbetitelten Demos weiß man Bescheid, doch angeblich existiert ein weiteres Demo mit dem Titel »Shattered Illusions«. Was hat es damit auf sich?

Das ist nichts anderes als das zweite Demo, allerdings hat sich offensichtlich irgendwann jemand diesen Titel dafür einfallen lassen.

In meinen Ohren klang »Recognize No Authority« im Unterschied zu einem Großteil der damals veröffentlichten Alben rauher und brachialer. Wie seid Ihr denn an die Aufnahmen herangegangen?

Die Songs sind sehr spontan entstanden und aufgrund der Tatsache, daß wir unterschiedliche Einflüsse einbrachten, hatten wir ein buntes Sammelsurium aus Power, Speed und Thrash Metal, aber auch Punk in jeder Art und Weise auf diesem Album zu verarbeiten. Eine Intention, möglichst heftig zu klingen, gab es nicht, die Songs sind regelrecht gewachsen.

Auch die Texte waren sehr wichtig, welche Inspirationen dazu gab es?

Dawn war für die Texte verantwortlich und deshalb haben DÉTENTE auch sehr kritische Texte verfaßt, denn Dawn beschäftigten neben ihren eigenen Problemen und ihrer kritischen Ansicht zur Politik und zur damaligen Regierung vor allem Themen wie Mißbrauch. Sie konnte geniale Texte formulieren, was ihr ja später auch bei FEAR OF GOD phantastisch gelungen ist.

Von wem stammte das Artwork zur Scheibe?

Auch von Dawn. Sie hatte damals das Photo aus einem englischen Magazin organisiert und es war auch ihre Idee das Cover blutrot einfärben zu lassen.

Leider konnte ich die Band damals nie live sehen, welche Erinnerungen hast Du denn an Eure Gigs?

Es war ein Wahnsinn! Ich erinnere mich noch sehr gut an einen Gig zusammen mit MEGADETH, der in völligem Chaos endete! Alles war außer Kontrolle geraten, denn die Energie und Aggression unter den Fans waren derart gewaltig, daß kein Tisch ganz geblieben ist und auch die Fenster zu Bruch gegangen sind. Aber auch die Gigs mit den eher von Punks besuchten Bands wie D.R.I. oder CORROSION OF CONFORMITY waren nicht immer harmlos, jedoch immer sehr unterhaltsam. Es war also immer der Bär los, wenn wir spielten!

Kurz nach der Veröffentlichung des Albums kam es ja abermals zu Umbesetzungen in der Band.

Ross, Caleb und ich haben uns nach längerfristigen Differenzen mit Dawn wieder verabschiedet. Es war ziemlich schwierig, mit Dawn zu arbeiten, und deshalb war das Bandgefüge alles andere als homogen. Nach dieser Trennung wurden wir aber recht schnell wieder Freunde, Dawn hatte mich sogar einige Male danach angerufen und mich abermals darum gebeten, zu DÉTENTE zurückzukehren.

Zu jenem Zeitpunkt, also gegen 1987, warst du jedoch bereits mit Ross in einer anderen Band namens CATALEPSY aktiv.

Genau. Am Anfang war auch noch Caleb mit dabei, aber - wie schon bei DÉTENTE - versuchte Ross auch hier, das Zepter an sich zu reißen und wollte der alleinige Songschreiber sein. Deshalb hatte sich Caleb sehr schnell wieder aus dem Staub gemacht, um seine eigene Band zu gründen. Da Ross und ich dennoch gut mit den Verantwortlichen bei ROADRUNNER ausgekommen sind, konnten CATALEPSY sogar einen Vertag einheimsen. Unser Demo kam in den Gazetten sehr gut an und hatte nicht nur ROADRUNNER auf die Band aufmerksam gemacht, aber Ross war der Meinung, er würde einer Veröffentlichung dieses Albums nur dann zustimmen, wenn wir einen Vertrag bei einem Majorlabel bekommen würden. ROADRUNNER hatten uns dann sogar an CBS weitervermittelt, mit denen sie zusammengearbeitet haben, aber kurz vor der offiziellen Veröffentlichung waren CBS Geschichte und CATALEPSY, zum Schluß übrigens mit Dave McClain von MACHINE HEAD am Schlagzeug, brachen wieder auseinander.

DÉTENTE-Liveshot

Wenn ich richtig informiert bin, hast Du auch einmal bei LIZZY BORDEN die dicken Saiten bedient. Allerdings konnte ich Deinen Namen auf den Scheibletten nirgendwo finden.

Ich war sogar eines der Gründungsmitglieder dieser Band, bin jedoch nur auf jener Version von ›Rod Of Iron‹ zu hören, die auf »Metal Massacre 3« verewigt wurde. Ich wurde rausgeschmissen, da ich musikalisch eher auf heftigere Sachen abfuhr und diese auch spielen wollte, während Greg Harges (Der richtige Name von Frontmann Lizzy Borden - Red.) auf die Glam-Schiene abfuhr.

Zeitgleich mit CATALEPSY existierten ja auch DÉTENTE noch eine ganze Zeitlang. Weißt auch über diese Phase der Band etwas zu berichten, außer daß zwei weitere Demos eingespielt wurden?

Dawn und Dennis veröffentlichten nicht nur diese Demos, sondern spielten auch noch einige Gigs als DÉTENTE. Ungefähr ein Jahr nach der Veröffentlichung von »Recognize No Authority« wurde die Band aber von ROADRUNNER aus dem Vertrag entlassen. DÉTENTE lebten immerzu von der Kombination aus Dawns Gesang, ihren sehr intelligenten Texten und der genialen Musik. Aber die Intensität der Scheibe konnte nie wieder erreicht werden. Interessant ist auch noch zu bemerken, daß manche Kritiker CATALEPSY damals als DÉTENTE -Rip-Off bezeichneten. Komisch, hm? Wenn jene Musiker, die mit Ausnahme von zwei Songs das gesamte Album komponiert haben, etwas Neues beginnen, sollte es doch erlaubt sein, daß Ähnlichkeiten zu hören sind, oder?
Dawn hatte sich in jener Phase musikalisch ebenfalls stark umorientiert und wollte langsamere Klänge fabrizieren, was ihr mit FEAR OF GOD später auch auf geniale Art und Weise gelungen ist.

FEAR OF GOD wurden 1989 gegründet und DÉTENTE waren Geschichte. Hatten Ross oder Du niemals daran gedacht, diesen Namen zu beanspruchen, schließlich hättet Ihr doch damit durchaus erfolgreich sein können?

Nein, denn es wäre nie wieder so gewesen wie zu »Recognize No Authority«-Zeiten.

Nach dem Ende von CATALEPSY waren Ross und Dave mit MURDERCAR unterwegs, während Dein Name aus den Geschichtsbüchern des Heavy Metal verschwunden ist.

Ich entschied mich damals für ein "normales" Leben mit Beruf und Familie. Ich hatte sehr viel Spaß mit all den Bands, war auf einer sehr tollen Platte mit dabei, konnte auf Tour gehen, war aber aufgrund der Tatsache, daß die Metal-Szene irgendwie den Bach runterging, etwas ernüchtert.

Welche Konzerte hast Du denn speziell in Erinnerung behalten?

Alle Shows in der Bay Area waren klasse, wir konnten unter anderem mit TESTAMENT, VIO-LENCE, und BLIND ILLUSION auftreten. Das "Ruthies Inn" war überhaupt der Club schlechthin und so etwas wie unsere Zweitwohnung. Aber auch die Gigs zusammen mit D.R.I. oder CORROSION OF CONFORMITY waren Weltklasse. Kurz gesagt, die Erinnerungen leben noch. [lacht]

Wo wart Ihr denn am erfolgreichsten, und wo erhoffst Du das Album in Neuauflage in möglichst großer Anzahl an den Fan bringen zu können?

Damals war mit Sicherheit Deutschland der Markt schlechthin für DÉTENTE. Im Moment ist die Nachfrage nach dem Re-Release vor allem hier in den USA sehr groß, aber auch viele Anfragen aus Italien, Brasilien und Mexiko sind schon bei mir eingetroffen.

Hast Du einen Überblick über die derzeitige Metal-Szene?

Nicht unbedingt, aber hier in der Gegend ist noch immer ein sehr guter Boden für Metal. Ich weiß zum Beispiel, daß Dino Cazares (ex-FEAR FACTORY) wieder ein neues Ding am Laufen hat, mit der er hofft wieder erfolgreich sein zu können. Ich kenne Dino schon seit Jahren und er hat immer erreicht, was er sich vorgenommen hatte. Ich habe sogar eine Zeitlang mit ihm in einer Band namens TDL gespielt.

DÉTENTE sollten meiner Meinung nach als eine jener Bands gepriesen werden, die damals die ersten waren, die Metal und Hardcore kombinierten. Siehst Du DÉTENTE als Initiatoren dessen, was man heute als "Metalcore" kennt?

Kann sein. Ich denke, daß die Band ihrer Zeit voraus war. Bei uns gab es schon damals Punk, Hardcore und Heavy Metal auf einem Album. Für diese kraftstrotzende Melange konnten die Fans, aber auch die Kritiker damals noch nicht einmal wirklich einen Namen finden, denn "Crossover" gab es ja auch noch nicht. So gesehen waren wir vielleicht Vorreiter, aber geschäftsmäßig war es schwierig, die Band einzuordnen.

Zum Abschluß möchte ich wissen, ob du es denn bei diesem Re-Release belassen wirst, oder man nicht doch auf weitere Aktivitäten hoffen darf?

Eventuell werde ich auch die CATALEPSY-Songs in irgendeiner Form und sehr limitierter Auflage veröffentlichen. Man soll zwar niemals nie sagen, aber von meinem Privatleben, in dem ich recht erfolgreich bin, werde ich mich nicht trennen, um wieder in das Showbusiness einzusteigen. Es freut mich allerdings, daß sich durch den Re-Release auch jüngere Fans für DÉTENTE interessieren, das Echo ist schlichtweg phantastisch!
Das wichtigste an der Sache ist aber dennoch, daß alle wissen, daß ich damit in erster Linie Dawn meinen Respekt zollen will. Sie war eine großartige Frau, eine wahre Künstlerin, die ich, trotz all des Chaos, das ich zusammen mit ihr durchmachen mußte, sehr liebe und sehr vermisse! Rest in Peace, Dawn!

DÉTENTE-Bandphoto 3

Wer sich weiter mit diesem Thema beschäftigen möchte, findet auf MySpace eine DÉTENTE-Seite:

http://www.myspace.com/detenterna

Außerdem gibt es eine sehr gut gemachte Site, auf der jede Menge Infos zu den Bands von Dawn gibt, die wir schon seit Jahren mittels unserer Linkliste empfehlen:

http://www.fear-of-god.com/

Vorbereitung, Interview & Bearbeitung:
Walter Scheurer

DÉTENTE im Überblick:
DÉTENTE – History 1 (Rundling-Review von 2009 aus Online Empire 38)
DÉTENTE – History 1 (Rundling-Review von 2009 aus Y-Files)
DÉTENTE – Recognize No Authority (Re-Release-Review von 2007 aus Online Empire 30)
DÉTENTE – Recognize No Authority (Re-Release-Review von 2020 aus Online Empire 84)
DÉTENTE – Online Empire 31-Interview (aus dem Jahr 2007)
DÉTENTE – News vom 18.12.2006
DÉTENTE – News vom 09.12.2007
DÉTENTE – News vom 25.02.2008
DÉTENTE – News vom 03.04.2009
DÉTENTE – News vom 23.11.2009
DÉTENTE – News vom 02.03.2010
DÉTENTE – News vom 20.12.2010
DÉTENTE – News vom 10.05.2016
DÉTENTE – News vom 03.10.2016
DÉTENTE – News vom 27.01.2019
DÉTENTE – News vom 31.12.2022
© 1989-2024 Underground Empire


Stop This War! Support The Victims.
Button: here